First Love, First Boy - Urlaub
Gebäude an, tauschen immer wieder kleine Küsse und schauen uns tief in die Augen.
Ich muss es mir nun selbst eingestehen. Ich habe mich rettungslos in ihn verliebt. Er ist mir unter die Haut gegangen und hat sich fest gesaugt.
Gegen eins sind wir am verabredeten Treffpunkt. Erik entzieht sich mir, bevor seine Familie uns sehen kann. Nur Andrea scheint etwas gemerkt zu haben, die sie schenkt uns ein strahlendes Lächeln.
Von Erik weiß ich, dass sie es auch nicht leicht hat in ihrer Beziehung, das der Job sie aufreibt und dann noch die Rivalitäten seiner Geschwister, die Andi nicht akzeptieren können. Ich muss ehrlich sagen, ich bewundere sie immer mehr, wie sie das alles so auf die Reihe bringt.
Als wir nah genug heran sind, zwinkert sie mir zu. Ich zwinkere zurück.
„So,“ ruft sie, „lasst uns Essen gehen. Ich bin am Verhungern!“
„Pah, die könnte ein paar Kilos weniger gut vertragen. Ne Mahlzeit auszulassen würde der nicht schaden!“ flüstert es neben mir. Betroffen drehe ich meinen Kopf in Richtung des Sprechers und erkenne Dirk.
Auch Erik hat es gehört und geht auch schon auf seinen Bruder los.
„Halt die Klappe! Lass Andi in Ruhe!“ blafft er ihn an.
„Komm schon Erik, das sieht doch ein Blinder mit Krückstock, dass sie zu fett ist“ keift dirk zurück.
„Jungs, nicht streiten, kommt schon! Euer Vater hat ein nettes Restaurant in der Nähe entdeckt!“
Ich sehe, dass Andi alles gehört hat, denn das Lächeln in ihrem Gesicht wirkt nun sehr gezwungen. Und ihr Partner scheint nichts davon mitbekommen zu haben, der unterhält sich mit meinen Kumpels, die inzwischen auch eingetroffen sind, über Formel1.
Erik packt Andis Hand und schleift sie zu seinem Vater. Dirk schickt ein spöttisches Lachen hinterher. Die arme Frau, denke ich und folge meinem Kleinen. So langsam verstehe ich, warum Erik noch nicht offen zu seinen Neigungen stehen will. Wenn Dirk schon so auf die mollige Frau losgeht, will ich nicht wissen, was er dann von Schwulen hält. Das könnte noch heftig werden.
****************
Ich koche vor Wut. Wie konnte sich mein Bruder wieder nur so daneben benehmen? Ich könnte ihn erwürgen.
Ich habe Andi an der Hand und ziehe sie zu meinem Vater. Alain habe ich stehen lassen.
„Andi, du musst es Dad sagen!“ schnaufe ich wutentbrannt.
Mit einem Ruck bleibt sie stehen und schüttelt den Kopf.
„Nicht Rik. Wir sind im Urlaub, und ich bin froh, dass dein Vater sich endlich erholen kann. Er lacht wieder mehr und wenn wir das jetzt sagen, ist es vorbei mit lustig. Ich komm schon damit klar! Bin ja schließlich selbst groß!“
Typisch Andi. Mit allem allein klar kommen wollen. Aber da ich sie ja jetzt schon lange genug kenne, weiß ich, das Widerspruch sinnlos ist.
„Und jetzt sag: Ist es ernst zwischen euch?“ Andi überrumpelt mich mit dieser Frage. Ich kann nur nicken. Und sie fängt zu strahlen an.
„Bist du dir jetzt sicherer mit deinen Gefühlen?“ fragt sie weiter.
„Ja. Ich habe mich ehrlich gesagt in ihn verliebt. Und wir haben uns schon geküsst. Er hat so tolle Lippen“ gerate ich ins Schwärmen.
Andi nickt, strahlt und drückt meine Hand. Gott sei Dank sind die anderen noch in ihre jeweiligen Gespräche vertieft, und wir stehen noch etwas abseits. Ich suche Alains Blick. Er schaut mich liebevoll an, und nickt dann Andi zu.
„Du Rik, sei mir nicht böse, aber ich habe mich gestern Nacht mal mit deinem Vater unterhalten.“
Alarmiert drehe ich mich zu ihr um. Bitte nicht! Ich bin noch nicht so weit! Alain muss gemerkt haben, das was los ist, denn er kommt jetzt mit großen Schritten auf uns zu.
Er bleibt direkt neben mir stehen, leistet mir still Beistand.
Andi senkt den Blick.
„Weißt du, ich weiß, wie es dir geht.“ Spricht sie weiter. Alain und ich blicken sie irritiert an. Was meint sie? Sie seufzt und schaut mir dann wieder in die Augen.
„Ich habe selbst gewisse Neigungen, die ich allerdings nie ausgelebt habe. Nur in der Phantasie. Dein Vater weiß deswegen Bescheid. Wir führen in diesem Punkt eine sehr ehrliche Beziehung. Als ich gestern das Thema auf gleichgeschlechtliche Liebe brachte, war er weder entsetz noch sonst irgendetwas. Er meinte, jeder soll so leben, wie es ihn glücklich macht.“
Ich starre Andi mit offenem Mund an. Ich habe ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit.
„Rik, was ich damit sagen will: dein Vater ist ein offener Mensch. Wenn du es ihm eines Tages sagst, wird es für ihn nichts ändern. Vertrau mir in
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