Five Stars 02 - Wildes Verlangen
Ohne dass ich es wollte oder bewusst in Gang setzte, begannen meine Vaginalmuskeln mit Kontraktionen. Es waren keine kräftigen Zuckungen, sondern langsame, kaum spürbare Bewegungen, die sich aber sofort auf Daniel übertrugen, denn ich spürte, wie er in mir wuchs. Obwohl meine Lust größer wurde, verspürte ich keinen Drang, mich zu bewegen. War der Sex mit uns sonst wild und ungestüm, lag in diesem stillen, bewegungslosen Beieinanderliegen eine große Kraft. Ich hatte das Gefühl, die Matte zu verlassen und einige Zentimeter über dem Boden zu schweben. Die Muskelkontraktionen rund um meine Muschi nahmen ohne mein Zutun und ohne, dass ich darüber nachgedacht hätte, einen sanften, aber stetigen Rhythmus an. Ich spürte, wie mich eine unbekannte Harmonie umhüllte, als wäre ich nicht nur eins mit Daniel, sondern mit der ganzen Welt versöhnt. Ich verlor jedes Gefühl für Zeit und Raum, spürte nur mich und Daniel in vollendeter Vereinigung. Der Höhepunkt kam fast unmerklich und langsam. Ich spürte ein Kribbeln vom unteren Teil der Wirbelsäule meinen Körper hinaufwandern, bis mich eine unbekannte Kraft emporhob und ich, leicht wie eine Feder, mitten im Raum zu schweben glaubte. Der Orgasmus erfasste mich vollständig, nicht nur meine Muschi, er war nicht einmal auf den Körper begrenzt, sondern gab mir als Mensch ein nie gekanntes Glücksgefühl, das weit über die körperliche Befriedigung hinausging. Anstatt eines laut knallenden Feuerwerks sah ich bunte Lichter, die langsam von einem schwarzen See in den Himmel aufstiegen. Als sie meinen Blicken zu entschweben begannen, spürte ich, dass Daniel sich in mir ergoss ohne einen Laut von sich zu geben. Nur ein leichtes Zucken seiner Oberschenkel begleitete seinen Orgasmus.
Wir verharrten noch einige Minuten in dieser Scherenposition, ehe Daniel sich langsam von mir löste. Er breite die Arme aus und ich kuschelte mich eng an ihn. Als ich seine Wärme spürte, durchströmte mich ein nie zuvor gekanntes Glücksgefühl. Ich schloss die Augen, schmiegte meinen Kopf an seinen und hauchte: »Danke!« Er erwiderte es und ich sagte seufzend: »Aber für mich war es das erste Mal.«
»Für mich genauso«, sagte er und ich hegte nicht den geringsten Zweifel, dass es die Wahrheit war. »Ich habe bisher nur über dieses Ritual gelesen und mit Leuten gesprochen, die es erleben durften. Bisher gab es aber keinen Menschen, mit dem ich es teilen wollte.«
Tränen liefen über mein Gesicht und er begann, sie wegzuküssen. »Es gibt so vieles, das uns in unseren wahnsinnig aufgeregten Leben und in den aufgeklärten Zeiten verlorengegangen ist. Ich glaube nicht an Zauberei, Violetta, ich glaube nicht einmal an Gott. Aber ich glaube an die Menschen und an die Magie, die entstehen kann, wenn sich zwei Seelen finden. Wir werden diesen Tag nie vergessen, was auch immer uns in der Zukunft widerfahren mag.«
Ich schlang meine Arme fester um ihn. »Ich möchte nie mehr ohne dich sein, Daniel.«
Er streichelte über meinen Kopf. »Sag so etwas nicht. Vielleicht kommt irgendwann der Tag, an dem du mich und den Augenblick verfluchst, an dem du mir begegnet bist. Der heutige Tag aber wird dir selbst dann heilig bleiben.«
Ich wollte ihm widersprechen. Niemals könnte ich bedauern, mich in ihn verliebt zu haben, überhaupt war ich mir sicher, dass meine Liebe zu ihm ewig währen würde. Statt zu reden, schwieg ich und spürte bald die Wahrheit in seinen Sätzen. Dieser Tag war ein Schatz, den mir niemand stehlen konnte. Daniel küsste mich auf die Stirn. »Du musst mir zwei Dinge versprechen, Violetta.«
Er nahm seinen Kopf leicht zurück, sodass wir uns in die Augen sehen konnten. »Was auch immer geschieht, du musst deinen Weg gehen. Lass dir von niemandem sagen, was gut und richtig für dich ist. Frage dich immer selbst und höre auf den Rat deiner inneren Stimme.«
»Und auf deinen Rat, Daniel. Du bist mein Lehrer.«
Ich sah eine Träne in seinem rechten Auge blitzen, die er mit einem Klimpern des Augenlides zurückdrängte. Den Ansatz eines Kopfschüttelns brach er ab und lächelte mich stattdessen an.
»Wir werden sehen. Ich habe gelernt, dass man nicht zu sehr für die Zukunft planen sollte.«
Ich verstand nicht, was er meinte, fragte aber nicht nach, weil ich zu begierig war zu erfahren, welches zweite Versprechen ich ihm geben sollte.
»Du kennst es, Violetta. Denk an die Bucket List. Du musst mir versprechen, niemals deine Zeit zu verschwenden. Nicht mit Dingen, die
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