Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
Decke, das von ihr als Ballsaal bezeichnet wird.
»Unglaublich«, haucht Laura, während wir der Haushälterin von Raum zu Raum folgen. »Das ist atemberaubend. Stell dir nur vor, was es wert sein muss!«
Ich sage nichts – es überrascht mich nicht, aber ich kenne Andrei ja auch. Selbst als wir eine Treppe in ein weiteres Stockwerk hochsteigen, in dem sich sechs luxuriöse Schlafzimmer befinden, erfüllt mich das Gefühl, dass ich nichts anderes von ihm erwartet habe. Es ist unglaublich und teuer, aber etwas fehlt: das Herz und das Gefühl, dass jemand mit Leidenschaften und Interessen hier wohnt. Ich weiß, er wünscht sich von mir, dass ich genau das mit meiner Auswahl an Kunstwerken hinzufüge. Ich erinnere mich daran, wie kühl seine Wohnung im Albany wirkte, bevor die Gemälde hingen. Das herrliche Fragonard-Porträt, das ich für sein Badezimmer kaufte, ließ den Raum erst lebendig werden. Und genau das braucht auch diese Wohnung.
Wir kehren in das untere Stockwerk zurück, und die Haushälterin führt uns wieder in den ersten Raum, den wir betreten haben – das gemütliche, kleine Wohnzimmer mit Blick auf den Central Park.
»Kann ich Ihnen etwas anbieten?«, fragt sie. »Kaffee? Tee?«
Ich schaue auf meine Armbanduhr. Wir haben nur noch zwei Stunden, dann müssen wir zurück ins Hotel, um zu packen und zum Flughafen zu fahren. »Ich weiß nicht recht …«, fange ich an.
»Ja, sehr gern. Ich hätte gern einen Kaffee«, meldet sich Laura zu Wort. Als die Haushälterin den Raum verlassen hat, dreht sich Laura mit einem spitzbübischen Lächeln zu mir um und versetzt mir einen spielerischen Stoß. »Komm schon! Wie oft werden wir schon in einer Wohnung wie dieser hier abhängen können? Es sind unsere letzten Stunden in New York. Lass uns ein wenig leben!«
»Ist gut«, sage ich, zögere, ihr zu sagen, dass ich mich an diesem Ort am falschen Platz fühle. Ich muss daran denken, auf welch unterschiedliche Weise Andrei versucht, mich zu kontrollieren. Ich kann mich jedoch nur dann jemandem hingeben, mich jemandem nur dann unterwerfen, wenn dieser Mensch mich liebt und wertschätzt. Ohne Liebe und Wertschätzung denke ich im Traum nicht daran, meinen Willen unterzuordnen. Allein schon der Umstand, in diesem Apartment zu sein, macht mir bewusst, dass meine Beziehung zu Andrei ganz und gar nicht so ist.
Wir sitzen in dieser prachtvollen Wohnung, die uns das Gefühl vermittelt, über dem Park zu schweben. Die Haushälterin bringt uns Kaffee und Haselnusskekse und lässt uns dann allein. Laura plaudert, und ich höre zu, aber im Grunde will ich nur weg.
»Alles in Ordnung mit dir?«, fragt Laura und knabbert an einem Keks. »Du bist so still.«
»Ja … aber ich will ins Hotel zurück«, sage ich.
»Du hast recht.« Laura trinkt ihre Tasse leer und stellt sie wieder auf die Untertasse. »Das ist zwar eine Privatwohnung, aber sie fühlt sich eine Million Mal kälter und gesichtsloser an als unsere entzückende Hotelsuite. Komm, wir brechen auf.«
Die Haushälterin bringt uns zur Tür. »Ich glaube, wir werden uns bald schon öfter sehen, Miss Villiers«, sagt sie, als sie die riesige, glänzende Tür zum Flur öffnet.
»Durchaus möglich«, erwidere ich.
»Und Sie reisen heute ab?«, will sie wissen. »Noch heute Abend?«
»Das ist richtig. Wir brechen in ein paar Stunden zum Flughafen auf.« Ich möchte mich für diese nach außen hin freundliche Frau erwärmen, aber es gelingt mir nicht.
»Dann wünsche ich Ihnen eine gute Heimreise.« Sie lächelt Laura an. »Ihnen auch, Miss.«
»Danke, werden wir haben!« Laura schenkt ihr ein breites, ehrliches Lächeln. Ich beneide sie um ihre Fähigkeit, jemand zu trauen, der in den Diensten von Andrei Dubrovski steht.
»Auf Wiedersehen!«, sage ich und versuche, meine Ungeduld, endlich loszukommen, zu verbergen. »Komm schon, Laura, wir müssen los.«
Im Taxi auf dem Weg zum Hotel stoße ich vor Erleichterung einen tiefen Seufzer aus. In diesem Apartment fühlte ich mich extrem unwohl. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, unter Beobachtung zu stehen. Während Laura darüber spekuliert, wie viel diese Wohnung wohl wert ist, und findet, ich könne von Glück sagen, dort arbeiten zu dürfen, kann ich nur daran denken, wie sehr es mir widerstrebt, jemals wieder dorthin zurückzukehren.
Die letzten Stunden in unserer Penthouse-Suite umgibt eine gewisse Traurigkeit. Wir haben dort eine wunderbare Zeit verbracht, und es fühlt sich schon wie unser
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