Fire - Thriller
vom Sofa, während ich versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen und mich darauf zu konzentrieren, wie ich meine Waffe aus dem Arbeitszimmer holen könnte, als zwei Männer ins Wohnzimmer stürmten!
Ich war überrascht – nein, schockiert –, Steven Millard und Merrill Snyder vom CIA zu sehen.
»Detective Cross, wir wussten nicht, dass Sie hier sind. Wir …«, begann Millard.
Noch jemand trat hinter Millard und Snyder ins Wohnzimmer. Mein Gott, es war Ali.
Er sah ganz normal aus, unverletzt.
Unglaublich – er lebte, er war in Sicherheit und zu Hause.
»Ali!«, rief ich und ging auf ihn zu. »Ali!«
»Daddy! Daddy!«, kreischte er, als er in meine ausgestreckten Arme rannte. Mein kleiner Junge weinte und zitterte am ganzen Körper.
Ach nein – ich war derjenige, der weinte und zitterte. Ali klammerte sich nur unheimlich fest an mich und sagte immer wieder »Daddy, Daddy, Daddy!«. Dieses Wort konnte ich nicht oft genug hören.
Was war hier los? Ich blickte zu den CIA-Männern, von denen ich eine Antwort erwartete. Erst jetzt bemerkte ich, dass auch Eric Dana und mein Freund Al Tunney mitgekommen waren.
»Alex?«, hörte ich schließlich. »Alex, bist du da drin? Alex, bist du das?«
Es war Nanas Stimme, doch Jannie betrat als Nächste das Zimmer.
Mit ausgestreckten Armen und schluchzend rannte sie in mich hinein. »Oh, meine Süße, mein Mädchen«, flüsterte ich, als sie sich an mich drückte. »Oh, Jannie, mein Baby, mein Baby.«
»Mir geht ’ s gut. Uns geht ’ s allen gut«, sagte Jannie. »Sie haben uns in einen Raum gesperrt und tierisch viele Fragen gestellt. Wir wussten nicht warum, wir wussten gar nichts.«
»Nein, natürlich wusstet ihr nichts.«
Schließlich schlurfte Nana ins Zimmer. Sie sah furchtbar und gleichzeitig wunderbar aus. Wir verschmolzen in einer Gruppenumarmung. Die CIA-Agenten beobachteten uns voller Mitgefühl, wie mir schien, sagten aber nichts.
»Sie haben uns nichts getan«, erklärte Nana. »Gott sei Dank sind wir wieder alle zusammen. Wir sind in Sicherheit.«
Mehr brauchte ich nicht für diesen unglaublichen, schönsten Moment meines Lebens – wir waren alle wieder zusammen, und wir waren in Sicherheit.
157
Die Stimmung wurde durch Steven Millard vom CIA zerstört. »Detective Cross, könnten wir kurz reden? Wenn Sie soweit sind«, bat er mich.
Ich ging mit Millard hinaus, den ich für den ranghöchsten der anwesenden CIA-Vertreter hielt. Er war Gruppenleiter, soweit ich wusste. Vor dem Haus parkten vier ihrer Fahrzeuge. Ein Agent und zwei Agentinnen standen auf dem Bürgersteig. Ob sie mitgenommen worden waren, um die Heimkehr meiner Familie einfacher zu gestalten?
»Wo waren sie? Wo haben Sie sie gefunden?«, fragte ich Millard. »Wer hat sie entführt?«
Er marschierte wie ein Rammbock los. Wahrscheinlich war er beim Militär gewesen, bevor er zur CIA gewechselt hatte. Er wirkte sehr selbstsicher und schien sich der Rolle bewusst zu sein, die er hier spielte. Aber welche war das? Um was ging es hier? Wer war Steven Millard?
»Ich hatte Ihnen gesagt, Detective, wir gehören immer noch zu den Guten. Die meisten von uns reißen sich den Arsch auf, um ihre Arbeit gut zu machen und dafür zu sorgen, dass dieses Land sicher bleibt. Ian Flaherty gehört nicht dazu. Er hat uns verkauft, mehrmals. Das letzte Mal an die Chinesen. Vielleicht war der Apfel bereits faul, den er sich diesmal ausgesucht hatte.«
»Meine Familie«, erinnerte ich Millard an meine Frage.
»Wir hatten Flaherty unter Beobachtung, seit er nach Washington zurückgekehrt war. Er führte uns zu Ihrer Familie. Ich weiß nicht, ob sie freigelassen worden wäre. Ein paar Söldner waren bei ihnen – sie arbeiteten für Flaherty. Flaherty arbeitete für die Chinesen. Ihre Familie wurde verhört, doch zum größten Teil diente sie nur als Versicherung für den Notfall. Flaherty hatte Angst, Sie hätten seine Machenschaften in Lagos aufgedeckt.«
Ich schüttelte den Kopf. »Bestechung gehört dort mittlerweile zum Lebensstil. Adanne Tansi wusste, dass die Chinesen in den Ölhandel mit dem Nigerdelta involviert waren. Tausende Nigerianer wurden dort unten umgebracht, wie Sie wissen.«
»Ja, das wissen wir«, bestätigte Millard.
»Und Sie wussten, dass ein Bürgerkrieg bevorstand, aber Sie haben nichts unternommen, um ihn aufzuhalten.«
»Wir konnten nichts tun. Wir wollten keinen zweiten Irak.«
Ich blickte in seine Augen. »Wo ist Flaherty jetzt?«
»Wir haben ihn«, antwortete Millard,
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