Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)

»Sehr beeindruckend. Fast wie die Elgin Marbles im British Museum«, sage ich. James, mein erster Arbeitgeber in London und mein väterlicher Berater in allen Dingen, schaut zu mir herunter.
    »Beth!« Ein Lächeln zieht sich über sein Gesicht. »Hurra, Sie sind da!« Er pflanzt je einen Kuss auf meine Wangen. »Wie herrlich! Und ja, bei diesen herrlichen Figuren handelt es sich um Kopien der Elgin Marbles aus dem Parthenon. Wenn es nach den Griechen geht, ist das vielleicht bald alles, was uns bleibt. Wie geht es Ihnen, meine Süße? Lassen Sie mich Ihnen einen Drink besorgen. Erland amüsiert sich großartig, er flirtet mit der halben Savile Row. Wir können uns ganz auf uns konzentrieren.«
    Einen Augenblick später halte ich einen Becher mit warmem Wein, der kräftig nach Zimt, Nelken und Orangen riecht, in der Hand und berichte James von den jüngsten Entwicklungen. Es ist eine Erleichterung, mir alles, was in St. Petersburg geschah, endlich von der Seele reden zu können. James begreift sofort, was das für Auswirkungen hat.
    »Ach herrje«, sagt er mit ernster Stimme. »Der arme Mark. Das ist schlecht, das ist sehr schlecht.«
    »Ich habe es ihm noch gar nicht sagen können, weil er doch so krank ist. Das ist das Letzte, was er jetzt hören sollte.«
    James nickt betroffen. »Natürlich. Aber irgendwann wird er es erfahren müssen.«
    »Muss er das wirklich? Ich weiß, es klingt nach Verzweiflung, aber vielleicht kann ich Dubrovski davon überzeugen, es für sich zu behalten.«
    »Für alle Zeit?« James schüttelt den Kopf. »Ich wüsste nicht, wie das möglich sein sollte. Außer Sie hätten wirklich außergewöhnliche Überzeugungskräfte.« Er betrachtet mich interessiert, schaut über den Rand seiner kleinen, goldgerahmten Brillengläser. »Haben Sie eine solche Macht über Andrei Dubrovski? Soll das heißen, unser Freund Dominic ist Geschichte?«
    »Natürlich nicht«, erkläre ich empört. Nach einem kurzen Moment seufze ich: »Oh, James, es ist alles so kompliziert.«
    »Daran zweifele ich nicht. Als ich Sie das letzte Mal sah, waren Sie fest davon überzeugt, dass Dominic mit diesem Luder Anna schläft. Hat sich das mittlerweile geklärt?«
    Ich nicke. »Sie hat mich und Dominic nur manipuliert und versucht, einen Keil zwischen uns zu treiben. Eins ist mir allerdings noch rätselhaft – ich habe immer noch keine Ahnung, woher sie so viel über Dominic und mich wusste, über die Details unserer Beziehung. Dominic hat geschworen, dass er ihr nichts gesagt hat, und ich glaube ihm. Aber ich konnte noch etwas anderes aufklären: Anna hat mich in jener Nacht in den Katakomben unter Drogen gesetzt, und ich hatte keinen Sex mit Andrei. Da bin ich mir jetzt sicher.«
    »Was für eine Erleichterung.« James lächelt. »Ich bin froh, dass sich wenigstens eine Sache geklärt hat. Bei Ihnen ist es im Allgemeinen immer andersherum.«
    »Stimmt«, räume ich zögernd ein. »Allerdings hat mir Andrei zu verstehen gegeben, dass er immer noch an mir interessiert ist. Er will, dass ich Dominic vergesse und mit ihm zusammen bin.«
    »Viele junge Frauen würden diese Chance mit beiden Händen ergreifen«, meint James. »Er sieht gut aus und ist immens reich.«
    »Daran liegt mir nichts«, erwidere ich. »Ich liebe Dominic, und nur darauf kommt es an, das wissen Sie.«
    James schenkt mir ein Lächeln. »Ich weiß. Sie könnten ebenso wenig mit Andrei Dubrovski zusammen sein wie mit mir. Sie sind eine wahre Romantikerin, nicht wahr? Entweder die wahre Liebe oder gar nichts.«
    »Absolut richtig. Die wahre Liebe oder gar nichts!« Ich erwidere sein Lächeln.
    »Und wo befindet sich der göttliche Dominic gerade?«
    »Er ist beruflich im Ausland. Es wird nicht einfach sein, aber ich bin sicher, wir finden eine Möglichkeit, wie wir zusammen sein können.«
    »Ganz bestimmt«, versichert James tröstend. »Sie beide werden immer einen Weg finden.«
    Ich nippe an meinem Glühwein. Es ist nicht ganz so einfach, wie ich es habe klingen lassen, aber ich hoffe, dass es das bald sein wird. Wenn Dominic und ich dieses Mal zusammenkommen, wird es nichts mehr geben, was uns noch trennen könnte.

7. Kapitel
    In dieser Nacht schlafe ich so tief und fest, dass ich nicht einmal träume. Ich wache vom Klingeln des Weckers auf und habe das Gefühl, eben erst eingeschlafen zu sein. Die Aufregungen der letzten Tage haben mich sichtlich eingeholt.
    Nachdem ich geduscht und mich angezogen habe, gehe ich zu Laura in die Küche. Unser