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Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)

Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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krank und schwach er wirkt, wie eingefallen und müde.
    »Hallo, alter Junge«, sagt Caroline, eilt ans Bett und küsst ihn auf die Wange. »Wie geht es dir? Beth ist heute mitgekommen, um hallo zu sagen. Sie vermisst dich, das arme Ding.«
    Ich trete einen Schritt vor und lächele. »Hallo, Mark. Wie geht es Ihnen? Caroline meinte, die Operation sei ein Erfolg gewesen.«
    Er nickt und sagt, »reden fällt schwer«, aber es kommt so stockend und verzerrt heraus, das ich ihn kaum verstehe.
    »Ist die Zunge immer noch so geschwollen?«, fragt Caroline und setzt sich auf den Stuhl neben dem Bett.
    Mark nickt erneut.
    »Tut es weh?«
    Er nickt heftiger. Dann zeigt er mit dem Kopf auf den Tropf und sagt: »Morphium ist toll!«, was ich perfekt verstehe. Wir müssen alle lachen.
    Er schaut zu mir und lächelt, mehr mit den Augen als mit dem Mund. »Alles okay?«, fragt er mit dieser neuen, seltsamen Stimme. Offenbar verwendet er so wenig Wörter wie möglich, was merkwürdig ist. Normalerweise hätte Mark sich anders ausgedrückt.
    »Ja, bestens.« Ich lächele erneut, versuche ihm zu vermitteln, dass er sich keine Gedanken machen muss.
    Er sagt etwas Unverständliches und muss es zwei Mal wiederholen, bevor ich es verstehe. »St. Petersburg.«
    »Oh! Ja, die Reise.« Ich habe das Gefühl, als habe diese Reise in einem anderen Leben stattgefunden und nicht erst vor zwei Tagen. Ich schenke Mark ein Lächeln, während ich mir fieberhaft überlege, was ich sagen soll. Ich wollte absolut ehrlich zu ihm sein und ihm sagen, dass das Gemälde als Fälschung deklariert wurde, aber jetzt, da ich sehe, wie krank er ist, weiß ich nicht, ob ich das tun kann. Ihm wird sofort klar sein, was das bedeutet. Gleichgültig, wie diese Nachricht bekannt gegeben wird, sein Ruf wird Schaden erleiden, weil Andrei damit aller Welt mitteilt, dass Mark der Mann war, der dem falschen Fra Angelico eine Echtheitsbescheinigung ausgestellt hatte. Ich bringe es nicht über mich, nicht, während Mark hilflos im Krankenbett liegt.
    »Das Gemälde?«, fragt er.
    Ich nicke, lächele immer noch und hoffe, dass ich glaubwürdig dreinschaue. »Ja, ich habe es gesehen. Sie haben noch kein abschließendes Urteil gefällt, aber es sieht gut aus.«
    Reicht das, um Mark für den Moment zu beruhigen? Er nickt und entspannt sich in seine Kissen, wirkt erfreut.
    »Das ist jetzt aber genug über die Arbeit«, schimpft Caroline und bedeutet mir, mich zu setzen. »Lasst uns über etwas anderes reden. Beth, werden Sie an Weihnachten nach Hause fahren?«

    Nicht einmal eine Stunde später verlassen wir Marks Zimmer. Er hat sich über unseren Besuch gefreut, aber als wir gehen, ist er sichtlich erschöpft. Ich bin besorgt. Es wird lange dauern, bis Mark wieder auf die Beine kommt. Wie um alles in der Welt soll ich die Wahrheit vor ihm verbergen? Und sollte ich das überhaupt?
    Der Tag ist nun beinahe vorüber, und ich glaube nicht, dass es noch Sinn macht, nach Belgravia zu fahren. Ich sollte nach Hause zu Laura, die mir regelmäßig Textnachrichten geschickt hat, um sicherzugehen, dass ich gut aus Paris zurückgekommen bin. Als wir durch die Krankenhauslobby gehen, taucht eine E-Mail auf dem Display meines Handys auf. Sie kommt von James, meinem Freund und ehemaligem Arbeitgeber.
Hilfe! Ich bin auf einer Party im Travellers mit lauter Arbeitskollegen von Erland. Kenne hier niemand! Kommen Sie, und trinken Sie Glühwein mit mir, und retten Sie mich, wenn Sie können …
    Hervorragend! Genau das werde ich tun. James wird mir einen Rat geben, da bin ich sicher.

    Ungefähr zwanzig Minuten später komme ich im Travellers Club auf der Pall Mall an, nachdem ich im Taxi etwas Lippenstift aufgelegt habe. Ich bin nicht gerade passend für eine Weihnachtsparty angezogen, aber egal. Ich will ja niemand beeindrucken. Der Portier weiß bereits, dass ich als Gast von James komme, also weist er mich auf den Weg zur Bibliothek im Travellers. Der Raum ist bereits voller Menschen. Es ist ein altmodischer Herrenclub, und das Verhältnis von Männern zu Frauen ist zehn zu eins, was sich meiner Meinung auch aus der Tatsache erklärt, dass Herrenschneider wie Erland nun einmal meistens Männer sind. Ich entdecke James fast sofort, weil er so groß ist und weil er ganz allein vor einer der Gipsfiguren steht, die sich an der Wand rund um den Raum ziehen.
    Ich gehe zu ihm, stelle mich neben ihn und schaue ebenfalls zu den klassischen Figuren, die in weiß vor dem rotgelben Hintergrund stehen.

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