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Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)

Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition)

Titel: Fire after Dark - Gefährliche Erfüllung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sadie Matthews
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offenbar den Weg, und er behält sein mörderisches Tempo bei, bis wir zu der Tür gelangen, durch die wir gekommen sind. Er will sie öffnen.
    »Andrei, bitte!« Ich atme schwer. »Warten Sie!«
    Er hält inne und dreht sich um. Sein Gesichtsausdruck ist schrecklich. Ich habe noch nie zuvor gesehen, wie sich Wut so tief in ein Gesicht gegraben hat. Seine Augen brennen.
    »Es … es … es tut mir leid!«, kann ich endlich hervorstoßen, als ich wieder zu Atem komme. »Ich weiß, was Ihnen das Bild bedeutet!«
    Bösartig fletscht er die Zähne. »Sie und Ihr Freund haben mich zwei Millionen Dollar gekostet.« Seine Stimme klingt rauer denn je. Für gewöhnlich fällt mir sein Akzent nicht auf – für mich klingt er ohnehin immer irgendwie amerikanisch –, aber jetzt tritt das Russische deutlich zu Tage, als ob er den Unterschied zwischen uns noch betonen wollte. »Möchten Sie darüber vielleicht einmal nachdenken?«
    Vor Schreck zucke ich beinahe zurück. »Wie meinen Sie das?«
    »Sie sind meine Kunstexpertin, oder etwa nicht? Sie und Mark! Sie sind mit mir nach Kroatien gereist, um mich beim Kauf des Fra Angelico zu beraten, und auf Ihr Wort hin habe ich dieses gottverdammte Ding erstanden! So viel zu Ihrer Expertise!«
    Angesichts seines Ausbruchs ringe ich nach Luft. Das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Ich sehe Marks unglückliches Gesicht während jenes Klosterbesuches vor mir. Er wollte sich nicht dazu drängen lassen, Andrei zum Kauf des Gemäldes zu raten, aber Andrei bestand darauf. Mark hatte vielmehr empfohlen, abzuwarten, bis das Gemälde angemessen geprüft würde. Doch Andrei hatte nicht auf ihn gehört. Ich habe noch Marks Worte im Ohr, als er zu mir sagte, sein Ruf stünde auf dem Spiel, sollte sich das Bild als Fälschung erweisen. O Gott, Mark, wie wirst du das aufnehmen?
    Zorn steigt in mir auf. So kann Andrei nicht mit Mark umgehen. Er kann nicht so tun, als sei er nicht wie eine Dampfwalze vorgegangen und hätte das Bild nicht gegen Marks ausdrücklichen Rat erworben.
    »Sie wissen genau, dass das nicht stimmt!«, rufe ich. Die Wut, die in mir kocht, lässt meine Stimme stark und empört klingen. »Ich lasse nicht zu, dass Sie Mark dafür die Schuld geben! Er hat Sie gewarnt, er hat Ihnen geraten, vorsichtig zu sein, aber Sie wollten ja nicht auf ihn hören. Er wollte nie, dass Sie das Bild kaufen, aber Sie haben es trotzdem getan. Er war Ihnen gegenüber enorm loyal, wie können Sie es jetzt wagen, sich gegen ihn zu wenden?«
    Andrei erwidert nichts, aber er ist bleicher denn je. Seine Augenbrauen stoßen zusammen, als er mich anstarrt.
    Ich brenne vor Zorn, trotz der Stimme in meinem Hinterkopf, die mich auffordert, vorsichtig vorzugehen. »Es ist allein Ihre Schuld, das wissen Sie genau. Sie wollten glauben, dass das Gemälde echt sei, darum haben Sie einfach getan, was Sie tun wollten. Gehen Sie immer so vor? Werfen Sie andere den Löwen vor, wenn etwas schiefläuft, anstatt selbst die Verantwortung zu übernehmen? Ich hätte mehr von Ihnen erwartet. Aber allmählich wird mir klar, dass ich mich in mehr als einer Hinsicht in Ihnen getäuscht habe.«
    Ich kann selbst nicht fassen, was ich gerade gesagt habe. Schlagartig breitet sich Furcht in meinem Magen aus, krampft ihn zusammen. O nein, ich bin zu weit gegangen.
    Andrei beißt die Zähne zusammen, das merke ich an der Anspannung seines Unterkiefers und an der Art und Weise, wie der Muskel in seiner Wange pulsiert. Er sieht aus, als wolle er mich gleich umbringen. Nach einem quälend langen Moment sagt er schroff: »Steigen Sie in den Wagen. Sofort.« Er marschiert hinaus, ohne sich umzudrehen, ohne sich zu vergewissern, ob ich seiner Anweisung Folge leiste.
    Während ich ihm aus dem Palast folge, verfluche ich meine Unbesonnenheit. Ich bin der Gnade dieses Mannes völlig ausgeliefert. Das war nicht der richtige Moment, ihn mir zum Feind zu machen, aber ich konnte einfach nicht anders. Wenn er Mark und mir die Schuld an dieser Situation gibt, dann endet unser Arbeitsverhältnis ohnehin. Aber was, wenn ich gerade eine ganz andere Seite von Andrei Dubrovski erlebe? Ich kenne ihn zivilisiert und von seiner besten Seite, rücksichtsvoll, sogar verführerisch – aber ich wusste immer schon, dass hinter diesem eleganten Äußeren ein Junge aus den Hinterhöfen Moskaus steckt, der in einem Waisenhaus aufwuchs und sein Vermögen durch Härte und Entschlossenheit erwarb, immer dem Erfolg hinterherjagend, gleichgültig zu welchem

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