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Firebird

Firebird

Titel: Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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im Umgang mit Geld. Ich weiß nicht, ob das etwas mit seinem Verschwinden zu tun haben kann …«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun, zum einen hat er eine Jacht nach der anderen gekauft. Und wieder verloren.«
    »Sind sie irgendwo gesunken?«
    »Nicht so eine Jacht, Chase. Interstellare Jachten.«
    »Oh.« Das machte mich nachdenklich. »Wie viele Jachten hat er verloren?«
    »Vier oder fünf.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst.«
    »Oh, doch, das ist mein voller Ernst. Sie waren wohl alle in einem ziemlich schlechten Zustand. Das habe ich zumindest gelesen. Jedenfalls hat er eine gekauft, sie irgendwohin gebracht, und das Nächste, was mir zu Ohren kam, war, dass er eine andere gekauft habe.«
    »Haben Sie auch mal gehört, was aus ihnen geworden ist?«
    »Nur, dass sie kaputtgegangen sind oder so was und irgendwo zurückgelassen wurden. Ich weiß noch, dass Elizabeth mir erzählt hat, er würde sie für seine Experimente brauchen. Aber ich weiß nicht, um welche Art von Experimenten es ging.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Er hat ihnen theatralische Namen gegeben. Eine hieß, glaube ich, Sternenfalke .«
    »Sternenfalke.«
    »Und dann war da eine, das gefiel mir besonders«, er lachte, »die hieß Feuervogel .«
    »Das klingt poetisch«, sagte ich.
    »Auch das, nehme ich an. Es stammt von Strawinsky.«
    Kurz nachdem ich wieder im Windraben war, rief Ramsay an. »Ich hatte bisher wirklich noch nicht genug Zeit, Jack«, erklärte ich ihm. »Geben Sie mir noch ein paar Tage.« Ich konnte ihm nicht erzählen, dass einige der Nachbarn glaubten, Robin hätte Elizabeth betrogen, also hätte sie ihn vielleicht ermordet. Oder dass er Atheist war. Und viel mehr hatte ich wirklich nicht zu bieten.
    »Kommen Sie schon, Chase. Wie lange dauert es, sich etwas zusammenzureimen?«
    Ich mochte Ramsay. Er hatte die Journalistenschule erst vor ein paar Jahren hinter sich gelassen, aber ich konnte bereits erkennen, dass er auf diesem Gebiet eine große Zukunft hatte. Alex nennt das Flexibilität, aber ich habe vor, eines Tages ein Buch darüber zu schreiben, warum Menschen von unerschütterlicher Integrität es in keinem Beruf jemals bis ganz nach oben schaffen konnten. Einmal hatte ich Alex nach seiner Meinung gefragt, und er hatte mir zugestimmt, dass das in den meisten Fällen zuträfe, und gesagt, das liege daran, dass Leute, die unflexibel waren, schlicht dumm seien. Das habe ich natürlich nicht geschluckt, und er selbst glaubt es im Grunde auch nicht. Obwohl ich da manchmal nicht so sicher bin.
    »Jack, geben Sie mir eine Chance, mich noch ein bisschen umzusehen, ja?«
    »Was ist mit den Außerweltlern, Chase? Leuten aus einer anderen Wirklichkeit? Haben Sie darüber etwas?«
    »Nichts, womit Sie etwas anfangen könnten.«
    »Ich nehme an, über schwarze Löcher haben Sie auch nichts? Oder über kollidierende Universen?«
    »Nein.«
    »Kollidierende Universen sind gut. Wie steht es mit Untoten?«
    »Sagen Sie das noch einmal.«
    Er lächelte. Er war groß, dunkelhaarig und unbeschwert, und er sah immer aus, als glaubte er, ich würde versuchen, mit irgendetwas davonzukommen. »Ich habe mit einem der Gäste dieser Party gesprochen, die Sie beide kürzlich besucht haben. Er sagte, Robin könnte ein Untoter gewesen sein.« Er brach in das für ihn so typische, gackernde Gelächter aus. »Ist Ihnen da draußen jemand begegnet, der glaubt, Robin könnte ein Vampir gewesen sein?«
    »Jack …«
    »Okay. Ernsthaft, Chase, ich habe irgendwo gelesen, Robin hätte prophezeit, er würde verschwinden, aber er käme irgendwann wieder zurück.«
    »Das habe ich auch noch nicht gehört.«
    »Er muss wirklich anders gewesen sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie etwas herausfinden, was das schlagen könnte.«
    Vorerst widmete ich mich der Suche nach alten Medienberichten.
    Zwei Tage nach dem Erdbeben hatte Elizabeth der Polizei gemeldet, dass ihr Mann möglicherweise in Schwierigkeiten steckte. Cermak hatte ihn ins All geflogen, hatte sie erklärt. Sie wisse nicht, wohin. »Das macht er ständig.« Sie hätte gerade erfahren, dass Cermak tot sei, und es hieß, sie sei ganz außer sich gewesen, weil sie fürchtete, Robin könnte irgendwo gestrandet sein.
    Mehrere Tage später tauchten Berichte auf, denen zufolge ein Pärchen, das am Ufer spazieren gegangen war, ungefähr eine Stunde vor Mitternacht einen Gleiter vor Robins Haus landen gesehen hatte, der aussah wie der von Cermak.
    Elizabeth war entsetzt, als sie davon erfuhr. »Ich habe

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