Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
bleiben. Das ist alles nur Einbildung.
Zurück im Hotel nehmen wir ein ausgedehntes Bad, dann ziehen wir uns um und gehen aus. Wir sind schon lange wach und nach unserer Zeitrechnung ist es mitten in der Nacht, aber wir brodeln immer noch vor Erregung. Das iPad liefert uns viele Vorschläge für ein Abendessen, und die Rezeption reserviert uns einen Tisch in dem Lokal, das wir ausgesucht haben.
Bevor wir an diesem Abend in unseren schicken Kleidern und den Stöckelschuhen ausgehen, schaue ich in den Posteingang meiner E-Mail. Es gibt eine Nachricht von Dominic.
Hallo, Süße, bist du gut in New York angekommen? Hast du Spaß? Erzähle mir alles. Kann es kaum erwarten, dich nach deiner Rückkehr wiederzusehen.
Kuss, D
Ich zögere kurz, bevor ich meine Antwort tippe. Soll ich ihm sagen, was Andrei getan hat? Würde ihn das nicht wütend machen? Was bringt es, wenn ich ihn beunruhige?
Keine Geheimnisse mehr, rufe ich mir in Erinnerung.
Ja, ich werde es ihm erzählen, aber ich will seinen Tag nicht ruinieren, indem ich ihn wütend mache. Es ist besser, wenn ich es ihm später von Angesicht zu Angesicht erkläre.
Also tippe ich:
Hallo, mein Schatz,
ja, wir sind gut angekommen und haben schon ein paar interessante Abenteuer erlebt. Wir amüsieren uns großartig, aber ich kann dir jetzt nicht mehr davon erzählen, denn wir müssen zum Abendessen. Morgen ist Shopping angesagt, Eislaufen im Madison Square Garden und die Frick-Sammlung. Alles umwerfend.
Kann es auch kaum erwarten, dich wiederzusehen.
Viele Küsse, Beth
Ich starre die Mail an, lese sie noch einmal durch. Soll ich ihm vom Upgrade erzählen?
Laura kommt herein. Sie sieht superchic aus in ihrem engen, schwarzen Seidenkleid mit weiten Ärmeln und goldfarbenen Pumps. »Komm schon, Beth, sonst verspäten wir uns. Der Tisch ist in zehn Minuten reserviert.«
»Ich komme, ich komme.« Ich zögere eine Sekunde, dann drücke ich auf senden .
10. Kapitel
In den nächsten beiden Tagen genießen wir New York. Wir sehen ungeheuer viel, teilen unsere Zeit auf zwischen den literarischen Highlights, die Laura so viel bedeuten, und den künstlerischen, die mich ansprechen. Wir nehmen aber auch die touristischen Sehenswürdigkeiten mit, beispielsweise den Besuch auf dem Empire State Building. Ich bewundere die Frick-Sammlung und die atemberaubenden zeitgenössischen Arbeiten im MOMA. Allein die Atmosphäre im glamourösen Village aufzusaugen, ist schon phantastisch. Außerdem verleiht die Vorweihnachtszeit all unseren Einkäufen einen besonderen Glanz: An einem Nachmittag sehen wir zwanzig Weihnachtsmänner auf der Fifth Avenue, und einer Kutschenfahrt durch das frostige New York mit dem Weihnachtsmann höchstselbst als Kutscher können wir einfach nicht widerstehen.
Wir amüsieren uns prächtig, genießen den Luxus unserer Suite oder freuen uns an allem, was Manhattan zu bieten hat. Aber obwohl ich sehr gern mit Laura zusammen bin und es viel zu lachen gibt, vermisse ich doch Dominic. Als Laura und ich es uns in der Kutsche mit einer Decke über den Knien gemütlich machten, wünschte ich mir plötzlich von ganzem Herzen, Dominic wäre hier, würde seine Arme um mich legen und mich zärtlich küssen, während wir durch den Central Park fahren, die Glocken am Zaumzeug klingeln und unser Weihnachtsmannkutscher in bester Märchenmanier »ho, ho, ho!« ruft.
Ich bekomme noch eine Nachricht von Dominic, die ich am Computer in unserer Suite lese, aber er will nur wissen, ob ich es schön habe, und berichtet, dass er als Auftakt zu einem Geschäftsgespräch eine als besonders schwierig eingestufte Piste bewältigt hat, darum beglückwünsche ich ihn nur. Schließlich bin ich Montagabend schon wieder zu Hause, und wenn die ganze Aufregung erst einmal verebbt ist, kann ich ihm von den seltsamen Dingen berichten, die uns zugestoßen sind.
Am Montagmorgen sind wir müde, mögen aber noch gar nicht daran denken, dass unser Flug am Abend geht. Da bekomme ich eine E-Mail. Kaum erkenne ich den Absender, fängt mein Herz an zu klopfen und meine Handflächen werden feucht. Mir war nicht klar, wie sehr Andrei an diesem Wochenende in meinen Gedanken herumspukte, bis ich seinen Namen in schwarzen Buchstaben auf dem Bildschirm sehe.
Beth.
Meine Haushälterin sagt, Sie seien noch nicht in meinem Apartment gewesen. Haben Sie noch vor, dort vorbeizuschauen? Bitte lassen Sie es mich wissen.
A
Die kalte, harte Realität dringt in die angenehme Welt ein, in der ich mich mit Laura verloren
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