Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
zweiten Schlafzimmer, das nur marginal kleiner ist als das erste und ebenfalls über ein eigenes Badezimmer verfügt. Wieder im Wohnzimmer angelangt, meint unser Führer: »Es gibt hier selbstverständlich einen Plasmafernseher mit Surround-Sound-System und einer Auswahl an Filmen. Unser Concierge-Service steht rund um die Uhr zu Ihrer Verfügung, Sie können also jederzeit all Ihre Wünsche äußern. Auf dem iPad dort drüben sind Informationen über das Viertel gespeichert, wo man hingehen und was man anschauen kann. Und natürlich gehört zur Penthouse-Suite auch eine eigene Terrasse.« Er zeigt auf das, was womöglich das Beste am ganzen Zimmer ist – die riesige, private Terrasse mit ihrer außergewöhnlichen Aussicht auf Lower Manhattan bis hin zum Empire State Building. »Falls Ihnen kalt sein sollte, können wir auf der Terrasse auch Heizpilze aufstellen.« Er lächelt. »Haben Sie sonst noch eine Frage, meine Damen? Oder soll ich Sie allein lassen, damit Sie erst einmal ankommen können?«
»Das ist großartig, vielen Dank«, sage ich, und mir fällt wieder ein, dass man in New York Trinkgeld gibt. Ich ziehe einen Fünfdollarschein aus meiner Handtasche und reiche ihm das Geld. »Falls noch etwas sein sollte, melden wir uns.«
»Danke«, sagt er, steckt den Schein mit einem Lächeln ein und deutet eine Verbeugung an. »Genießen Sie Ihren Aufenthalt bei uns.«
Kaum ist er weg, starren Laura und ich uns an, können kaum fassen, was mit uns geschieht. Wir befinden uns in einem der besten Zimmer von ganz New York. Wir packen uns an den Händen und hüpfen auf und ab, kreischen und lachen ungläubig.
»Jetzt gibt es nur noch ein Problem«, sagt Laura, als wir uns wieder so weit beruhigt haben, dass wir reden können.
»Nämlich?« Was für ein Problem kann es an einem Ort wie diesem schon geben?
»Das Zimmer gefällt mir so sehr, dass ich nicht mehr ausgehen mag. Wir werden überhaupt nichts von New York zu sehen bekommen!«
Gut, dass wir im Vorfeld Pläne geschmiedet haben, denn ohne sie hätten wir uns möglicherweise tatsächlich nicht aus unserem luxuriösen Hotelzimmer bewegt. Nachdem wir ausgepackt und alle Annehmlichkeiten der Suite ausprobiert haben, einschließlich des Zimmerservice, bei dem wir ein köstliches Mittagessen aus Krabbensalat und Räucherlachs bestellten, ziehen wir zu Fuß los, fest entschlossen, möglichst viel zu sehen, bevor es dunkel wird. Wir fahren mit der U-Bahn zu unserem ersten geplanten Halt im Metropolitan Museum of Art und verbringen einige Stunden damit, die dortigen Meisterwerke anzuschauen. Dann wagen wir uns in den Central Park, obwohl es allmählich schon dunkel wird, und kaufen heiße Schokolade und gesalzene Brezeln in einer mobilen Imbissbude. Es ist kalt, aber wir sind dick eingepackt und voller Begeisterung. Wir wandern herum, kichern albern, machen Pläne für den Abend. Mir ist bewusst, dass zum ersten Mal seit langer Zeit eine Last von meinen Schultern abfällt. Hier fühle ich mich regelrecht sorglos, und es ist großartig, mit Laura zusammen zu sein, einfach zwei Freundinnen, die ihre Zeit miteinander verbringen. Romantik ist etwas Wunderbares, aber das hier macht einfach nur Spaß.
Meine einzige Sorge ist, dass Andrei offenbar sehr viel Geld in die Hand genommen hat, um uns einen Flug erster Klasse, Limousinen und dieses umwerfende Hotelzimmer zu finanzieren. Das ist genau die Art von extravaganter Geste, die ihm gefallen würde. Mark hätte niemals ein Hotel wie das Grand Soho ausgesucht, und falls doch, hätte er ganz sicher nicht die Penthouse-Suite gebucht. Und die Art und Weise, wie Andrei vorausahnte, dass ich darauf bestehen würde, nicht ins Four Seasons zu ziehen, trägt genau seine durchtriebene Handschrift. Mir gefällt diese Vorstellung kein bisschen. Mit diesen teuren Geschenken sorgt er dafür, dass ich immer tiefer in seiner Schuld stehe. Schlimmer noch, mir gefällt es nicht, dass er genau weiß, wo wir sind. Selbst als wir durch die Ausstellungsräume des Met spazieren oder bei Anbruch der Dunkelheit durch den Central Park schlendern, während um uns herum die Lichter zum Leben erwachen, frage ich mich ständig, ob uns jemand beobachtet. Hin und wieder schaue ich über die Schulter, aber ich entdecke niemand. Schließlich verscheuche ich entschieden diese Paranoia. Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass wir verfolgt werden, und ich sage mir, dass niemand es geschafft hätte, uns in der U-Bahn oder im Museum auf den Fersen zu
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