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Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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ich.
    Wenn Lagos für eine Sache gut war, dann für die Menschenmassen, in denen man sich verstecken konnte.

107
    »Adanne?« Ich berührte ihre Schulter. »Wir müssen von hier verschwinden. Der Polizist gerade eben war der, der mich fast umgebracht hat, als ich in Lagos war. Ich bin sicher, das ist derselbe Mann. Irgendwie scheint alles miteinander zusammenzuhängen.«
    Adanne widersprach nicht, sondern nickte nur und zeigte nach rechts.
    »Bieg hier ab zur Mainland Bridge. Das ist die günstigste Strecke, Alex. Wir fahren durch Benin.«
    »Halte dich fest. Nimm alle deine Kräfte zusammen!«
    »Dafür ist es zu spät, viel zu spät.«
    Ich bog ab, ohne die Geschwindigkeit zu drosseln. Wir fuhren auf eine breite Straße, die mit niedrigen Geschäften, offenen Plätzen und alten, verstaubten Autos und Lastern gesäumt war. Eine frei stehende Reklametafel warb für die Grace of Light Church mit dem Bild einer Frau in Chorsängergewand, die Augen zum Himmel gerichtet und die Arme für Gott ausgebreitet.
    Doch es war mit Sicherheit nicht Gott, den ich als Nächstes hörte.
    Es war der ohrenbetäubende Lärm eines Hubschraubers, der tief über uns hinwegflog.
    Sie hatten uns bereits gefunden.
    Sie hielten sich genau über uns, direkt über unsere Köpfen.
    »Es ist die Polizei!«, sagte Adanne. »Sie werden uns töten. Ich weiß Dinge, die sie in keiner Zeitung lesen wollen.«

108
    Ich reckte den Hals, um nachzusehen, was dort oben los war. Der kleine Vogel mit weißen Streben über uns war nicht als Polizeihubschrauber markiert. Dass er so tief flog, war ein weiteres schlechtes Zeichen.
    Der Pilot verhielt sich immer rücksichtsloser und schien sich um die Sicherheit der Menschen unten auf der Straße nicht zu scheren. Um sein eigenes Wohlergehen ebenfalls nicht.
    Die Mainland Bridge lag noch etwa eineinhalb Kilometer vor uns. Ich suchte die Gegend nach einem Versteck ab, nach einem Parkhaus, einer Baustelle, konnte aber nichts entdecken.
    Schlimmer war, dass ich hinter uns Blaulichter sah. Mindestens drei Polizeifahrzeuge näherten sich uns.
    »Scheiße, das ist eindeutig die Polizei!«
    »Das habe ich ernst gemeint, Alex. Sie werden uns umbringen, wenn sie uns schnappen. Ich bin nicht paranoid.«
    »Das glaube ich dir. Aber warum, Adanne?«
    »Ich weiß schreckliche Dinge. Ich schreibe eine Geschichte darüber. Ich muss jemandem erzählen, was ich herausgefunden habe.«
    »Erzähl es mir«, sagte ich.
    Genau das tat Adanne in den nächsten hektischen Minuten. Sie erzählte mir Geheimnisse, die sie zuvor niemandem mitgeteilt hatte. Eins davon war, dass Ellie Cox sie in Lagos besucht hatte. Sie hatten Quellen und Informationen ausgetauscht. Sie hatten über Abidemi Sowande gesprochen – den Tiger. Und über die Gruppe, für die er arbeitete.
    »Alex, er ist einer der gefährlichsten Söldner der Welt.«
    Ich drückte das Gaspedal durch und schlängelte mich durch den Verkehr, so gut ich konnte. Doch als ich wieder in den Rückspiegel blickte, waren uns die Polizeiwagen noch immer auf den Fersen. Ich war leicht benommen von dem, was Adanne über den Tiger und all die anderen Dinge wusste, und konnte einfach nicht glauben, dass sie und Ellie sich getroffen hatten.
    Plötzlich packte Adanne meinen Arm. »Alex!«, rief sie. »Da!«
    Ein Polizeiwagen war von der linken Straßenseite aus losgefahren und bog auf unsere Spur.
    Ich trat auf die Bremse – zu spät.
    Unser Escort schlitterte volle Breitseite in den Polizeiwagen.
    Die Schnauze unseres Wagens wurde wie eine Ziehharmonika zusammengefaltet. Kein Wunder, dass Ford immer mehr Marktanteile verlor. Ich knallte mit dem Brustkorb aufs Lenkrad, Adanne schlug mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe.
    Einer der anderen Polizeiwagen war bereits hinter uns. Sirenen heulten, die Blaulichter tanzten wild umher.
    »Adanne?« Ich richtete sie auf. Ihre Stirn blutete. Sie hob die Augenbrauen und blinzelte mehrmals.
    »Mit dir alles in Ordnung?«, fragte ich.
    »Ich glaube. Sag ihnen nichts, Alex. Sonst sterben noch mehr Menschen. Sag ihnen nichts von dem, was ich dir erzählt habe. Versprichst du mir das?«

109
    Blauuniformierte Polizisten rannten rechts und links an unseren Wagen. Als sie die Türen aufrissen und uns packten, hatten sie mit mir weit mehr Arbeit als mit Adanne, die sich wehrlos ergab.
    Als sie mich schließlich nach draußen gezerrt hatten, wirbelte ich mit den Armen umher und schlug jemandem die Faust vors Kinn. Mann, fühlte sich das gut an.
    Zwei von ihnen

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