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Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Titel: Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Gatten.« Ich hörte, wie Philia hinter mir einen bestürzten Laut ausstieß. »Zum anderen glaube ich nicht, dass Prinz Edel damals schon so - klug war, wie er jetzt ist. Und Ihr hattet Lacey als Vertraute und Beschützerin. Ja, Prinzessin Philia, ich bin sicher, es ist ganz anders für sie. Erheblich schwerer.«
    »FitzChivalric!«
    Meine Hand lag bereits auf der Türklinke. »Ja, Hoheit?«
    »Dreh dich um, wenn ich mit dir spreche.«
    Langsam folgte ich der Aufforderung oder dem Befehl, und sie stampfte tatsächlich mit dem Fuß auf. »Was erdreistest du dich! Du willst mich ins Unrecht setzen! Glaubst du, dass ich nicht weiß, was meine Pflicht ist?«
    »Mylady?«
    »Morgen werde ich zu ihr gehen. Und sie wird mich für merkwürdig, linkisch und verwirrt halten. Sie wird sich langweilen und wünschen, ich wäre niemals gekommen. Und dann wirst du dich bei mir entschuldigen, weil du mich dazu gebracht hast zu tun, was ich nicht tun wollte.«
    »Wenn Ihr es sagt.«
    »Hinaus mit dir, samt deiner Anmaßung! Unerträglicher Junge!« Wieder stampfte sie mit dem Fuß auf, wirbelte herum und flüchtete zurück in ihr Schlafgemach. Lacey hielt mir die Tür auf, als ich hinausging. Ihre Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengepresst, als müsste sie sich gewaltsam eines Kommentars enthalten.
    »Nun?«, fragte ich, um sie zu erlösen.
    »Ich dachte eben, dass Ihr Eurem Vater sehr ähnlich seid. Nur weniger starrköpfig. Er pflegte sich nicht so schnell geschlagen zu geben wie Ihr.« Damit schloss sie die Tür hinter mir.
    In düsterer Stimmung stieg ich die Treppe zu meinem Zimmer hinauf. Ich musste endlich den Verband an meinem Hals wechseln, und die Wunde am Arm pochte bei jedem Schritt. Auf dem Absatz blieb ich stehen und betrachtete die brennenden Kerzen in den Wandhaltern. Dann stieg ich die nächste Treppe hinauf.
    Ich klopfte mehrmals an, wartete, klopfte wieder. Der gelbe Lichtschein unter ihrer Tür erlosch. Ich zog das Messer und hantierte da mit unverfroren an ihrem Schloss. Meinem Rat folgend, hatte sie es aus gewechselt. Zusätzlich schien ein Riegel vorgelegt zu sein, der sich mit der Messerspitze nicht anheben ließ. Ich gab auf und ging.
    Von einem Fels abzusteigen ist immer leichter als ihn hinaufzusteigen, vor allem wenn man wie ich einen verletzten Arm hatte. Ich schaute in die Tiefe, wo die Wellen gegen die Klippen brandeten und ihre weiße Gischt über den schwarzen Fels schäumte. Nachtauge hatte recht behalten - der Mond spähte zwischen den Wolken hervor. Das Seil glitt durch meine Hand, und ich ächzte, als sich an dem verwundeten Arm die Muskeln spannten, um mein Gewicht zu halten. Nur noch ein kleines Stück, gelobte ich mir, und tastete mich zwei Schritte nach unten vor.
    Der Sims von Mollys Fenster war schmaler, als ich gehofft hatte. Ich ließ das Seil um meinen Arm geschlungen, während ich dort kauerte. Das Holz der Fensterläden war so verzogen, dass sich die Messerklinge ohne Schwierigkeiten dazwischen schieben ließ. Der obere Riegel fiel zurück, und ich war gerade mit dem unteren beschäftigt, als ich von drinnen ihre Stimme hörte.
    »Wenn du hereinkommst, schreie ich. Dann hast du es mit der Wache zu tun.«
    »Dann stellst du am besten schon einmal Teewasser für sie auf«, entgegnete ich grimmig und hantierte weiter am unteren Riegel.
    Einen Augenblick später riss Molly die Läden auf. Sie stand dort im Nachthemd und mit aufgelöstem Haar, um die Schultern trug sie ein wollenes Tuch, hinter ihr der flackernde Schein des Feuers im Kamin.
    »Geh weg«, fauchte sie. »Verschwinde.«
    »Ich kann nicht«, japste ich. »Mir fehlt die Kraft, um wieder nach oben zu klettern, und das Seil reicht nicht bis ganz nach unten.«
    »Jedenfalls kannst du nicht hereinkommen«, wiederholte sie starrsinnig.
    »Na gut.« Ich machte es mir auf dem Sims bequem, ein Bein im Zimmer, das andere baumelte nach draußen. Der Wind fegte an mir vorbei, bauschte ihr Nachthemd und ließ das Feuer auflodern. Ich schwieg. Nach einer Weile begann sie zu frösteln.
    »Was willst du?«, fragte sie ärgerlich.
    »Dich. Ich wollte dir sagen, dass ich morgen zum König gehe, um von ihm die Erlaubnis zu erbitten, dich heiraten zu dürfen.« Die Worte kamen mir ohne Absicht über die Lippen. Mir wurde schwindelig bei dem plötzlichen Bewusstein, dass ich alles sagen und tun konnte. Einfach alles.
    Molly starrte mich an, dann sagte sie mit kehliger Stimme: »Ich habe nicht den Wunsch, dich zu heiraten.«
    »Das

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