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Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Titel: Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Mätresse, die dir dazu gedient hat, deine niedrigen Gelüste zu befriedigen. ›Oh, der Bastard, er hat ein Auge auf die Magd seiner Stiefmutter geworfen. Wahrscheinlich hat er sich ein mal zu oft mit ihr verlustigt, und nun muss er die Zeche bezahlen.‹ Du kennst diese Art von Gerede. Du weißt, was ich meine.«
    In der Tat. »Mir ist es egal, was die Leute sagen.«
    »Dir ist es vielleicht egal, aber auch Molly? Und was ist mit euren Kindern?«
    Ich schwieg. Philia schaute auf ihre müßig im Schoß liegenden Hände. »Du bist jung, FitzChivalric.« Sie sprach sehr ruhig, sehr eindringlich. »Ich weiß, du hältst es für unmöglich, aber du wirst eine andere finden. Eine standesgemäßere Partie. Und auch Molly verdient die Chance auf eine Liebe, die der Wirklichkeit standhält. Vielleicht solltest du dich zurückziehen. Sagen wir für ein Jahr. Und wenn deine Gefühle sich bis da hin nicht geändert haben, nun …«
    »Meine Gefühle für sie werden sich nicht ändern.«
    »Ihre auch nicht, befürchte ich.« Philia schüttelte traurig den Kopf. »Sie liebt dich, Fitz. Ohne zu ahnen, wer du warst, schenkte sie dir ihr Herz. Das weiß ich aus ihrem eigenen Mund. Ich will nicht ausplaudern, was sie mir anvertraut hat, aber wenn du tust, worum sie dich bittet, und dich von ihr fern hältst, kann sie es dir nie selber sagen. Deshalb werde ich sprechen, und ich hoffe, du gibst mir nicht die Schuld an dem Schmerz, den ich dir bereiten muss. Sie weiß, dass es für euch keine Zukunft gibt. Sie möchte nicht die Dienstmagd sein, die einen Prinzen heiratet. Sie möchte nicht, dass ihre Kinder die Söhne und Töchter einer Dienstmagd sind. Also legt sie das wenige beiseite, das ich ihr als Lohn zahlen kann. Sie kauft ihr Wachs und ihre Duftessenzen und arbeitet in ihrem Handwerk, so gut es gehen will. Ihr ganzes Streben ist darauf gerichtet, eine Summe zu sparen, die es ihr ermöglicht, neu mit einer eigenen Kerzenzieherei anzufangen. Es wird seine Zeit dauern, aber das ist ihr Ziel.« Philia machte eine Pause. »In diesem Leben, das sie plant, ist kein Platz für dich.«
    Lange saß ich schweigend da und dachte nach. Weder Lacey noch Philia sprachen. Lacey bewegte sich bedächtig durch die Stille und brühte Tee auf. Als sie mir einen Becher in die Hand drückte, hob ich den Blick und bemühte mich zu lächeln. Ich stellte den Becher vorsichtig zu Seite. »Wusstet Ihr von Anfang an, dass es dazu kommen würde?«, fragte ich.
    »Es war meine Befürchtung«, antwortete Philia ernst. »Eine schmerzliche Vorahnung, weil ich wusste, dass ich nichts da ran ändern konnte. Und du kannst es auch nicht.«
    Was sollte ich sagen? Unter der alten Kate, in einer flachen Mulde, döste Nachtauge, die Nase über einem Knochen. Ich berührte ihn sachte aus der Ferne, ohne ihn zu wecken. Sein ruhiges Atmen war ein Anker, an dem ich Halt fand.
    »Fitz, was wirst du tun?«
    Tränen brannten mir in den Augen. Ich blinzelte, und es ging vorüber. »Was man mir sagt. Wann hätte ich je etwas anderes getan?«
    Philia schwieg, als ich mich langsam aufrichtete. Die Wunde an meinem Hals pochte, und ich hatte plötzlich nur noch den Wunsch zu schlafen. Sie nickte, als ich mich verabschiedete. An der Tür blieb ich noch einmal stehen. »Weshalb ich heute Abend gekommen bin - außer, um Euch zu besuchen: Königin Kettricken wird den Garten oben auf dem Turm wieder herrichten. Sie würde gerne wissen, wie der Garten ursprünglich angelegt war. In den Tagen von Königin Constance. Ich dachte, vielleicht könntet Ihr helfen.«
    Philia zögerte. »Ich erinnere mich sehr gut daran, wie er ausgesehen hat.« Sie schwieg einen Moment, dann hellte ihre Miene sich auf. »Ich werde eine Zeichnung machen und dir alles erklären. Dann kannst du damit zur Königin gehen.«
    Ich sah ihr in die Augen. »Ich denke, Ihr solltet zu ihr gehen. Sie wäre hocherfreut.«
    »Fitz, ich habe nie gut mit Menschen umgehen können.« Ihre Stimme klang verzagt. »Ich bin überzeugt, sie fände mich wunderlich. Langweilig, ich kann nicht …« Ihre Stimme geriet ins Stocken.
    »Königin Kettricken ist sehr allein«, sagte ich bestimmt. »Ihre Frauen sind um sie, aber ich glaube nicht, dass sie eine wirkliche Freundin hat. Einst wart Ihr die Thronfolgerin. Wisst Ihr nicht mehr, wie es war?«
    »Sehr viel anders als für sie heute, nehme ich an.«
    »Wahrscheinlich«, stimmte ich zu und wandte mich schon ab zum Gehen. »Zum einen hattet Ihr einen aufmerksamen und liebevollen

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