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Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 2: Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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hängt.
    Fisk bemerkte nicht, daß sich viele von diesen Wolken plötzlich verschoben. Und genausowenig fiel ihm auf, wie schnell diese ›Staubwolken‹ dahinzogen. Er hielt den Blick starr nach unten gerichtet.
    Die summende Mauer raste auf den Palast zu.
    Fisk wandte sich vom Fenster ab, holte sein Teleskop und stellte es auf.
    Der Himmel schimmerte. Fisk bemerkte es nicht – der Innenminister mühte sich verzweifelt mit dem widerspenstigen Fernrohrstativ ab. Dann spähte er durch das Okular und stellte die Brennweite ein, bis schließlich Personen und Gesichter aus dem verschwommen-unscharfen Nebel auftauchten: Der König, Frandl, Gympl und Thatarr kamen auf ihn zu, sie waren auf dem Rückmarsch nach …
    Marsch? Warum kamen sie nicht hoch zu Roß? Und was bedeuteten diese unglücklichen Gesichter?
    Die durchscheinende graue Wand kam unerbittlich näher. Sie korrigierte, modifizierte und rückte wieder zurecht.
    Fisk schwenkte das Teleskop leicht zur Seite.
    Zwei Gesichter tauchten im Brennpunkt auf.
    Kharthezsh! Batteur! Sie grinsten! Triumphierend!
    Fisk schluckte schwer und sah weg. Er war erschüttert. Er hatte genug gesehen. Hals über Kopf rannte er los und stürzte schwindelerregend schnell die gewundene enge Wendeltreppe hinunter. Der schimmernde Ereignishorizont schwirrte durch den Palast von Cranachan, berichtigte, revidierte und sauste auch durch den Innenminister hindurch. Der hetzte in seine Gemächer, warf schleunigst das Notwendigste in eine große Tasche, sauste wie der Blitz hinter einen wandgroßen Gobelin und verschwand in einem kleinen Verbindungsgang. Sollte er etwas vergessen haben, dann wollte er es ein anderes Mal holen – er konnte immer wieder einmal hierher zurückkommen.
    Im Handumdrehen und ohne daß er etwas davon bemerkt hätte, hatte sich seine Zukunft beinahe bis zur Unkenntlichkeit verändert und umgestaltet. Er würde sich nie in Isolon aufgehalten haben. Seine Flucht nach Losa Llamas – es würde sie nie gegeben haben. Und keine Frösche! Diese gewaltige Macht – nie sollte sie ihm in die Hände fallen! Hätte er das gewußt, er hätte vor Wut und Enttäuschung ausgespuckt. Im Augenblick beschäftigten ihn aber dringendere Probleme. Da war einmal die Frage: Wie überleben? und zum anderen: Wie um alles in Cranachan hatte es dieser verkommene, disziplinlose isolonsche Sauhaufen, diese sogenannte Armee fertiggebracht, die überlegene cranachische Streitmacht zu besiegen?
    Er schwor sich, zu gegebener Zeit alles zu daranzusetzen, um die Antwort auf diese Frage zu finden.
    Möglich war es, daß ihm das gelingen sollte. Ob er diese Antwort dann aber auch glauben würde – das war eine andere Sache.
    Einstweilen aber schloß er die Tür hinter sich und stahl sich davon. Es beruhigte ihn ungemein, daß niemand außer ihm von diesen Geheimgängen wußte, die sich wie ein riesiges Labyrinth durch den Palast zogen. Hier konnte er seine Zeit abwarten, konnte – jahrelang, wenn es sein mußte – heimlich an Türen lauschen, geheime Konferenzen ausspionieren, konnte beobachten und horchen, bis sich wieder einmal eine Gelegenheit ergab, an die Macht zu kommen.
    Und er wollte warten.
     
    Es kam ihnen vor, als lägen sie auf der unvergänglichen Ledercouch eines kosmischen Chiropraktikers, der im Lauf einer aufreibenden Kur alle die durch chronologischen Streß verursachten Schäden und Deformationen der Wirbelsäule des Schicksals behandelt und saniert hatte. Einen Augenblick lang hatten sie einen beinahe unerträglichen Druckschmerz verspürt, als die oppositären Daumen der Unvermeidlichkeit und die unerbittlichen Finger des Karma zu beiden Seiten der Lendengegend des Schicksals angesetzt hatten; hatten einen strahlenden Lichtwirbel wahrgenommen, als sich die Daumen in das geschmeidige Fleisch des Schicksals gegraben hatten und schonungslos gegen die Brustwirbel der unmittelbar bevorstehenden Zukunft vorgestoßen waren; hatte das kurze stechende Zucken der Reorganisation empfunden, als die Bandscheiben der Destination wieder dorthin rutschten, wo sie hingehörten. Und jetzt empfanden sie unendliche Erleichterung und wohltuende Lockerung. Die Fehler waren behoben, Irrtümer waren Schnee von gestern, die sprachlichen Sequenzierpannen der Zeit bereinigt, und alles war, wie es sein mußte – erholsam und ruhig, fast so, als würden sie in einem seichten, lauwarmen Meer dahintreiben, immer weiter, ohne Ende …
    Sie täuschten sich. Das Ende kam sehr bald.
    Sich in der richtigen Zeit am

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