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Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 2: Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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»Unmöglich zu schaffen.«
    »Den Markt mit billiger Importware überschwemmen«, kam der hilfreiche Vorschlag von Courgette.
    »Und woher nehmen?« sagte Hogshead. »Lemminge gibt’s nur in den Krapathen.«
    »Wie könnten wir die Leute dazu bringen, daß sie keinen Pelz mehr kaufen?« fragte Praxx.
    »Wenn wir ihnen sagen, daß sie gefährlich sind«, schwallte Dawn drauflos.
    »Freilich! Sie beißen, wenn man nicht aufpaßt! Etwas Blöderes fällt …«, wollte Firkin sie abkanzeln.
    »Moment mal!« sagte Courgette. »So dumm ist das vielleicht gar nicht. Das könnte sogar klappen …«
     
    Die vier Männer trugen Frack. Unbekümmert schlenderten sie die Treppen hinauf und traten vor die riesige weiße Tür von Kha Putschienos Villa. Jeder von ihnen hatte einen Instrumentenkasten bei sich, den er fest an die Brust drückte. Der Chef der Gruppe zog so heftig am Griff der Hausglocke, daß sein Spitzbart und das lange wallende Haar flatterten. Im Haus waren Schritte zu hören. Sie kamen näher, ein Mitarbeiter des Patenonkels öffnete langsam die Tür. Er starrte die vier Musiker einschüchternd an und bellte: »Was is, eh?«
    »Äh, hallo auch«, stotterte der Primgeiger. Wenn er sich nicht getäuscht hatte, zuckten die gepolsterten Schultern unruhig. »Ich heiß Nidsche. Wir sin die Band.«
    »’Intenerum gäz rein«, grunzte Khan Eloni. Er stand in der Tür, das angeklatschte Haar glänzte im dämmernden Abendlicht. »Ihr braucht eine Soundcheck, eh?«
    »Nä du, muß nich sein.« Nidsche schnüffelte. »Die Jungs un ich sind ehm vonner Tour zurück. Volles Haus heute?«
    »Nix ’ause! Is Villa! Nix da ’ause!« Khan Eloni blickte ihn finster an, die Nadelstreifen seines Anzugs glitzerten bedrohlich.
    »Is ja gut, Mann. Wie du meinst, Kumpel«, brummte Nidsche, trat ein paar Schritte zurück und verzog sich dann in Richtung Hintereingang. Der Rambo an der Tür ließ ihn keine Sekunde lang aus den tief mißtrauischen Augen.
    Durch einen kleinen Torbogen führte ein Weg in den Garten. Der Cellist pfiff beifällig, als er den von Sträuchern und Büschen umschlossenen, exakt getrimmten grünen Rasen sah, die kleinen Engelsfiguren und Steinplastiken, die Stuhlreihen mit über dreißig Sitzplätzen, die fünf Tische, die sich unter der Last der aufgetragenen Speisen bogen, und dann hinten, auf der gegenüberliegenden Seite, die marmorglänzende Bühne.
    »Kannze dich vielleicht bißchen mehr zurückhalten, Luttwich?« blaffte Nidsche, dem die drohenden Blicke nicht entgangen waren, mit denen das in scheinbar endlosen Reihen vor der Villa angetretene Personal des Party-Service den Cellisten bedachte.
    »Tschulligung, Chef«, sagte Luttwich verängstigt und zupfte nervös an den Spitzen seines Flügelkragens. »Is aber auch echt imposant.«
    »Trotzdem. Bißchen mehr aufpassen. Wir woll’n schließlich alles vermeiden, was den großen Boß aufregen könnte. Speziell heut abend!« Nidsche strich sich den Bart. »Wenn der Gig heute gut läuft, hol’n sie uns vielleicht öfter.«
    »Ich hoff bloß, daß von dem Futter auch was für uns ist«, brummelte Wholfgang, dem beim Anblick der überreich beladenen Tische das Wasser im Mund zusammenlief. »Mein Glissando geht völlig in die Binsen, wenn ich hungrig bin.«
    »Dein Glissando war aus den Binsen noch nie raus«, murmelte Luttwich – gerade so weit über Flüsterlautstärke, daß es der Krummhornspieler hören mußte. Er hörte es.
    »Du mußt reden!« konterte Wholfgang. »Wann hast du schon mal dein Vibrato beim Schlußarpeggio in der ›Erotischen Symphonie in b-Moll‹ hingekriegt, hä? Kannst du mir eine Gelegenheit sagen, wo’s geklappt hat? Letzten Dienstag war’s wieder echt heillos. Hat sich angehört, als würd’ste eine seekranke Katze strangulieren. Und dann war da noch damals, wo du …«
    Wholfgangs Stimme verklang, als sich die Tür zum Garderoberaum hinter der Bühne schloß. Das Quartett packte die Instrumente aus und begann zu stimmen.
    Durch die Villa sauste wie ein Wirbelwind der Dämon der Vorbereitungshektik, traf Vorkehrungen, arrangierte, ordnete und ordnete wieder um und machte alles für das bevorstehende Fest bereit.
     
    Courgette blickte Praxx flehentlich an und bettelte um die Erlaubnis, mit Firkin und Hogshead gehen zu dürfen.
    »Tut mir leid. Aber deine Schulter ist immer noch nicht ganz geheilt. Es wäre zu gefährlich.« Praxx sprach so tröstlich, wie es ihm eben möglich war.
    »Aber ich werde verrückt, wenn ich hier

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