zweiundzwanzigjährigen Mannes, der sein Motorrad auf regennasser Fahrbahn nicht hatte halten können und frontal an einen Baum gefahren war. Der Tod war sofort eingetreten. Seine Organe würden in den kommenden zwölf Stunden sechs Menschen eingepflanzt, die damit eine zweite Chance bekamen.
Zweiundzwanzig
Gerade hatte ich das vierte Taschentuch völlig zerknüllt in den Papierkorb geworfen. Sollte ich mir noch einen ekelhaft schmeckenden Kaffee aus dem Automaten ziehen? Schon der Gedanke daran verursachte mir Übelkeit. Ich blickte zur Uhr. Über vier Stunden wurde Daniel bereits operiert. Seitdem ich ihm vor der Schleuse in den OP einen letzten Kuss auf die Wange gehaucht hatte, befand ich mich in einem seltsamen Schwebezustand zwischen Euphorie und Niedergeschlagenheit. Wir hatten alle Hindernisse überwunden und waren rechtzeitig in der Klinik eingetroffen. Beinahe hätte uns ein Streik des Bodenpersonals am Flughafen noch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt kam alles auf Daniels Körper an. Ich hörte, dass sich Schritte näherten und hob den Kopf. Oskar Mattis betrat noch in grüner OP-Kleidung den Raum. Ängstlich schaute ich ihn an. Er lächelte und hob den rechten Daumen. »Es sieht gut aus, Violetta. Die Gewebetypisierung hat uns noch einmal bestätigt, dass die Niere besser passt, als wir es uns je erträumt hätten. Außerdem ist Daniel jung und in ansonsten guter Verfassung, er hat alles gut überstanden.«
Ich atmete tief durch, legte ihm den Kopf auf die Schulter und ließ meinen Tränen freien Lauf. Oskar streichelte mir über den Kopf. »Er bekommt eine neue Chance, Violetta.«
Ich hob den Kopf und wischte mir mit dem Taschentuch, das der Arzt mir reichte, die Tränen ab. Als er meinen flehenden Blick sah, lächelte er. »Es ist zwar unüblich, aber …, eine Minute, mehr nicht.«
Schnellen Schrittes gingen wir über den Gang und betraten die Intensivstation. Eine Schwester reichte mir einen grünen Overall mit Kapuze, OP-Handschuhe und eine Maske, die Mund und Nase bedeckte. Als ich Daniels Zimmer betrat, das von zahlreichen grünen Kontrolllampen und digitalen Anzeigen in ein diffuses Licht getaucht wurde, musste ich erneut mit den Tränen kämpfen, schaffte es aber, sie zurückzuhalten. Er lehnte mit geschlossenen Augen an der leicht aufgestellten Rückenlehne des Bettes, zahllose Schläuche und Drähte kamen aus seinem Körper. Ich legte die Hand auf seinen Arm, er öffnete die Augen und blickte mich aus glasigen Augen an.
»Ah, eine Marsfrau«, sagte er leise und ich spürte, welche Mühe es ihm wegen der noch nachwirkenden Narkose machte, zu sprechen.
»Du siehst auch aus, als schießen sie dich gleich ins All«, antwortete ich.
Danach schwiegen wir. Als Mattis mir zum Zeichen, dass die Minute abgelaufen war, die Hand auf die Schulter legte, flüsterte ich: »Bis Morgen, Liebster.«
Er lächelte mühsam. »Du kannst dir ja schon mal ein Hotel aussuchen.«
Als ich fragend die Schultern hob, ergänzte er:
»Doppelzimmer. Auf Aitutaki.«
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vielen Dank, dass Sie meinen Roman gelesen haben. Ich hoffe, dass er Ihnen gefallen und anregende Stunden beschert hat. Ich freue mich immer, Post von Ihnen zu bekommen, wenn Sie möchten, schreiben Sie mir Lob und Kritik. Meine E-Mail-Adresse lautet:
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Wenn Sie wissen möchten, wie es mit Violetta und Daniel weiter geht, im Mai 2014 erscheint die nächste Geschichte mit dem Titel
Five Stars – Brennende Leidenschaft
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Ihre Lesley Ann White
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Five Stars – Gefährliche Versuchung
Inhalt:
Violetta ist genervt, denn trotz eines ausgezeichneten Examens kommt sie nicht über einen Null-Euro-Praktikantenjob bei einer Werbeagentur hinaus. Selbst eine Dienstreise auf die Seychellen bedeutet nichts als Stress - Trauminsel hin oder her. Der einzige Lichtblick heißt Daniel und ist
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