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Firkin 02 - Die Frösche des Krieges

Firkin 02 - Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 02 - Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Landkarte!«
    »Aber du hast doch hier alles, was du brauchst«, platzte Hogshead heraus und schnappte hastig nach Luft. »Es kann Jahre dauern, bis du den ersten Diaman…«
    »Psst!« fuhr ihn Franck an und sah sich erschrocken um. »Nicht so laut!« zischte er. Dann schlug er wieder einen umgänglicheren Ton an. »Was ich hier habe – es ist anders als früher, oder? Es ist nicht meins. Nichts, was ich gefunden hab!«
    »Aber es ist gemütlich und angenehm warm! Viel wärmer, als es in Khucaph jemals war!«
    »Schon. Aber es ist so … so überlaufen! Viel zu viele Leute!«
    Hogshead mußte ihm recht geben. Seit der Rückkehr der Kriegsgefangenen platzte Schloß Isolon beinahe aus den Nähten. Grölende Männer, kreischige Frauen – sie schnatterten und stritten Tag und Nacht und unentwegt und ohne Ende.
    »Mein Entschluß steht fest«, sagte der Prospektor. »Ihr braucht mich auch nicht mehr. Ich muß euch keine Geschichten mehr erzählen – davon habt ihr hier mehr als genug. Aber eigentlich sind es vor allem zwei Gründe, warum ich wieder in die Berge will«, gestand Franck und nahm sich den Band Der Güldene Mährchenschatz. Allerley närrische Schnurrpfeifereyen aus dem Cranachischen Hanebüchel aus dem Regal. »Erstens gibt es hier für einen alten Zausel wie mich keinerlei unternehmerische Herausforderung. Ich gehöre in die Berge.« Er stopfte das Buch in den unwillig knarzenden Rucksack und ging zur Tür.
    »Und?« fragte Hogshead.
    »Der zweite Grund?« wollte Courgette wissen, die froh war, daß sie endlich wieder normal atmen konnte.
    »Hä? Ach so, ja natürlich: Waschen. Alle Augenblicke verlangt jemand von mir, daß ich mich endlich waschen soll! Mir reicht’s!« Er grinste und schloß die Tür.
    Kein Wunder, dachte Hogshead.
     
    »Bitte nicht! Nicht schon wieder!« stöhnte Klayth auf dem Weg zur Ratskammer von Schloß Isolon leise vor sich hin. Paladino tippelte unentwegt im Kreis um ihn herum und brabbelte und schwätzte ohne Punkt und Komma auf ihn ein. Klayth hatte schon lange den Überblick verloren, wie oft er mittlerweile gerufen worden war, um ein Urteil wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses zu sprechen. Nach allem, was er in letzter Zeit erfahren und gehört hatte, schien es ihm, als werde diese Flut belangloser Meinungsverschiedenheiten, Konflikte und Streitereien nie wieder versiegen. Und jedesmal schien jemand in die Sache verwickelt zu sein, der seine Zeit in Cranachan abgesessen hatte. Ganz sicher war er da nicht, es konnte auch Einbildung sein. Keine Einbildung war, daß es von Tag zu Tag schlimmer wurde. Der heutige Tag war leider keine Ausnahme.
    Klayth seufzte wieder und konzentrierte sich auf die Zusammenfassung, die Paladino herunterrasselte.
    »… und er fagte, eff fei feine Schuld, Ffire. Aber der andere war der Meinung, eff handle sich um die Ffpielschulden, die noch auff der Zeit in Cranachan fftammten, Ffire, die aber, wie er behauptete, gar keine Schulden feien, weil der andere geffchwindelt hat, weffwegen er eff ihm noch heimzahlen wollte, Ffire. Und da ifft der andere böffe geworden und hat beschloffen …«
    »Paladino! Könntest du bitte für einen Moment die Klappe halten?«
    Als Klayth jetzt vor der Ratskammer stand, wünschte er wie schon so oft inständig, die Soldaten würden sich endlich zusammenreißen und sich wieder wie ganz normale Menschen verhalten. König Erdrosselbart hatte ihm versichert, daß die Gefangenen immer gut behandelt worden seien. Trotzdem: Zwölf Jahre cranachische Gefangenschaft schienen keine leichte Zeit gewesen zu sein. Aber jetzt waren sie seit acht Monaten zurück und hätten ausreichend Zeit gehabt, um in Schloß Isolon wieder Tritt zu fassen. Dachte er. Naiv wie immer. Sie hatten ihre Freiheit wieder, waren wieder bei ihren Familien, hatten Arbeit … Warum stellten sie sich bloß so an?
    Er straffte die Schultern, rückte sein Degengehenk zurecht, zupfte den Uniformrock glatt und stieß die Tür auf. Schlagartig verstummte das laute Stimmengewirr. Der Fuhrunternehmer Hassock hatte dem Krämer Mulben einen Doppelnelson angesetzt. Jetzt ließ er los und lächelte den König liebenswürdig an: »Welch übergroße Freude, Euch zu sehen, Hoheit!«
    »Hmmm, kann ich von mir nicht behaupten«, brummelte Klayth leise und ließ sich auf den Thron plumpsen.
    »Sire«, wandte sich Mulben schweratmend an den König und rieb sich den Hals, »man hat mich überfallen …«
    »Maul halten!« schnauzte Hassock, dessen Gesicht ein

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