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Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)

Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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Preis.
    Wie weit würde er gehen, wenn er sich auf irgendeine Weise rächen wollte?
    Der Fahrer ist ausgestiegen und hält mir den Wagenschlag auf. Ich steige ein und frage mich, was jetzt passieren wird. Andrei setzt sich neben mich. Er schweigt, aber ich spüre, wie der Zorn in ihm brodelt. Mein Instinkt sagt mir, jetzt besser zu schweigen, darum frage ich nicht, wohin wir fahren. Ich möchte am liebsten zurück in mein Hotelzimmer. Ich brauche Abstand von ihm, damit ich über alles in Ruhe nachdenken kann. Der Wagen fährt los, durch das Tor und zurück über den Fluss. Wir befinden uns auf dem Nevski-Prospekt, der berühmten Hauptstraße von St. Petersburg, schleichen durch den Verkehr, rollen an dick vermummten Menschen vorbei, die vor Schaufenstern durch den Schnee stapfen. Wir kommen an reichgeschmückten Kaufhäusern vorbei, an riesigen Kirchen und herrlichen Monumenten. Ich sollte eigentlich begeistert sein, dass ich hier sein darf, ich sollte den Anblick in mich aufsaugen, aber stattdessen bin ich nervös und unglücklich, frage mich, was als Nächstes geschehen wird.

    Auf dem Weg zum Hotel schweigt Andrei. Als wir in die funkelnde Marmorlobby mit den riesigen Kristalllüstern treten, sagt er: »Ich gehe auf mein Zimmer. Bestellen Sie sich zu Mittag, was Sie mögen. Wir reisen um 14 Uhr ab.«
    »Fliegen wir nach Hause?«, wage ich zu fragen.
    Er bedenkt mich von oben herab mit einem kurzen, kühlen Blick. Dann lässt ihn etwas, das er in meinem Gesicht liest, innehalten, und einen Hauch wärmer fügt er hinzu: »Noch nicht. Erst heute Abend. Ich muss vorher noch etwas erledigen.« Er sieht aus, als ob er noch etwas sagen möchte, doch er entscheidet sich dagegen und wiederholt nur: »Punkt 14 Uhr.«
    Ich begebe mich auf mein Zimmer, dankbar, mich von dem Drama des heutigen Morgens erholen zu können. Als sich die Tür hinter mir schließt, lehne ich mich dagegen und seufze erleichtert auf. Dann kicke ich mir die Stiefel von den Füßen, werfe mich aufs Bett und starre an die Decke.
    »Das Bild ist also eine Fälschung«, sage ich laut. »Unglaublich. Nach allem, was war.«
    Ich frage mich, was Andrei diesbezüglich unternehmen wird. Ich möchte nicht der Abt des Klosters sein, wenn dieser ganz besondere Anruf eingeht. Aber ich muss ebenfalls einen Anruf tätigen. Ich sollte Mark wissen lassen, wie das Ergebnis der Untersuchung lautet, er muss es wissen. Mir fällt wieder unsere letzte Begegnung ein, kurz bevor ich mit Andrei nach Russland reiste. Ich war zu Marks Stadthaus in Belgravia gefahren, um nach ihm zu sehen und letzte Anweisungen einzuholen. Dort traf ich dann allerdings auf eine dralle, umtriebige Blondine, die das Ruder übernommen hatte.
    »Meine Schwester Caroline«, erklärte Mark mit einer Stimme, die geschwächter klang denn je. »Sie ist bei mir eingezogen und wird sich um den Haushalt kümmern.«
    »Und Sie?«, erkundigte ich mich, während Caroline davonstapfte, um einem Handwerker Instruktionen zu erteilen. Ihr lauter, herablassender Tonfall war deutlich bis zu uns zu vernehmen. Ihre Korpulenz und ihr Getöse standen in krassem Gegensatz zu Marks schlanker, leiser Eleganz, und es war kaum zu glauben, dass sie dieselben Eltern gehabt haben sollten. »Wird sie sich auch um Sie kümmern?«
    Ich musste immer noch die Nachricht verdauen, dass Mark krank war, und grübelte, wie ernst es um ihn stehen mochte, da er sich weigerte, mir genau zu sagen, was ihm fehlte.
    »Natürlich. Sehr gut sogar. Das kann sie hervorragend.« Mark lächelte, und bei diesem Anblick hätte ich am liebsten geweint. Er wollte fröhlich wirken, aber seine schmalen Lippen, die sich über sein knochiges Gesicht zogen, verliehen seinem Lächeln etwas Eingefrorenes. Mir wurde in diesem Moment bewusst, dass seine Zähne und Augen viel zu groß für sein Gesicht schienen, riesig, vergilbt und krank.
    Er ist wirklich krank , dachte ich, mit so etwas wie Erstaunen. Natürlich wusste ich, dass er krank ist, aber Menschen werden eben hin und wieder krank und erholen sich dann davon. Außer sie wurden krank und dann kranker und dann noch kranker, bis sie …
    »Beth«, fing Mark an und schien sich vorlehnen zu wollen, um vertraulich mit mir zu sprechen, aber er hatte nicht genug Kraft, »habe ich Ihnen eigentlich schon gesagt, dass ich morgen operiert werde?«
    Ich schüttelte den Kopf, hoffte, dass er nicht sah, wie mir die Tränen in die Augen schossen.
    »O ja, ich stehe ganz oben auf der Liste. Gleich als Erster in den

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