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Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum

Titel: Firkin 03 - Das Wurmloch ins Biblioversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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hatte Merlot schon einige hundertmal so herumwirbeln sehen. Häufig nach übermäßigem Rotweinkonsum.
    Es dauerte nicht lang (Merlots Beschwörungen wurden zunehmend lauter), da fingen Arbutus’ Knöchel zu jucken an, und ein feuchtkalter Wind zauste seine Schwungfedern. Die Eule starrte angestrengt auf den Mittelpunkt des Pentagramms. Wenn sich überhaupt etwas tun würde, dann dort.
    Der nackte Holzfußboden schimmerte – erst einmal, dann noch einmal. Dann wurde er unversehens schwarz, Merlot trat einen Schritt vor und verschwand. Arbutus kreischte, flog mit zornig rauschendem Flügelschlag auf, sauste mit geschlossenen Augen auf das Zentrum des Bodens zu und richtete sich auf einen ruckartigen Aufprall auf den sehr soliden Dielenbrettern ein. Aber dann …: Mit einem Geräusch, als platzte ein Goldfisch in der Mikrowelle, verschwand zuerst Arbutus und dann das schwarze Loch im Fußboden.
    »Aber es stimmt, Vater! Ich habe wirklich einen Byrogrott gesehen!« beteuerte Klayth. Er saß zum Wochentreff mit König Kharthezsh zusammen und erzählte ihm von seinem Abenteuer im Wald.
    »Mmmm… Hauptsache, es hat dir Spaß gemacht«, murmelte der König, der gerade über einen passenden Namen für die Steuer nachdachte, mit der er die Reparatur des Schadens finanzieren wollte, den die beiden Trolle angerichtet hatten. Vielleicht Marktlückensteuer? Bah! Langweilig.
    »… und vier Ratzjen, Vater! Frag meinen Lehrer!«
    »Ja, ja …« Posttrollare Markteinbruchssanierungssteu… hmmm.
    »Wir sind gerannt!«
    »Das ist gut, sehr gut. Gesunder Geist und gesunder Körper, sehr gut …« Steuertroll … Blödsinn! Ach was: Warum eigentlich ein Name? Die Frage wieviel ist eigentlich wesentlich interessanter! Noch mal fünf Silbergroschen …?
    »Ich hatte noch nie eine Ratzje gesehen.«
    Oder fünfzehn Silbergroschen …? Pro Kopf?
    Plötzlich flog die Tür auf, und Kommandant Schyrling platzte ins Zimmer. Er schwitzte und keuchte, als wäre er eben eine mehrere Stockwerke hohe Wendeltreppe hinaufgerannt, durch einen Flur gerast, der einen Kilometer lang war, dann über einen Wehrgang von insgesamt vierundzwanzig Kilometern Länge gehetzt und hätte schließlich mit großer Mühe auf dem rutschigen Steinplattenboden im Korridor abzubremsen versucht, um dem König dringende und schlechte Nachricht zu überbringen. Das war es auch.
    »Si… dhhhire, i…, ichhh … brrr …«, keuchte Schyrling, schnappte nach Luft und ruderte wild mit den Armen.
    »Was soll das, Kerl! Könnt Ihr nicht anklopfen?« brüllte der König und riß sich von seinen Überlegungen betreffs Steuererhöhung los.
    »Uiii! Ist das ein Spiel, Pappi?« fragte Klayth.
    »Sire oder Hoheit!« fauchte König Kharthezsh seinen Sohn an. »Wir haben Gesellschaft!« Dann wandte er sich wieder an den japsenden Kommandanten. »Also! Spuckt es schon aus, Kerl!«
    »Fhhhh … Fhhh …«, würgte Schyrling.
    »Kommt in dem Wort vielleicht der Buchstabe L vor?« wollte Klayth wissen. »Oder Q?«
    »Fhhhh …«, keuchte der rot angelaufene Schyrling, rang verzweifelt die Hände und zeigte über die Krapathischen Berge in Richtung Isolon.
    »Oder ein P?« bettelte Klayth.
    »Sei still! Das ist wichtig!« Kharthezsh versuchte den Sinn der heiser pfeifenden Botschaft zu ergründen.
    Der Kommandant gab den Versuch zu sprechen auf, sprechen zu wollen. Er verlegte sich aufs Deuten und zeigte verzweifelt aus dem Fenster.
    »Was zum …!« schrie Kharthezsh, als er den Rauch in der Ferne sah. »Ein Angriff?« brüllte er Kommandant Schyrling an.
    »Hhhhh …«
    »Alarmiert die Garde! Mobilmachung! Zurückschlag … hä?«
    Kommandant Schyrling schüttelte den Kopf.
    »Keine Mobilmachung? … Werden wir doch nicht angegriffen?«
    Kommandant Schyrling nickte und würgte.
    »Ja, dann … Feldposten, Alarm blasen …! Also, was ist jetzt? Werden wir nun angegriffen oder nicht?« fauchte der König, weil Kommandant Schyrling wieder heftig den Kopf schüttelte. »Wir werden? Aber warum denn dann keine Mobilmachung?«
    Als Antwort zeigte der Kommandant plötzlich wieder aus dem Fenster, flatterte mit den Armen und blähte die Nasenlöcher auf.
    »Ja, ja! Weiß schon, Feuer …«
    Der Kommandant schien per Zeichensprache ausdrücken zu wollen, daß irgend etwas seinem Mund entströmte.
    »Ist Euch nicht gut? Müßt Ihr Euch übergeben? Ist es die Pest?«
    Klayth, der in die Richtung blickte, in die der Kommandant deutete, schrie plötzlich verwundert auf: »Ein Drache! Da: ein

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