Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)
man hier Brownstones nennt. Das Hotel, in dem ich wohne, sieht aus wie ein Privathaus, nur dass vor dem Eingang ein Flaggenmast steht und das Giebeldreieck über der Eingangstür gleich von sechs blinkenden Weihnachtsbäumen geschmückt ist.
Ich steige die Treppe hoch und stoße die schwere Holztür auf. Beim Eintreten muss ich lächeln. Dieses Hotel ist durch und durch Mark: wie ein eleganter Herrenclub, der mit gutem Geschmack eingerichtet wurde. Erstklassige Bilder hängen an den Wänden. Die Ästhetik erinnert an ein englisches Landhaus, und ich verstehe gut, warum sich Mark hier wie zu Hause fühlt.
Die Empfangsdame nickt freundlich. »Miss Villiers? Herzlich willkommen. Der Page bringt Sie auf Ihr Zimmer. Bitte lassen Sie uns wissen, wenn wir etwas für Sie tun können. Mr. Palliser ist ein sehr guter Freund unseres Hauses, und wir möchten Ihren Aufenthalt hier so angenehm wie möglich gestalten.«
Als ich in ein weiteres Hotelzimmer geführt wurde und einem weiteren Pagen ein Trinkgeld gegeben habe, weil er mein Gepäck aufs Zimmer getragen hat, kommt mir der Gedanke, dass ich in den letzten Monaten in mehr Hotels war als in meinem ganzen Leben davor. Und nicht in irgendwelchen Hotels – es waren einige der besten Hotels der Welt, in St. Petersburg, Paris und New York.
Aber als ich mich in meinem gemütlichen Zimmer umschaue, wünsche ich mir nichts weiter, als dass Dominic jetzt hier wäre, um es mit mir zu teilen.
Am nächsten Morgen fange ich mit der Arbeit für Mark an. Ich bin sehr froh über Carolines detaillierte Liste und die Karten, die sie mir geschickt hat, denn kaum habe ich die üblichen Touristenpfade verlassen, wird New York sehr viel komplizierter. Jetzt bin ich auf der Suche nach Kunstgalerien in exklusiven, aber versteckten Teilen der Stadt, abseits des Rummels, oder nach Büroräumen in riesigen Wolkenkratzern mitten in der Stadt oder in Wohngebieten bis hin nach Brooklyn, um Kunsthändler an ihren Rückzugsorten zu finden. Sobald ich dort bin, stelle ich mich vor und spreche über Marks neueste Entdeckungen, zeige ihnen seinen Katalog und prüfe die Kataloge anderer, mache mir Notizen über laufende Ausstellungen oder interessante Objekte. Ich notiere mir alle anstehenden Verkäufe und den Klatsch über jeden großen Sammler, der für einen bestimmten Künstler oder eine Stilrichtung viel Geld ausgibt. Ständig kritzele ich Memos an mich selbst oder tippe Berichte, die ich Mark mailen kann, damit er jedes Detail meiner Gespräche erfährt. Schon nach einem Tag fühle ich mich ein bisschen wie eine New Yorkerin, winke mir selbstsicher Taxis herbei oder eile zur U-Bahn, kämpfe mich durch die Weihnachtseinkäufer, einen Kaffee und einen Bagel in der Hand. Ich gewöhne mich daran, allein zu essen. Frühstück und Mittagessen nehme ich unterwegs ein, abends bestelle ich mir etwas beim Zimmerservice und esse auf meinem Zimmer. Es ist nicht besonders unterhaltsam, aber ich mag nicht allein im Restaurant sitzen, und auf meinem Zimmer kann ich wenigstens fernsehen oder lesen, was mir das Gefühl vermittelt, nicht allein zu sein.
Ich kann auch meine Mails lesen. Laura schreibt, dass sie gut angekommen ist und dass sie wieder in der Ersten Klasse fliegen durfte. Ich frage mich, was Andrei davon hält. Noch in der ersten Nacht in meinem neuen Hotel bekomme ich eine Mail:
Beth,
warum haben Sie Ihren Rückflug versäumt? Wo sind Sie?
A.
Ich starre die Mail an, freue mich, dass ich es geschafft habe, Andreis wachsamen Augen zu entkommen. Solange ich im Soho Grand wohnte, wusste er vermutlich jederzeit, wo er mich finden konnte. Jetzt bin ich von seinem Radar verschwunden, und das gefällt ihm überhaupt nicht.
Ich antworte ihm nicht. Stattdessen schicke ich Dominic eine Mail.
Hallo, mein Schatz,
dreimal darfst du raten: Mark hat mich gebeten, noch einige Tage in New York zu bleiben und ein paar Dinge für ihn zu erledigen. Was sagst du dazu! Hier ist es unglaublich, es gefällt mir wirklich sehr, aber ich muss auch eine Menge arbeiten. Schluss mit Shoppen oder Cocktails für mich. Als Laura noch hier war, haben wir es wirklich genossen, die Stadt zu erkunden. Gegen Ende der Woche komme ich nach Hause und fahre dann über Weihnachten zu meinen Eltern. Wo bist du? Was machst du? Wann sehen wir uns wieder? Ich vermisse dich. Ich SEHNE mich in jeder Hinsicht nach dir.
Mit all meiner Liebe,
Beth
Am nächsten Tag geht eine weitere Mail von Andrei ein.
Beth,
sagen Sie mir sofort, wo Sie
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