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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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dass die Feen dich nicht holen können. Wir haben ihnen Entführungen streng verboten.«
    »Das sollte Reth vielleicht mal einer sagen. Außerdem geht es ja nicht ums Entführen, sondern um das, was er mit –«
    »Das reicht jetzt wirklich, Evie. Vielleicht tut dir diese Freundschaft mit Lend ja doch ganz gut, wenn sie dich von Reth ablenkt – das grenzt ja an Besessenheit.«
    Ich blieb wie angewurzelt stehen. Sie war schon ein paar Schritte weiter, als sie es schließlich bemerkte. »Ich, besessen von ihm? Warum willst du mir nicht glauben? Ich dachte, ich bin dir wichtig!« Tränen der Wut brannten in meinen Augen und ich schloss sie schnell, bevor ich noch mehr sagen konnte. Ich atmete tief durch und schüttelte den Kopf. »Ist ja auch egal. Ich geh in mein Zimmer.«
    »Sag mir nur Bescheid, bevor du das nächste Mal zu Lend gehst, ja?«
    »Klar, schließlich wird Vertrauen bei uns ja großgeschrieben, was?« Bevor sie etwas entgegnen konnte, machte ich kehrt und ließ sie stehen.

Come on Baby, light my fire
    Am nächsten Tag (nachdem ich Raquel eine ziemlich schnippische Nachricht hatte zukommen lassen, in der ich sie offiziell über mein Vorhaben informierte, Lend zu besuchen) trat ich mit meinem Laptop in der Hand in sein Zimmer.
    An diesem Morgen war er ein Chinese – und zwar ein unglaublich süßer. »Was hast du denn jetzt wieder vor?«
    Ich bedachte ihn mit einem strengen Blick. »Ich werde dir beweisen, dass Easton Heights trotz seiner Popularität bei den Zuschauern von den Kritikern noch immer sträflich unterschätzt wird.«
    Er sah hoch zur Decke und seufzte. »Raquel hat sich jetzt also aufs Foltern verlegt.«
    Ich verpasste ihm einen Boxhieb gegen die Schulter und fuhr dann fort. »Ich habe drei Folgen ausgesucht, in denen nicht nur überragende Schauspielkunst geboten wird, sondern die auch durch ihre ausgeklügelten Drehbücher zu überzeugen wissen. Du wirst sie lieben.«
    »Ist das ein Befehl?«
    »Nein, eine Drohung.«
    Er lehnte sein Kopfkissen als Polster an die Wand und lümmelte sich aufs Bett. Ich setzte mich daneben, absolut einverstanden mit der Tatsache, dass wir uns berühren mussten, um beide einen guten Blick auf den Bildschirm zu haben.
    Und da traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag – genau in diesem Moment, als sich unsere Arme berührten –, dass ich total verknallt in ihn war. Das hätte mir eigentlich schon früher klar sein müssen, schließlich dachte ich ja so ziemlich die ganze Zeit an nichts anderes als an ihn, aber in diesem Augenblick wusste ich es. Ich mochte ihn. Also, mochte ihn. Sehr. Nicht bloß im Sinne von »Ist ja nett, endlich jemanden zum Flirten zu haben«, sondern auf die »Ich will mit ihm Händchen halten und ihn küssen Art«.
    Und plötzlich half noch nicht mal mehr Easton Heights, damit ich mich besser fühlte. Eine Welle der Unsicherheit schlug über mir zusammen. Was, wenn er nur nett zu mir war, weil ich als Einzige hier nett zu ihm war? Was, wenn er draußen in der normalen Welt eine Freundin hatte? So, wie er sein Aussehen verändern konnte, könnte er fünfzig Freundinnen gleichzeitig haben und sie würden es nie erfahren! Und was würde passieren, wenn die IBKP ihn irgendwann gehen ließ? Ich würde ihn nie wiedersehen. Der Gedanke machte mich ganz krank. Aber was wäre, wenn sie ihn nie gehen ließen? Dann würde er sicher wütend und verbittert werden und mir die Schuld geben, denn schließlich war ich ja diejenige, die ihn geschnappt hatte.
    Lend stupste mich mit dem Ellenbogen an. »So übel war’s gar nicht«, sagte er grinsend und ich begriff, dass die erste Folge schon vorbei war.
    Ich schaffte es, ein schwaches Lächeln aufzusetzen. »Nicht übel? Das war ja wohl großartig.«
    Er musterte mich prüfend. »Alles okay?«
    »Ja, klar. Was soll denn sein?«
    Er streckte die Hand aus und legte sie auf meine. Mein Herz setzte kurz aus. Jetzt, jetzt würde er sagen – »Du denkst darüber nach, was diese Paranormalen getötet haben könnte, nicht wahr?«
    Mist! Zu früh gefreut. »Was hat das mit mir zu tun?«, fragte ich, bevor ich näher darüber nachdenken konnte. »Ich meine, klar ist das schlimm und so, aber das ist schließlich nicht mein Problem. Die IBKP kümmert sich doch drum.«
    Er zog seine Hand weg. »Du kapierst es immer noch nicht, oder? Evie, natürlich ist es dein Problem. Du bist eine Paranormale, ob dir das nun passt oder nicht.«
    Es passte mir definitiv nicht. Und das wollte ich ihm auch sagen, aber er ließ mich

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