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Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Titel: Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Turm hausenden Eulenbagage, versteht sich.
    »Also dos mißt Ihr Eich wirklich unbädingt ansähän!« sagte Vlad jetzt zum dritten Mal an diesem Abend, blickte vom Okular des Fernrohrs auf und deutete über die Gipfelkette der Krapathischen Berge.
    »Was soll es denn, um Himmels willen, Wichtigeres geben als das hier!« kreischte Fisk und schlug mit dem panzerbehandschuhten Handrücken auf den frisch gestohlenen Cranachischen Merkur (Abendausgabe).
    »No, dos mächte ich Eich ja die ganzä Zeit erklären …«
    »Irgend jemand mißbraucht meinen Namen! Eine Unverschämtheit!«
    »No, wär weiß: Vielleicht is dos ja noch wirkungsvoller als ein Mord«, zischte Vlad und spähte mit seinem Triefauge wieder durch das Fernrohr.
    »Ich bin nie auch nur in die Nähe dieses Fischkochs gekommen! Ich hab damit nichts zu tun!« schrie Fisk. Zu seiner Verwirrung mußte er feststellen, daß es ein einzigartiges Gefühl war, wenn man sich wegen eines Verbrechens verteidigte, das man gar nicht begangen hatte.
    »Joi! Gäht aber hoch här, do driben!« zischte Vlad und drehte am Okular, um das Bild einer hoch auflodernden Flammenwand scharfzustellen.
    »Ob mir da einer was anhängen will?« Fisk zerknautschte die Pergamentbögen zwischen seinen knarzenden Panzerhandschuhen. »Aber wer? Und was will er damit erreichen? Außer den sicheren Tod!« Er hämmerte so fest mit der Faust auf die Armlehne, daß es laut von den Wänden der kleinen runden Turmstube widerhallte. Fisks Übellaunigkeit steigerte sich immer mehr und erreichte schließlich den üblichen Siedepunkt: Er kochte vor Wut. Es war nicht zu überhören, daß Fisk seine kühl kalkulierende, mörderische Sicherheit eingebüßt hatte – die sprunghaft angestiegene Knarzfrequenz der ledernen Panzerhandschuhe, die Tempoverdopplung der Pochgeräusche, die die mit Stahlkappen verstärkten Schuhspitzen erzeugten, das Geräusch des stoßenden, keuchenden Atems und des Knirschens der Backenzähne, das aus dem niederträchtig feixenden Mund drang – das alles waren untrügliche Anzeichen dafür.
    »Was geht da draußen vor sich?« brüllte er. Es war eine rhetorische Frage, auf die er keine Antwort erwarten konnte. Seit Jahren war er angewiesen auf das, was er in gestohlenen Zeitungen las, aus aufgeschnappten Gesprächsfetzen erfuhr, beim flüchtigen Blick durch durchlöcherte Bilder oder in Einwegspiegel sah. Die Folgen davon bekam er jetzt zu spüren: Dinge geschahen, von denen er allenfalls ärgerliche Gerüchte oder nur halbverstandenes Geflüster mitbekam, seine Macht über die Cranachier schwand spürbar, die Leute hatten keine Angst mehr vor ihm. Sie brachten ihm nicht mehr den gebührenden Respekt entgegen, mißbrauchten sogar – Gipfel der Unverschämtheit! – seinen guten Namen für einen Mord!
    »Was spielt sich da draußen ab?« fauchte er und knirschte mit den Zähnen. Es war ein Wunder, daß überhaupt noch Zahnschmelz auf seinen Beißwerkzeugen war.
    »No, zingelnde Flammen lodärn zum Himmel!« zischelte Vlad durch die Eckzähne.
    »Was heiß das, Flammen?« Plötzlich hatte Fisk verstanden, was Vlad gesagt hatte.
    »So feirige Dingelchen, wos flackärn und knistärn …«
    »Was? Wo? Gib schon her!« Fisk warf den zerfetzten Merkur in die Ecke und riß Vlad das Fernrohr aus den kalten, bleichen Händen.
    »Ich sehe nichts! Weit und breit kein Inferno!« Er schielte angestrengt durch das Okular.
    »Is es vielleicht mäglich, daß Eire Augenklappä …?«
    »Mußt du eigentlich immer so verdammt pedantisch sein?« schrie Fisk. Dann wechselte er auf das andere Auge und blinzelte maßlos verwundert. Weit hinten in den Krapathischen Bergen, mehr als hundert Meter über der Stelle, wo Schloß Isolon liegen mußte, hing eine dicke, schwarze Rauchwolke, die schnell größer wurde.
    »Unglaublich! Was ist das?« bellte Fisk und preßte das Auge ans Okular. »Was passiert da?«
    »Is vielleicht die alljährliche Grillsässong eräffnet?«
    »Nein … sieht eher nach Aufruhr aus … oder wie eine Belagerung … oder …« Fisk riß sich plötzlich vom Fernrohr los, blinzelte, rieb sich die Augen, starrte dann wieder hinein und schüttelte völlig entgeistert den Kopf.
    »Ich könnte schwören, ich hätte gerade einen … Aber das kann nicht sein! Nein! Das muß eine Flamme gewesen sein! Kann nur eine Flamme gewesen sein!«
    »No wos? Wos?«
    »Nein. Es ist … Überarbeitung … natürlich, ich arbeite zuviel und zu schwer!«
    »Oba wos isses dänn?«
    Fisk schüttelte den

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