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Five Stars - Gefaehrliche Versuchung

Five Stars - Gefaehrliche Versuchung

Titel: Five Stars - Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Ann White
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diese Trauminseln fahren konnte. Als ob ich mir das ausgesucht hätte! Außerdem ließ das Wort »Hochzeit« sämtliche Alarmglocken in mir läuten. Vorsicht, Violetta, du betrittst vermintes Gelände. Viktor hatte mir schon wenige Monate, nachdem wir uns kennengelernt hatten, einen Heiratsantrag gemacht. Richtig romantisch, mit Kerzen, einem Ring und einem auf Knien geäußerten Liebesschwur. Und ich dumme Kuh hatte mich von dem ganzen Drumherum und seiner lieben Art so beeindrucken lassen, dass ich ja sagte. Zum Glück schaltete sich Sekunden später mein Verstand wieder ein und ich machte zur Bedingung, dass wir über den Zeitpunkt erst später entschieden. Das war jetzt fünf Jahre her. Zu Beginn war es leicht, ihn davon zu überzeugen, dass eine Hochzeit im Moment nicht infrage kam. Wir standen beide am Anfang des Studiums und kamen finanziell nur deshalb über die Runden, weil wir uns eine winzige Wohnung teilten und für jedes bisschen Luxus, wie die jährliche Reise ans Mittelmeer, die allerletzten Jobs annahmen. Als ich endlich mein Examen abgelegt hatte, wurde Viktors Drängen heftiger und meine Ausflüchte durchschaubarer. Nun gut, ich verdiente immer noch nichts, aber immerhin bestand die Aussicht auf Besserung, zumal auch er in ein paar Monaten sein Studium beenden würde. Nicht, dass seine Berufsaussichten als Musiker besser waren als meine, aber immerhin hätte er Zeit, uns mit Tanzmucke über Wasser zu halten, wenn es mit meiner Karriere nicht klappen sollte. Ich versuchte, das Thema zu vermeiden, wann immer es ging. Warum sollten wir an der jetzigen Situation etwas ändern? Wir lebten recht zufrieden miteinander. Die große Leidenschaft war verloren gegangen, wobei ich mir nicht sicher war, ob ich sie jemals empfunden hatte. Viktor und ich, das war schon immer eher eine Zweckgemeinschaft. Wir passten zusammen, stritten uns nicht mehr als andere Paare und im Bett lief es gut. Na ja, zumindest schliefen wir regelmäßig miteinander und meistens war es für beide Seiten befriedigend, was ja auch nicht selbstverständlich war, wie ich von Gerlinde wusste, die mir die Ohren vollheulte, dass ihr Jürgen sie noch nie zum Orgasmus gebracht hätte.
    Als läse Viktor meine Gedanken, stand er auf und nahm mich in den Arm. Er roch nach abgestandenem Zigarettenrauch und kaltem Schweiß. Ich wendete das Gesicht leicht ab, was seine Bemühungen um mich aber eher steigerte.
    »Du musst müde und abgespannt sein. Komm ins Bett, ich massiere dich ein bisschen.«
    Was war das denn für eine neue Masche? Massieren, das hatte er ja noch nie gewollt, geschweige denn getan. Er drückte mich etwas fester an sich und ich spürte die Erektion durch den dünnen Stoff der Hose. Von wegen Massage. Für einen Moment dachte ich daran, ihm nachzugeben. Kurzer, schneller Sex würde mich möglicherweise tatsächlich entspannen. Außerdem war es schon über eine Woche her, dass wir zum letzten Mal miteinander geschlafen hatten. Er ergriff mit beiden Händen meine Pobacken und streichelte den Stoff meiner Jeans. Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Viktor nahm das als Zustimmung, küsste mich und schob sofort seine Zunge in meinen Mund. Ich stieß ihn vor mir weg. »Was zum Teufel hast du gegessen?«
    Ich drehte mich zum Tisch um. Auf dem Teller lag ein angebissenes Mettbrötchen, dick mit Zwiebelringen belegt. »Du weißt, dass ich den Gestank von Zwiebeln hasse!«
    Viktor hob abwehrend beide Hände. »Okay, okay, ich gehe mir nur schnell die Zähne putzen.«
    »Wegen mir musst du das nicht tun. Ich bin eh viel zu müde.« Ich schaute auf die Uhr. Es war viertel nach acht. Wenn ich pünktlich am Flughafen sein wollte, musste ich um eins das Haus verlassen. Eine Stunde brauchte ich sicher für das Kofferpacken und eine weitere, um mich halbwegs vorzeigbar zu machen, wenn das überhaupt reichte, so wie ich aussah. Blieben mir drei Stunden, um wenigstens etwas zu schlafen. Ich ging Richtung Bad, in dem Viktor mit der Zahnbürste hörbar kräftig durch seinen Mund fuhrwerkte. Ohne die Tür zu öffnen, rief ich »Tut mir leid, Liebling, aber ich brauche wirklich nur Schlaf« und unterstützte meine Aussage durch lautes Gähnen. Im Schlafzimmer zog ich mir Jeans und Sweatshirt aus, stellte den Wecker auf elf Uhr, legte mich in T-Shirt und Slip ins Bett und zog mir die Decke über den Kopf. Als sich Viktor drei Minuten später über mich beugte, stellte ich mich schlafend. Er blieb eine gefühlte Ewigkeit neben mir stehen und beinahe

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