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Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht

Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht

Titel: Fire after Dark - Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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danke Ihnen sehr, wirklich sehr freundlich. Wir haben uns irgendwie verlaufen. Aber hier ist auch so viel los, nicht wahr? Dennoch, wir finden es großartig!«
    Ich erwidere ihr Lächeln. »Gern geschehen. Noch einen schönen Aufenthalt.«
    Ich sehe ihnen nach und hoffe, dass sie zum Leicester Square finden und dass die Statue von Chaplin ihren Erwartungen entspricht. Vielleicht sollte ich selbst einmal dorthin gehen, schließlich kenne ich diesen Platz bisher nur aus dem Fernsehen, wenn von den großen Filmpremieren dort berichtet wird.
    Ich fische meinen eigenen Reiseführer aus meiner Schultertasche und blättere, während die Menschen in beiden Richtungen an mir vorbeiströmen. Überall um mich herum befinden sich große Warenhäuser und Ketten: Gap, Monsoon, L. K. Bennett, Handygeschäfte, Boutiquen, Apotheken, Optiker mit Designerbrillen, Juweliere. Auf den breiten Gehwegen stehen Kioske, in denen Souvenirs, Taschen, Schnickschnack und Snacks verkauft werden: Obst, Nüsse mit Karamellüberzug, Waffeln, Kaltgetränke.
    Nach einigem Überlegen entscheide ich mich, die Wallace Collection aufzusuchen, ein eintrittsfreies Museum in der Nähe, das eine außergewöhnliche Sammlung barocker Kunst und Möbel bietet. Dann will ich irgendwo zu Mittag essen und mich anschließend davon überraschen lassen, was der Nachmittag so bringt. Ich fühle mich herrlich frei: niemand, dem ich Rede und Antwort stehen muss, niemand außer mir selbst, dem ich es recht machen muss, und der Tag liegt voller Gelegenheiten und Möglichkeiten vor mir. London hat mehr zu bieten, als ich jemals wahrnehmen kann, aber ich habe fest vor, alle Sehenswürdigkeiten abzuhaken, vor allem diejenigen, die mir am nächsten liegen: die National Gallery, die National Portrait Gallery und das British Museum. Schließlich habe ich einen Abschluss in Kunstgeschichte, und mir schlägt förmlich das Herz höher, wenn ich nur an all die Dinge denke, die ich hier zu sehen bekommen werde.
    Die Sonne strahlt am wolkenlosen Himmel. Ich fühle mich fast schon übermütig. Es sind überwältigend viele Menschen unterwegs, aber auch das hat etwas Befreiendes. Daheim kann ich nirgends hingehen, ohne jemanden zu treffen, den ich kenne, und einer der Gründe, warum ich so selten das Haus verlassen habe, ist der, dass alle über Adam und mich und über das, was geschehen ist, reden wollten. Zweifelsohne weiß auch schon jeder, was wir uns in diesem letzten, tränenreichen Gespräch gesagt haben, als Adam beichtete, schon seit Monaten mit Hannah zu schlafen, schon lange vor meiner Rückkehr von der Uni. Garantiert war das bereits Stadtgespräch gewesen. Ich war völlig ahnungslos zurückgekommen, hatte geglaubt, dass Adam und ich immer noch Seelenverwandte seien, einer für den anderen der Mittelpunkt der Welt. Was müssen sie alle über mich gelacht haben, sich gefragt haben, wann ich es wohl herausfinden und was ich dann tun würde.
    Tja, jetzt wissen sie es.
    Hier weiß es keiner. Niemand schert sich um meine Demütigung oder mein gebrochenes Herz oder die Tatsache, dass mich der Mann, den ich liebte, betrogen hat. Ich lächele und atme die frische Sommerluft ein. Ein roter Doppeldeckerbus rumpelt an mir vorbei, und mir wird wieder bewusst, dass ich in London bin, der wunderbaren Hauptstadt unseres Landes, die hier vor mir liegt und nur darauf wartet, von mir entdeckt zu werden.
    Ich laufe los, beschwingter und fröhlicher als seit Wochen.
     
    Es ist später Nachmittag, als ich in die Randolph Gardens zurückkomme, eine schwere Tüte mit Lebensmitteln in der Hand, deren Griff mir in die Handfläche schneidet. Ich will nichts weiter, als etwas Kaltes trinken und mir die Schuhe ausziehen. Mir tun die Füße weh, aber ich bin stolz auf alles, was ich heute unternommen habe. Ich habe die Wallace Collection gefunden und in deren außerordentlich schönem Regency-Gebäude einen sehr vergnüglichen Vormittag mit der Kunst und den Möbeln des Rokoko verbracht. Ich habe in der weißrosa Pracht von Boucher geschwelgt, habe Fragonards umwerfende Blumenmärchen betrachtet und vor dem Porträt der Madame de Pompadour in ihrem aufwendigen Gewand geseufzt. Ich habe die herrlichen Statuen bewundert, die Möbel und den Zierrat, und mir für die Sammlung an Miniaturen viel Zeit gelassen.
    Dann fand ich ein Café in der Nähe, wo mir der Hunger half, meine Befangenheit vor dem Alleinessen zu nehmen. Im Anschluss daran beschloss ich, einfach zu sehen, wo ich landen würde, und lief los.

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