Fire&Ice 1 - Ryan Black (German Edition)
Wenn sie Brain Bescheid gab, würde er zu 100% Ärger von Ty bekommen. Und Ryan anzurufen, kam überhaupt nicht in Frage. Sie seufzte nochmal und lief wieder los. Ty natürlich neben ihr.
"Was machst du überhaupt hier?"
"Ich war auf dem Weg zum Training."
"Oh, du kommst zu spät. Ich will dich nicht aufhalten, sicher warten alle auf dich. Bye!", sagte Sky so schnell sie konnte und winkte ihm. Tys stoische Miene veränderte sich nicht. Hmm ... wie werde ich ihn nur los?
"Wie wär’s damit. Ich schreibe meinem Freund, dass er mich abholen soll und du kannst schon mal zum Training gehen. Ich rühr mich derzeit nicht von der Stelle."
"Halt mich nicht für dumm, Sky. Ich sollte Ryan sowieso anrufen. Er sollte wissen, dass der Trottel mit dem du unterwegs warst, dich alleine durch die Gegend laufen lässt." Sky wurde kalkweiß. Das war jetzt nicht sein ernst, oder?
"Kitty! Hier bist du, ich hab dich überall gesucht! Du warst auf einmal weg ... ach.Du.Scheiße!", beendete Brain seinen Satz.
"Hallo Brain", Ty musterte ihn intensiv.
"Mr. Moreno …", stammelte Brain und man sah ihm deutlich an, wie unwohl er sich fühlte.
"Sie waren für Ms. Alister verantwortlich?"
"Nein!", zischte Sky. "Niemand ist für mich verantwortlich, Ty! Lass den Scheiß! Brain kann nichts dafür. Ich hatte keine Lust mehr und bin gegangen. Fertig! Ich kann machen was ich will, also lass Brain und mich in Ruhe. Verstanden?" Tys Augen blitzten ein wenig, ehe er sich zu Brain umdrehte.
"Wir sprechen uns morgen, Brain." Dann zückte er sein Handy und begann zu wählen.
"Wenn du das tust, Ty, dann war es das letzte Mal, dass ich mit einem von euch ein Wort gewechselt habe." Ty sah sie Fassungslos an.
"Kitty? Können wir nicht einfach nach Hause fahren?", stammelte Brain und mied dabei immer noch jeden Augenkontakt zu Ty.
"Nein, Brain. Ich möchte weder von dir, noch von Ty und schon gar nicht von Ryan bemuttert werden. Ich verspreche es euch, wenn das nicht augenblicklich aufhört, bin ich schneller weg, als ich hier aufgetaucht bin." Neben ihnen hielt ein Auto.
"Hey Kitty, Probleme?", rief Bobby durch das geöffnete Fenster. Gott sei Dank! Meine Rettung.
"Ja. Bobby, kannst du mich Heim fahren?"
"Klar, hüpf rein!" Und das tat Sky auch. Unter den fassungslosen Blicken der beiden Männer huschte Sky ins Auto und zischte sofort: "Schnell fahr los!" Mit quietschenden Reifen fuhr Bobby an.
Bei JB-Industrials angekommen, bedankte Sky sich und lief in ihr Apartment. Auf einer der Couchen im Flur vor ihrer Eingangstür saß Ryan und musterte sie durchdringend.
"Hi Ryan", sagte Sky leise und sperrte ihre Wohnung auf. Er folgte ihr und setzte sich auf das Sofa, immer noch ohne ein Wort gesprochen zu haben. Seufzend ließ sie sich ihm gegenüber nieder.
"Ty hat sich ziemlich Sorgen gemacht", sagte Ryan leise. Immer noch mit diesem Blick, der ihr durch Mark und Bein ging.
"Ty soll sich aber keine Sorgen um mich machen. Und auch sonst niemand!"
"Selbst du kannst niemandem vorschreiben was er fühlt, Sky! Ob es dir nun passt oder nicht. Es gibt Menschen in deinem Leben, denen an deinem Wohlergehen liegt. Es geht verdammt nochmal nicht immer darum, was du möchtest. Ganz egal, was dich dazu gebracht hat, ein derartiges Verhalten an den Tag zu legen. Es ist inakzeptabel. Herrgott, Sky, sei doch nicht so verdammt egoistisch!"
Von Wort zu Wort wurde Sky kleiner. Er hatte Recht, dass wusste sie. Aber in solchen Situationen handelte meist ihr Unterbewusstsein. Reiner Instinkt, der ihr sagte, ja nie wieder von irgendjemandem etwas vorgeschrieben zu bekommen. Sich ja nie wieder einsperren zu lassen. Ihr Verhalten aus Ryans Sicht zu sehen, schockierte sie ein wenig. Sie war eigentlich nicht der Typ, der nur an sich selbst dachte.
"Es tut mir leid", flüsterte sie.
"Es ist okay, Süße, denk das nächste Mal einfach ein wenig nach, bevor du um dich schlägst." Der sanfte Ton, mit dem er jetzt zu ihr sprach, brachte sie aus der Fassung. Sie wollte sich nur noch in seine starken Arme schmiegen und sich von ihm trösten lassen. Und das, obwohl ihr ja eigentlich niemand etwas getan hatte.
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, streckte er die Arme nach ihr aus und Sky warf sich sofort hinein. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und vergrub ihre Nase in seiner Halsbeuge. Er hielt sie einfach nur fest und streichelte in trägem Rhythmus über ihren Rücken.
RYAN
Ihre Atmung wurde immer langsamer und schließlich schlief sie auf seinem Schoß ein. Sie sah so friedlich aus,
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