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Fischland-Rache

Fischland-Rache

Titel: Fischland-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Kastner
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wenn … du mir das nicht glaubst. Für mich … warst du immer … mein Sohn.«
    Mirko schluckte. »Das weiß ich doch. Du hast nur nie gelernt, mir zuzuhören, nicht mal vorhin, als ich versucht habe, dir zu sagen, dass ich gar nichts getan habe – außer blöderweise meinen Mund zu halten. Ich habe Heinz’ Waffe nicht genommen. So war das geplant von Inga, als sie merkte, dass der Kontakt zwischen Heinz und mir enger wurde. Und ich wollte das auch zuerst, weil es einfach zu gut passte. Aber dann wurde echte Freundschaft daraus – und ich konnte das nicht mehr tun. Ich hätte Ingas Plan jemandem mitteilen sollen, aber ich dachte doch, sie braucht mich dafür, ich dachte nicht, dass sie sich die Waffe selbst beschafft und die Sache allein mit Mona durchzieht. Und danach – sie ist meine Schwester. Ich konnte sie doch nicht verraten!«
    Â»Nein«, sagte Ralf kaum hörbar.
    Mittlerweile war Inga eingetroffen. Sie hatte den Rest von Mirkos Beichte mitgehört und beugte sich nun ebenfalls zu Ralf Peters herunter. »Schsch…«, machte sie überraschend sanft. »Sie müssen sich ausruhen. Nicht reden.«
    Es schien, als würde Ralf Peters all seine Kräfte sammeln. Er hob die linke Hand, griff nach Mirkos, die auf seiner rechten lag und schob sie zu Inga hinüber, sodass er zumindest ihren Arm, wenn schon nicht ihre Hände berührte, die mit Schließen auf dem Rücken gefesselt waren. Dietrich mochte ihre Anwesenheit hier zwar gestatten, leichtsinnig wurde er dennoch nicht.
    Â»Doch«, sagte Peters. »Ich … hab zu lange geschwiegen.« Er drehte den Kopf zur anderen Seite, zu Paul. »Du sollst … das auch hören. Meine … Überraschung für dich.« Er machte eine längere Pause, in der niemand im Raum ein Wort sagte. Schließlich drehte er den Kopf wieder zu Mirko und holte rasselnd Luft. »Ich hatte Inga und dich in deiner Wohnung gehört. Sie … vor allem. Du … hast kaum … was gesagt. Und ihr hattet … keine Ahnung, dass ich … da war. Ich begriff, was ihr vorhattet, Inga hatte sogar … das Datum genannt und dass … sie Sascha … herbestellt hatte. Ich … hab nicht verstanden, wieso er … sich das gefallen ließ, er war … nie der Typ, der tat, was … andere von ihm verlangten.« Sein Blick irrte fragend zu Inga.
    Â»Ich wusste ein paar Sachen über ihn«, sagte sie, »und habe getan, was er gewöhnlich zu tun pflegte: ihn erpresst.«
    Peters’ Kehle entrang sich ein seltsamer Laut, er lachte hustend. Nachdem er sich etwas erholt hatte, sah er Mirko an. »An dem … Mittag kam Sascha … zu mir. Wir … hatten uns seit Jahren … nicht mehr gesehen, und obwohl … ich wusste, dass er auf dem Fischland … sein würde, hätte … ich nicht damit gerechnet, dass er sich bei mir … blicken lässt. Er wirkte euphorisch … schwer … vorstellbar, dass er erpresst wurde, aber … er war immer gut darin, der zu sein, der er … gerade sein wollte. Er wollte Geld, damit … er dir nicht verriet, dass ich nicht … dein Vater bin. Er war … sehr überrascht, als ich … ihn auslachte. Er fragte, warum ich das … so komisch fand, aber ich hab … ihn rausgeworfen. War er nicht gewohnt von mir.« Er wandte sich an Paul. »War ein … gutes Gefühl, deinem Bruder mal … Kontra zu geben. Du denkst bestimmt … wir waren uns immer in allem einig, weil wir … scheinbar am selben … Strang gezogen haben. Aber … das war nicht so. Nicht immer. Nicht mal … früher. Und schon … gar nicht mehr … seit Michas Tod.« Wieder drehte er mühsam den Kopf zur anderen Seite. »Mirko …« Er holte tief Luft und bekam die nächsten Sätze flüssig heraus, als hätte er diese Rede lange vorbereitet und wäre nicht gewillt, sich durch irgendwas davon abhalten zu lassen, sie auszusprechen. »Ich kann keine Kinder zeugen, und als wir ein Kind adoptieren konnten, haben wir es getan. Ich wusste nicht, wer du warst, aber Sascha wusste es, woher auch immer. Er wusste immer alles. Er sagte es mir nach Michas Tod, und ich fing an, ihn zu hassen. Und dich umso mehr zu lieben. Ich habe versucht, an

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