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Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition)

Titel: Firelight 3 - Leuchtendes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Jordan
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Will.
    Ich schaffe es gerade noch, seinen Namen zu seufzen, bevor Nidias Trank sich meiner Sinne bemächtigt und mich erneut in die Dunkelheit zieht.
    »Jacinda, du hast Besuch.«
    Die Stimme reißt mich aus meinem Dämmerzustand. Ich öffne die Augen und drehe langsam den Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kommt.
    Kurz nach meinem Wiedersehen mit Will und Tamra bin ich erneut eingeschlafen – nachdem Nidia mich gezwungen hat, ein bisschen Brühe zu mir zu nehmen. Sobald ich mich vergewissert hatte, dass Will, Tamra, Cassian und Deghan in Sicherheit waren, ist es eine Wohltat gewesen, ohne unterschwellige Sorgen ins Reich der Träume zu gleiten. Mit Ausnahme von Miram haben wir es alle geschafft. Und zumindest momentan scheint es niemand im Rudel darauf abgesehen zu haben, Will den Garaus zu machen. Doppelter Bonus. Ich habe endlich angstfrei schlafen können … ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann das zum letzten Mal der Fall war.
    Ich habe mich auf den Rücken gedreht. Der Druck ist erträglich und es fühlt sich gut an, in einer anderen Stellung im Bett zu liegen. Ich blicke zu Will, der rechts von mir auf einem Stuhl sitzt, und zu Nidia, die dicht neben mir steht. Ich nicke ihr zu, als ich mich ganz vorsichtig aufsetze, mit Rücksicht auf meinen noch immer empfindlichen Rücken. Rasch schüttelt Nidia die Kissen hinter mir auf.
    »Bist du sicher, dass dir das nicht zu viel wird?«, fragt Will und legt das Buch, in dem er gelesen hat, aufs Bett.
    Ich nicke, obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, was er damit meint.
    Auf dem Boden draußen vor Nidias Schlafzimmer sind Schritte zu hören. Ich fahre mir mit den Fingern durch die zerzausten Haare und wünsche mir einen Spiegel, beschließe dann aber, dass es wahrscheinlich besser ist, wenn ich nicht weiß, wie ich gerade aussehe.
    Einer nach dem anderen treten die Ältesten über die Schwelle und ich halte den Atem an. Ich erwarte, dass sich auch Severin unter ihnen befindet, aber das tut er nicht. Eigentlich sollte mich das nicht groß überraschen. Er hat gerade erfahren, dass seine Tochter gestorben ist … durch die Hand seiner eigenen Schwester. Selbst wenn er seine Rolle als Alpha weiterhin ausführen wollte, bin ich mir nicht sicher, ob er das könnte. Auch wenn er emotional dazu in der Lage wäre, würden die Verbrechen seiner Schwester ohne Zweifel einen dunklen Schatten auf ihn werfen.
    Als letzter kommt Cassian herein und bestätigt damit meinen Verdacht. Wenn Cassian hier ist, heißt das, dass er Severins Platz eingenommen hat.
    Er hat sich zweifellos bewiesen. Er wird ein wesentlich besserer Anführer sein als sein Vater. Und das erklärt auch, weshalb Will unversehrt ist. Mein Blick wandert über Cassians große, schlanke Gestalt. Er wirkt wieder vollkommen gesund. Keine Anzeichen von Verletzungen. Das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, war er vollauf damit beschäftigt, so schnell wie möglich Jäger zu töten. Um Miram zu rächen. Bei dem Gedanken an ihre Ermordung spüre ich einen Stich in der Brust. Ich spiele mit dem Rand des Bettlakens und will etwas sagen … ich strecke die Hand aus, berühre ihn und antworte damit auf den Schmerz, der durch unsere Verbindung zu mir herandringt und mich aufzuzehren droht. Cassians Gesicht bleibt ausdruckslos, doch er kann seine Trauer nicht verbergen. Nicht vor mir.
    »Jacinda, wir sind gekommen, um uns deinen Bericht anzuhören.«
    Mein Blick schießt zwischen Will und Cassian hin und her. »Hat man euch denn nicht schon alles erzählt?«
    Der Ältere neigt den Kopf. »Uns wurde von deiner Schwester, von dem Draki, der sich Deghan nennt, und von Corbin über Mirams Tod berichtet. Aber wir müssen es auch von dir hören.« Corbin? Hat er die Wahrheit gesagt? Ich mustere die Gesichter aller Ältesten und versuche, ihre Gedanken zu erraten.
    »Ich habe mit angesehen, wie Jabel Miram getötet und sie dann in den Fluss geworfen hat.« Ich befeuchte meine Lippen und blicke zu Cassian. Ich hasse es, Worte aussprechen zu müssen, die ihm wehtun. Aber sie nicht auszusprechen, macht das Ganze nicht ungeschehen. Ich hole tief Luft und füge hinzu: »Sie hat den Mord begangen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.«
    Ein Muskel in Cassians Wange bewegt sich. Darüber hinaus gibt es keine äußeren Anzeichen dafür, dass meine Worte ihm etwas ausmachen. Er lässt sich den Zorn und die Trauer, die in ihm wüten, nicht anmerken. Aber ich spüre sie. Mit zusammengebissenen Zähnen atme ich zischend aus,

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