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Firkin 05 - Fahrenheit 666

Firkin 05 - Fahrenheit 666

Titel: Firkin 05 - Fahrenheit 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Zeigefinger entgegen und begutachtete sie von allen Seiten. »Und was soll das hier sein?« fragte er Flagit.
    »Ähm … ich …« Flagit räusperte sich, blickte verlegen auf seine Pferdefüße und antwortete: »Das ist ein Spitzenhaarnetz aus geklöppelter Goldlitze.«
    »Klöppelspitze also? Demnach klöppeln Sie Haarnetze aus Spitze?« Bei dem Versuch, den spöttischen Unterton aus seiner Stimme herauszuhalten, versagte Dragnazzar völlig. »Ich wäre nie darauf gekommen, daß ein großer Junge wie Sie auf Spitze steht. Oder was meint ihr, Jungs? Na ja, was Sie hier in dieser Bruchbude in Ihrer Freizeit treiben, ist nicht unsere Sache«, feixte der Hauptmann mit breitem Grinsen. In der Höhle erhoben sich allgemeine Mißfallensäußerungen, und als ob er gerade auf der Zauberdrahtkappe einen grünglänzenden Speichelklecks entdeckt hätte, warf Dragnazzar sie angewidert auf den Boden. »Gibt’s sonst noch was?« fragte er den Suchtruppleiter mit mürrischem Blick.
    »Ja, wir haben in einem Hinterraum merkwürdig viele von diesen Dingern hier in einem großen Karton gefunden, Herr Hauptmann!« antwortete er und hielt ihm ein paar Hunderttalerscheine unter die Nase.
    »Ha, jetzt haben wir Sie! Sie sind ein Geldfälscher!« Als Dragnazzar die Scheine allerdings genauer betrachtete, machte sich Enttäuschung auf seinem Gesicht breit. »Taler? Was sind denn Taler?«
    »Ich … ähm, ich hab die selbst gedruckt«, gab sich Flagit erstaunlich redselig. »Die sind für ein neues Brettspiel gedacht, das ich gerade erfunden habe. Es heißt … Mortropoly. Genau, Mortropoly. Also da geht man im Uhrzeigersinn über Felder und kauft möglichst die wichtigsten Straßen, bis man …«
    Dragnazzar verdrehte genervt die Augen. »Noch was gefunden?«
    »Nein!«
    »Mist! Na gut, diesmal haben Sie noch mal Glück gehabt, Freundchen«, zischte der Hauptmann und pustete dabei Flagit heißen Atem ins Gesicht. »Ich weiß zwar nicht, wo Sie das Gerät versteckt haben, aber das nächste Mal kommen Sie uns nicht so ungeschoren davon!« Dragnazzar knallte die Hufe zusammen und stürmte zur Tür hinaus. »Laßt uns den anderen Kerl überprüfen!«
    Flagit schlug hinter ihnen die Tür zu und ließ sich erschöpft auf den Stuhl fallen. Zweifellos hatte er sich nur mit sehr viel Glück aus den Klauen der Malebranche befreien können und war noch einmal knapp davongekommen.
    Sein einziges Problem war: Womit war er davongekommen?
     
    Die verfilzten Strähnen des aschblonden Haars klebten verschwitzt an den entblößten Schultern der jungen Frau, die mit Armen und Beinen ans Bett gefesselt war. Sie krümmte sich fauchend in Krämpfen und zerrte verzweifelt an den Fesseln.
    »Wieviel Zeit soll denn noch draufgehen?« krächzte sie mit vor Anstrengung bebendem Brustkorb. »Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit! Kapiert das doch endlich mal!« Sie blinzelte mit den langen, rabenschwarzen Wimpern und schürzte beleidigt die Lippen. Hätte sie störrisch die Arme verschränken und ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden klopfen können, hätte sie es sicher getan.
    Der mit einer Priestersoutane bekleidete Wachmann an der Tür wandte seinen Blick von den Trägern ihrer reizvollen Unterwäsche ab und murmelte rasch einen Rosenkranz vor sich hin. Wo blieb bloß General Sinnohd? Er hätte schon längst hiersein sollen.
    »Ich mach das nicht zum Spaß!« fauchte die junge Frau. »Glaubst du wirklich, es bereitet mir Vergnügen, ans Bett gefesselt zu sein, häh? Paß auf, ich werde dir was sagen … Ahaaa! Das wurde aber auch Zeit!« beendete sie den Satz, als General Sinnohd durch die Tür hereinplatzte und sich ohne große Umschweife für eine erneute Teufeisaustreibung vorzubereiten begann.
    »Hör mal, was ich dir immer schon mal sagen wollte, dieser brutale Exorzismus bringt’s überhaupt n …«
    »Halt’s Maul!« schrie Sinnohd.
    »Na, ich muß schon sagen, du hast ja wirklich einen entzückenden Ton drauf …«
    »Du Kreatur aus dem Ödland der Verderbtheit!« brüllte Sinnohd, wobei er seine Räucherstäbchen ins Spiel brachte. »Du folterndes Ungeheuer aus der Tiefe. Du wirst für schuldig befunden …«
    »Jaja! Das haben wir beim letzten Mal schon alles durchgekaut. Ach, wo wir gerade davon sprechen, wie geht’s eigentlich dieser Emilie?«
    »… eine bereits besetzte Seele unrechtmäßig okkupiert zu haben und gegen das Gesetz …«, fuhr Sinnohd fort und trat hektisch auf die Fußpumpe des Uri-9-mm-Weihwasserwerfers.
    »Es gibt keinen Grund,

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