Fire&Ice 1 - Ryan Black (German Edition)
warum er so von der Rolle war, oder was er gegen Ryan hatte, aber ein Gespräch mit Fabio über Ryan war undenkbar. Jonas war leider mit seinem Fotoshooting beschäftigt. Er könnte noch am besten nachempfinden, was Sky bewegte. Und Maya, nun Maya war zwar ihre beste Freundin, wenn es aber um Ryan ging, hatte Sky das Gefühl, das Maya eher auf Ryans Seite stand und ihr immer nur in seine Richtung raten würde. Vielleicht kompensierte Maya dadurch auch ihr eigenes Verlangen – ob sie es nun abstritt oder nicht – nach Shane.
So oder so musste sie erst mal von ihm wegkommen, um sich weiter Gedanken machen zu können. So an ihn gelehnt, drehten sich ihre Gedanken nur im Kreis. Der Engel in ihr rief immer nur: "Lauf, lauf!", wo der Teufel immer zu sagte: "Nimm mit, was du kriegen kannst." Oder anders herum? Mit sich selbst zu diskutieren ist einfach müßig, dachte Sky, und dann, erst mal hier weg, nur wie? Sky löste sich langsam aus Ryans Umarmung und nahm ihren Drink in die Hand. Eigentlich wollte sie nur einen Schluck von dem Havanna nehmen, trank dann aber das ganze Glas auf einmal leer. Das brachte ihr nur eine gehobene Augenbraue von Ryan ein. Sky bekam sofort ein schlechtes Gewissen, ärgerte sich aber im nächsten Moment darüber und schob den Gedanken von sich. Sie war ihm keine Rechenschaft schuldig. Ja, er hatte ihr einen wundervollen Orgasmus besorgt, was aber nicht hieß das er irgendwelche Ansprüche stellen durfte.
"Ich muss mal kurz zu Maya", sagte Sky leise und traute sich nicht ihm in die Augen zu sehen. Sie war sich sicher, dass ihr Fluchtgedanke, in ihren Augen zu lesen war. Sie richtete ihren Blick auf seinen Bauch - und was für ein Bauch das war! Sie bekam sofort wieder weiche Knie und malte sich aus wie sie mit ihren Fingern und ihrer Zunge die Furchen seines Six-Packs nach fuhr.
"Um was zu tun, Sky?", fragte Ryan ruhig und mit einem Tonfall, der klar machte, dass er verstand was sie vorhatte. Sky wand sich ein wenig, sie hatte vergessen ihre fadenscheinige Ausrede weiter zu planen, nachdem sie über seine Bauchmuskeln nachgedacht hatte.
Ryan hatte sie erst wieder aus ihren Gedanken gerissen, als er sie ansprach. Denk nach Sky, schneller, denk nach! Scheiße, wie soll ich aus dieser Nummer wieder raus kommen?
Ryan legte ihr einen Finger unter Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Was er sah schien ihm nicht zu gefallen. Denn er runzelte unwillig die Stirn. Dann drehte er sich zum Barkeeper und bestellte ihr noch einen Drink.
"Wir gehen erst mal zu mir an den Tisch", sagte Ryan so bestimmend, dass Sky unwillkürlich nickte. Sofort darauf ärgerte sie sich über sich selbst und versteifte sich, als er sie am Ellenbogen packen wollte. Mit weicher Stimme setzte er ein 'Bitte' hinzu und packte erneut ihren Ellenbogen. Dieses Bitte, stimmte Sky friedlicher und sie ließ sich von ihm durch die Menge dirigieren.
Am Tisch von Fire&Ice angekommen stellte er ihre Getränke ab und verscheuchte mit einem einzigen Blick einen schlanken jungen Mann von seinem Stuhl. Er platzierte sich darauf und zog sie, ohne lang zu fackeln, auf seinen Schoß. Sky erstarrte erneut. Er wurde immer herrischer und sie fühlte sich immer mehr in die Ecke gedrängt von ihm.
"Sorry", murmelte er in ihr Haar, was Sky etwas milder stimmte, immerhin merkte er, dass er sich nicht richtig verhielt.
"Wer ist dein Mädchen, Ryan?", fragte eine zierliche Rothaarige mit leicht bissigem Unterton.
Eine ehemalige Geliebte?, rätselte Sky, bekam aber keine richtige Antwort geliefert und wollte auch nicht nachfragen. Es ging sie ja gar nichts an. Eifersuchtsstich hin oder her, er war nicht ihr Freund.
Ryan antwortete ihr nicht direkt, sondern sagte in die Runde: "Jungs, das ist Sky. Sky das sind Alex, Chris, Ty, Jason, Logan, Dave, Tom, Luce, Brandon, Mat und Shane kennst du ja sowieso schon.”
Sky war sehr wohl aufgefallen, dass er die Frauen auf den Schößen oder an den Seiten der Männer mit keinem Wort erwähnte, konnte sich aber keinen Reim darauf machen. Sie stellte die Frage gedanklich hinten an und lächelte freundlich in die Runde. Die begehrlichen Blicke der anderen bemerkte sie ebenfalls, tat aber so, als würde sie das nicht. Sie wollte keine ungewollte Aufmerksamkeit auf sich lenken. Beziehungsweise, nicht noch mehr, denn sie fühlte sich ein wenig wie ein Insekt unter einem Mikroskop. Ein weites Spektrum an Fragen und Gefühlen lag in den Blicken, der am Tisch versammelten. Eifersüchtige oder gar feindselige Blicke
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