Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Firkin 05 - Fahrenheit 666

Firkin 05 - Fahrenheit 666

Titel: Firkin 05 - Fahrenheit 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
Vom Netzwerk:
Sofort fiel Mahrley auf, daß sich der Schein anders anfühlte.
    »Versuch’s mal damit«, forderte er Jeannette auf und reichte ihr den Schein sowie die Zündhölzer.
    »Nein, ich …«, wehrte sich Jeannette, die noch immer an den schmerzenden Fingern lutschte.
    »Los, nun mach schon«, beharrte Mahrley, der längst einen Verdacht hegte.
    Mit einer schnellen Handbewegung, die verdeutlichte, wie gelangweilt Jeannette von alledem war und wie sehr sie sich wünschte, nie einen Gedanken daran verschwendet zu haben, entzündete sie ein Streichholz und hielt es unter den Schein, der blitzartig zu Asche verbrannte.
    »Genau das hab ich mir gedacht!« fauchte Mahrley, dann stand er auf und stieß dabei wütend den Barhocker um. »Jungs, wir sind übers Ohr gehauen worden!«
    In diesem Augenblick entbrannten nicht nur der Fünftalerschein und der größte Teil von Mahrleys Schnurrbart, sondern auch die Wut der Bauarbeiter, die sich am Tresen drängten. Doch zunächst herrschte betretenes Schweigen.
    Überall im Rinnstein waren jetzt andere kleine Gruppen von Arbeitern zu sehen, die versuchten, ihr schwer verdientes Geld zu entzünden, das heißt, falls es sich überhaupt um Geld handelte …
    Zwar hatte man ihnen irgendwelche Scheine für die harte Plackerei gegeben, aber ganz bestimmt war das gar kein Geld.
    »Was denkt der sich dabei?« fauchte Mahrley. »Glaubt dieser verdammte Zwerg allen Ernstes, daß wir uns das gefallen lassen und er ungeschoren davonkommt? Na, was meint ihr? Was haltet ihr davon, wenn wir ihm bei lebendigem Leibe Stück für Stück zerpflücken?«
    »Ähm, wie wär’s, wenn wir den Vorfall einfach der Schwarzen Garde melden?« schlug eine Stimme aus der Menge vor. »Ich meine, schließlich ist es ihre Pflicht, sich um solche Dinge zu kümmern …«
    »Ja, und die Schwarze Garde betrachtet es vor allem als ihre Pflicht, sich für dieses Privileg fürstlich bezahlen zu lassen. Und bevor wir uns versehen, wäre nichts mehr da, weil die Gardisten längst alles in ihrem Geldschrank verstaut hätten …!« fluchte eine Stimme aus der Horde.
    »Wir knöpfen uns den Zwerg vor!« meinte jemand. »Und wir knöpfen uns die Schwarze Garde gleich mit vor …«
    Mahrley brüllte mit erhobenen Händen: »Richtig! Wir werden sie uns beide vorknöpfen!« Dann zeigte er auf die in sich zusammengesackte Gestalt des Kommandanten Achonite, der noch immer in einer Ecke kauerte. »Los, schnappt ihn euch! Falls wir keine bessere Verwendung für den Mistkerl haben, können wir den Kommandanten ja als Rammbock verwenden.«
    Mit wachsendem Schuldgefühl beobachtete Jeannette, wie sich der Rinnstein allmählich leerte. Die Arbeiter bewaffneten sich mit Achonite und stürmten los, um nach einem Zwerg namens Quarz und einer ganzen Reihe von Antworten zu suchen.
    Noch während die komatöse Gestalt von Achonite in Richtung des Zentaur-Vergnügungsparks geschleppt wurde, stürmte Seelenwachtmeister Knalli J’hadd völlig außer Atem um die Ecke und blickte verdutzt in den fast völlig menschenleeren ›Rinnstein‹. Er wimmerte hilflos vor sich hin, doch schließlich rannte er los, um eine heiße Verfolgungsjagd aufzunehmen.
    Khar Pahcheeno stürmte in Motorottos Maschinenbauwerkstatt hinein, ging dem Chefmechaniker ohne große Umschweife an die Kehle und brüllte: »Was ist? Ist das Ding jetzt endlich startklar, oder was?«
    »Sie wissen doch, daß ich …«, würgte der von oben bis unten mit Schmierfett bespritzte Mechaniker.
    »Du hast gesagt, in dreieinhalb Stunden sei das Ding fertig!« fauchte Pahcheeno.
    »Na ja, das war doch nur eine ungefähre Schätzung. Ich bin nämlich auf einige unvorhergesehene Schwierigkeiten gestoßen. Als ich damit anfing, den …«
    »Soll das eine Entschuldigung sein?«
    »Nein, nein, nein!« wehrte der Chefmechaniker ab, der mit einer großen Bambuszange herumhantierte und verlegen zu Boden blickte. »Das ist … ähm, es gibt durchaus Gründe dafür.«
    »Wie lange wird’s noch dauern?« knurrte Pahcheeno. »Zeit ist Geld! Bis morgen früh muß alles fertig sein!«
    »Na, wenn das man nicht zu knapp ist. Ihre Kutscher werden nämlich eine ganze Weile brauchen, um damit klarzukommen … also, um sich an das neue Fahrverhalten zu gewöhnen, meine ich. Schließlich handelt es sich um eine ganz neue Art des Segelns oder des Reisens oder wie auch immer man das nennen will«, meinte Motorotto.
    »Woher weißt du das? Was ist anders?« wollte Pahcheeno wissen, und seine Augen verengten sich

Weitere Kostenlose Bücher