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Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Titel: Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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werden? Wenn erst alles in Fetzen gerissen und weggeworfen wird, und dann alles wieder von vorne losgeht?« schrie Rumpelstilzchen. »Das nervt! Das nervt echt!«
    »Das will ich dir gern glauben. Aber trotzdem: Was hier geschieht, ist viel schlimmer! Glaubt mir!« schrie Merlot – denn um niemand anderen handelte es sich bei diesem hochgewachsenen dünnen Zauberer mit dem nicht mehr ganz … (nähere Beschreibung siehe oben).
    »Es könnte das Ende des Reiches der Phantasie bedeuten, der Phantasie, wie wir sie kennen! Nichts wird je wieder anormal sein, wenn wir nicht bald etwas unternehmen!«
    »Was redest du da? Hast du dich etwa wieder über diese Pilze hergemacht?« schrie ein Alchimist.
    »All das, was hier geschildert wurde, läßt nur einen Schluß zu: Es geht nicht etwa nur darum, daß sich Figuren und Charaktere danebenbenehmen – daß sie sich einfach nicht blicken lassen, daß sie einfach davonlaufen und an den vereinbarten Schlachten und Befreiungsaktionen nicht teilnehmen.« Merlot, unterstützt von der Eule Arbutus, die auf seiner Schulter hockte, funkelte alle, die an seinen Worten zweifelten, drohend an. »Nein! Akzeptieren wir es endlich: Alle diese Figuren und Charaktere – sie verschwinden!«
    »Genau!« pflichtete Arbutus bei.
    Verwundertes Gemurmel lief durch den Saal.
    »Was soll das heißen, sie verschwinden?« Der Herausgeber beugte sich vor und zupfte verstört an seinem Bart herum.
    »Verschwinden heißt verschwinden! Sie sind weg, von einer Sekunde auf die andere! Wwwuusssch, und es gibt sie nicht mehr!« erklärte Merlot, der seinerseits nicht recht verstand, was daran so schwer zu verstehen war.
    »Und wohin verschwinden sie?«
    »Ach so! Auf die andere Seite!« Der Zauberer gestikulierte geheimnisvoll.
    »Auf die andere Seite von was?« Der Herausgeber spürte, daß er allmählich Kopfschmerzen bekam.
    »Auf die andere Seite des Raum-Seitlichen Kontinuums.«
    Die Menge tobte hysterisch. Das durfte doch nicht wahr sein! Es war hinlänglich bekannt, daß an diesem alten Aberglauben nichts dran war! Das wußte doch jedes Kind! Oder? Die Figuren des Biblioversums konnten doch nicht einfach verschwinden und in die … in die … die Realität hinüberwechseln! Oder?
    »Es gibt nur eine Erklärung: Das Raum-Seitliche Kontinuum hat ein Loch!« Merlot brüllte, um sich gegen das wütende Protestgeschrei und das Trommelfeuer der Literaturkritik durchzusetzen. »Und dieses Loch wird ständig größer!«
    »Du redest Blödsinn, Zauberer!« schrie der Herzkönig. »Hast du dafür Beweise? Zeig mir deine Beweise, oder ich lasse dich hinrichten!«
    »Ich werde es euch beweisen! Was ist als erstes verschwunden? Es waren kleine Kreaturen: Frösche, Kaninchen …«
    »Aber auch Esel!« schrie ein lahmer Ziegenbock.
    »Auch Esel, richtig. Inzwischen ist es ein dreißig Meter langer goldener Drache!«
    »Und Steintrolle!«
    »Bald werden es Personen sein«, behauptete Merlot. »Denkt an meine Worte!«
    »Aber es weiß doch jeder, daß es die Realität nicht gibt!« schrie der rundliche Mann mit dem immer gleichen Grinsen im gelblichen Gesicht. »Das ist so, als wollte man sagen, die Erde ist rund und dreht sich um die Sonne! Oder als wollte man mir, der ich tagtäglich da oben bin, erzählen, daß der Mond nicht aus grünem Käse besteht!«
    »Und es gibt sie doch! Ich war selbst schon dort!« schrie Merlot.
    »Ich auch!« sagte Arbutus.
    »Ich sag doch: Er hat sich wieder ein paar von diesen komischen Pilzen genehmigt.« Der Alchimist ließ sich nicht davon abbringen.
    »Ja, ja! Wir haben alle von deinem Wahnsinnstrip gehört«, rief der Herzkönig. »Aber wir haben keine Postkarte von dir bekommen! Und du hast auch keine Andenken mitgebracht, bunte Steine zum Beispiel, auf denen Souvenir aus der Wirklichkeit draufsteht. Nein: Wir haben dir damals schon nicht geglaubt, und wir glauben dir auch jetzt nicht!«
    Ein paar leicht zu beeindruckende Kriecher spendeten lautstark Beifall. Allen voran die Meerschweinchen.
    »Alles Blödsinn, Zauberer«, fuhr der Herzkönig fort, nachdem ihm seine Frau einen unsanften Stoß versetzt hatte. »Es handelt sich hier um Ausbeutung und Geldschneiderei! Und ich werde so lange jeden hinrichten, bis ich den Beweis dafür habe! Und wenn ich ihn habe, dann …«
    »Kopf ab!« kreischte die Königin. Sollte sie jemals auch nur ein Quentchen königlicher Würde besessen haben, so war auch das jetzt restlos dahin.
    Der König machte auf dem Absatz kehrt und zog durch ein

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