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Firebird

Firebird

Titel: Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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verschwand schließlich in seiner Kabine, und ich blieb allein auf der Brücke.
    Im Grunde musste niemand wach bleiben. Sollte irgendetwas passieren, würde Belle Alarm schlagen. Ich weiß nicht woran es lag, aber in dieser Nacht hatte ich das Gefühl, ich würde hier vorn besser schlafen als hinten in meinem Quartier. Normalerweise gebe ich solchen Neigungen nicht nach, denn das führt nur dazu, dass ich am nächsten Morgen steifgelegen erwache, aber in dieser ersten Nacht im Zielgebiet konnte ich mich einfach nicht dazu bringen, die Brücke zu verlassen. Es war keine echte Entscheidung. Ich fühlte mich einfach nicht danach, mich zu bewegen, nachdem Alex fort war, also kippte ich die Lehne meines Sitzes um ein paar Grad zurück, schaltete leise Musik an und schloss die Augen.
    Ich mag Symphonien. Beethoven, Kurtzweil, Brachter, Yao Kee. Ganz egal. Ein paar Sterne hinter der Panoramascheibe, dazu die sanften Rhythmen dieser Art von Musik, und es kann losgehen.
    Ich dämmerte hinüber. Drei Stunden war ich weg, als Belles Stimme mich weckte. »Chase, die McCandless hat etwas entdeckt.« Dots Schiff.

Achtunddreißig
    Die stärkste, die freigiebigste und stolzeste aller Tugenden ist echte Courage.
    Michel de Montaigne zugeschrieben,
sechzehntes Jahrhundert n. Chr.
    »Chase, wir haben es entdeckt. Alles passt. Es ist die Antares .«
    »Okay, Dot. Belle, hast du die Koordinaten?«
    »Sie kommen gerade rein.«
    »Sind wir dieses Mal sicher? Dot, könnte es auch eine weitere Wespe sein?«
    Zwischen dem Absenden und der Antwort vergingen vier Minuten, die das Signal bis zur McCandless und wieder zurück brauchte. »Was das auch sein mag, es ist definitiv keine andere Wespe.«
    »Okay. Gut.« Ich aktivierte die Intercom. »Shara, Alex, wir haben einen Treffer. Wir fliegen los, sobald ihr angeschirrt seid.« Und wieder zurück zu Dot. »Hast du es zufällig auftauchen gesehen?«
    »Negativ.«
    »Könnte es da schon seit mehreren Stunden sein?«
    »Positiv.«
    Alex stürzte aus seinem Quartier und war noch damit beschäftigt, sich seinen Morgenmantel über die Schultern zu ziehen.
    Der Schirm flackerte auf. Ich sah einen Himmel voller Sterne und eine Markierung.
    Shara öffnete die Luke ihres Quartiers. »Gib mir eine Minute« , sagte sie.
    »Wo ist es?«, fragte Alex und rauschte auf die Brücke.
    »Dot hat es.«
    Er setzte sich auf den rechten Platz. »Status?«
    »Wir haben keine Ahnung, wann es aufgetaucht ist. Es könnte jederzeit abtauchen.«
    »Wir haben einfach kein Glück, was? Okay, wie weit ist sie entfernt?«
    Normalerweise akzeptiert man die Verzögerungen im Funkverkehr schlicht als normalen Teil des Geschehens. Aber in einem Notfall können sie einen in den Wahnsinn treiben. Endlich kam ihre Antwort herein. »Wir können in zwei Stunden dort sein. Ich glaube, sie befindet sich außerhalb des Zielgebiets. Oder zumindest ganz am Rand. Ich schicke euch Bilder.«
    »Alex ist auch hier«, sagte ich.
    »Haben Sie versucht, Kontakt aufzunehmen?«, fragte er.
    »Ja, wir haben sie angefunkt. Keine Reaktion.«
    Shara tauchte in ihrem Nachthemd auf und war vollends außer Atem. »Wir haben es?«
    »Genau da«, sagte ich und zeigte ihr die Markierung.
    »Wunderbar«, sagte sie. »Wie lange …?«
    »Zwei Stunden.«
    »Wir können in zwei Stunden dort sein?«
    »Dot kann«, sagte Alex. »Chase, wie weit sind wir entfernt?«
    Es widerstrebte mir zutiefst, ihm das zu verraten. Die Antares war auf der anderen Seite unserer Formation. »Fünf Stunden.«
    Seine Kiefermuskulatur spannte sich. Davon abgesehen zeigte er keinerlei Reaktion. »Okay«, sagte er. »Ich nehme an, ein Sprung kommt nicht in Frage?«
    »Wir können es versuchen.«
    »Shara«, sagte er, »besteht die Hoffnung, das Auftauchen in Zukunft präziser vorauszuberechnen?« Er klang, als wären unsere eingeschränkten Möglichkeiten ihr Fehler.
    »Wir arbeiten daran.« Sie hörte sich frustriert an. Und sie sah auch so aus. »Ich habe ein Team dafür abgestellt, das Notebook zu analysieren, Nachforschungen anzustellen, zu tun, was immer möglich ist. Und, ja, ich denke, wir werden es besser …«
    »Shara«, fiel ich ihr ins Wort. »Sag mir noch mal, wie viel Zeit seit dem letzten Auftauchen der Antares vergangen ist.«
    »Wenn es wirklich dasselbe Schiff ist, sind es siebenundsechzig Jahre.« Sie schloss die Augen und stand nur da, eine Hand in meinen Sitz gekrallt, bis ich ihr vorschlug, wieder in ihr Quartier zu gehen, damit wir loslegen konnten.
    Ich brauchte

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