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Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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am Tor stehen blieb. Dort nahm ich sie in die Arme und hob sie hoch, doch sie wehrte sich und streckte die Arme nach dem Tor aus, während ich sie fortzog.
    »Adanne«, sagte ich. »Das willst du nicht sehen, glaub mir, bitte.«
    Das Haus war zu einer geisterhaften Ruine heruntergebrannt, aus der noch immer Flammen loderten. Wir konnten durch die Fenster bis hinters Haus sehen. Das Dach war bereits völlig verschwunden.
    Die Einfahrt und der Rasen waren mit rauchendem, schwarzem Schutt übersät. Alle Anzeichen deuteten auf eine Explosion hin, verursacht wahrscheinlich durch eine Brandbombe.
    Als ich auf dem Rasen zwei kleine Haufen unter Tüchern bemerkte, zog ich Adanne noch enger an mich heran und drückte ihren Kopf gegen meine Brust. Es mussten die Leichen der Zwillinge sein, von James und Calvin. Auch Adanne, die leise in meinen Armen weinte, wusste das.
    Ein Polizist rannte an uns vorbei. »Wie viele waren drin?«, fragte ich ihn.
    Er blickte mich von oben bis unten an, bevor er antwortete. »Gehören Sie zur Familie? Wer sind Sie? Warum wollen Sie das wissen?«
    »Das ist das Haus ihrer Eltern. Ich bin ein Freund. Sie heißt Adanne Tansi.«
    »Drei Erwachsene, zwei Kinder«, antwortete er schließlich, blickte zuerst zu Adanne, dann wieder zu mir und schüttelte den Kopf. Nein, keine Überlebenden.
    Adanne erschauderte und begann zu schluchzen. Sie sagte etwas, vielleicht ein Gebet. Ich konnte die Worte weder verstehen noch erkannte ich die Sprache.
    »Ich muss mit Ihrem Kommandanten sprechen«, verlangte ich von dem Polizisten.
    »Weswegen?«
    »CIA.«
    Der Polizist öffnete den Mund, doch ich schnitt ihm das Wort ab. »Holen Sie einfach Ihren Kommandanten. Jetzt gleich.«
    Der Polizist entfernte sich. »Ich bin hier«, sagte ich sanft, während meine Lippen Adannes Stirn berührten. »Du bist nicht allein.« Adanne zitterte, als würde sie trotz der dreißig Grad frieren.
    Schließlich kam der Polizeikommandant auf uns zu, ein großer, breitschultriger Mann in dunklem Anzug. Ich konnte bei dem Lärm der Feuerwehr und der zischenden Wasserschläuche nichts hören. Das war allerdings auch nicht notwendig.
    Ich kannte dieses Gesicht – die flache Nase, die runden Wangen, diesen idiotischen Mike-Tyson-Blick mit den zusammengekniffenen Augen. Das letzte Mal hatte ich ihn gesehen, als ich kopfüber aus einem Hotelfenster gehangen hatte.

106
    »Adanne, hör mir zu!« Ich schob sie bereits zum Wagen. »Wir sind hier nicht sicher. Wir müssen sofort verschwinden. Dieser Mann, der Polizist, er hat mich im Hotel beinahe umgebracht.«
    Sie nickte und schien zu verstehen, so dass wir äußerlich ruhig zu ihrem Wagen gehen konnten, der einen Straßenblock entfernt stand. »Wir müssen weg hier«, sagte ich, als ich ihr auf den Beifahrersitz half.
    Von der Fahrerseite aus sah ich den Polizeikommandanten durch die Windschutzscheibe. Er hatte sich zwischen den Einsatzfahrzeugen vor dem Haus hindurchgezwängt und rannte direkt auf uns zu, gefolgt von zwei anderen Männern. In den anderen meinte ich seine Helfer im Hotel zu erkennen.
    »Adanne, schnall dich an! Wir müssen weg hier. Sofort!«
    Ich legte den Rückwärtsgang ein und blickte nach hinten. Die Kreuzung hinter mir war viel zu befahren, doch ich konnte nicht warten, bis sich der Verkehr etwas gelichtet hätte.
    Also änderte ich meine Meinung.
    Ich legte den Vorwärtsgang wieder ein und fuhr direkt auf die Polizisten zu, während ich immer wieder auf die Hupe drückte.
    Wir saßen zwar nur in einem kleinen Ford Escort, doch ich schaffte es, den Polizisten einen Schrecken zu versetzen. Ich drückte das Gaspedal durch und hielt direkt auf die Männer zu. Der »Kommandant« wich keinen Zentimeter von seinem Weg ab.
    In der letzten Sekunde bremste ich scharf, erwischte ihn aber trotzdem. Seine Augen waren vor Angst weit aufgerissen – wahrscheinlich genauso wie es meine gewesen waren, als ich aus dem Hotelfenster gehangen hatte.
    Hastig legte ich den Rückwärtsgang wieder ein. Der Kommandant riss die Scheibenwischer mit, als er von der Motorhaube auf die Straße rollte.
    Ich fuhr bis zur Straßenkreuzung zurück und wirbelte das Lenkrad herum. Ein Audi Kombi drückte auf die Hupe, als er fast unsere hintere Stoßstange abriss.
    Willkürlich schlug ich irgendeine Richtung ein und holte aus den vier Zylindern alles heraus, was möglich war.
    »Wohin fahren wir?« Adanne richtete sich ein Stück auf, als erwachte sie aus einer Trance.
    »In die Stadt«, antwortete

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