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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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Informationen?«
    »Glauben Sie wirklich, Sie von der IBKP sind die Einzigen, die der Sache nachgehen?«
    Raquel warf mir einen triumphierenden Blick zu; sie war sich sicher, dass sie Lend nun endlich da hatte, wo sie ihn haben wollte. »Ach, und wer wäre da noch?«
    Lend schüttelte den Kopf. »Das werde ich Ihnen bestimmt nicht verraten. Wir haben kein Interesse daran, klassifiziert zu werden. Und daran, abgeschlachtet zu werden, übrigens auch nicht.«
    »Woher hast du diese Informationen?«, wiederholte sie ihre Frage.
    »Von einer Banshee. Sie hat gesagt –«
    »Du kennst eine Todesfee? Wo ist sie?« Ihre Augen sahen aus, als würden sie ihr gleich aus dem Kopf springen.
    »Würden Sie mich bitte nicht unterbrechen? Sie hat gesagt, die Antwort liegt bei der IBKP. Und als Zugabe gab’s noch ein ziemlich seltsames Gedicht.«
    Raquel wartete gespannt. »Und das wäre?«
    Lend wandte sich um und sah mich an. »Evie, willst du?«
    »Was?« Ich war vollkommen verwirrt.
    »Augen wie Bäche aus Schnee und aus Eis«, fing er leise an.
    Das hatte ich zu ihm gesagt, als er am Anfang versucht hatte, meine Augenfarbe zu beschreiben. Kein Wunder, dass ich ihm solche Angst eingejagt hatte. Ich hatte es bis eben völlig vergessen, hatte es einfach für einen komischen Traum gehalten. »Wovon redest du? Ich … ich weiß noch nicht mal, was das heißen soll.«
    »Und wie geht es weiter?«, mischte sich Raquel ein.
    Er drehte sich wieder zu ihr. »Das sage ich Ihnen, wenn Sie mich gehen lassen.«
    »Auf keinen Fall. Woher soll ich wissen, ob nicht deine Organisation hinter den Angriffen steckt? Vielleicht bist du ja hier eingebrochen, um in unseren Akten nach den Daten neuer Opfer zu suchen.«
    »Ich würde mal behaupten, was immer dieses Ding auch sein mag, es kommt ganz prima allein zurecht.«
    »Warum bist du dann hier eingebrochen?«
    »Das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Die Banshee hat behauptet, die Antwort läge hier. Ich dachte, vielleicht haben Sie ja Informationen, haben das Muster dahinter entdeckt oder so. Nach so was habe ich gesucht. Aber offensichtlich lag ich damit falsch. Scheint ja, als wüssten Sie sogar noch weniger als wir.«
    Raquel war stinksauer. Ich hatte noch nie jemanden kennengelernt, der ihren wunden Punkt schneller gefunden hatte als Lend.
    »Wenn dir danach ist, mir etwas Nützliches zu erzählen, kannst du ja Bescheid sagen. Evie, wir gehen.«
    »Ach, ich glaube, ich bleib noch ein bisschen.« Oje, das war definitiv die falsche Antwort.
    Ihr Mund bewegte sich kaum, als sie ein einziges Wort herausbellte: »Los«.
    »Tja, dann wohl bis demnächst, Lend.« Ich ließ den Zeichenkram liegen und folgte Raquel aus dem Zimmer. In der Tür drehte ich mich noch mal um und warf ihm ein leicht verlegenes Lächeln zu.
    »Ich verstehe nicht … Warum warst du … Du hättest …« Raquel verstummte und atmete tief durch. »Ich bin wirklich enttäuscht von dir.«
    Ich verdrehte die Augen und ging neben ihr den Flur hinunter.
    »Also, wenn ich ein richtiges Leben oder wenigstens ein paar Freunde hätte, müsste ich nicht mit den Gefangenen rumhängen. Aber stell dir bloß vor, er ist tatsächlich sehr nett, und ich glaube, wenn du auch nett zu ihm gewesen wärst, dann wüsstest du jetzt mehr.«
    »Mit solchen Dingen kennst du dich nicht aus.«
    »Nein, wie sollte ich auch, du erzählst mir ja nichts! Was ist mit den ganzen toten Paranormalen?«
    Erschöpft rieb Raquel sich die Stirn. »Ich weiß es nicht. Erst die Vampire letzte Woche und dann diese Woche noch mehr. Entweder haben wir vorher nicht alles mitbekommen oder es wird tatsächlich schlimmer.«
    »Was habt ihr denn jetzt vor?«
    »Die Forscher und Analytiker arbeiten dran, aber was die Ergebnisse angeht, hatten wir in der letzten Zeit nicht sonderlich viel Glück. Dein Freund da drin zum Beispiel – wir haben keine Ahnung, was er ist oder woher er kommt.«
    »Also ungefähr wie bei mir?«
    Sie warf mir einen finsteren Blick zu, dann aber wurden ihre Augen sanfter. »Du bist ein völlig anderer Fall.«
    »Ja. Klar.« Ich war nah dran, ein spitzes »Wenn du das sagst« dranzuhängen, aber das hätte das Fass wohl zum Überlaufen gebracht. »Ach, hast du dir eigentlich schon einen neuen Befehl für Reth überlegt? Ich hab’s langsam satt, mir das Bett mit meinen Hanteln zu teilen.«
    »Du schläfst mit Hanteln im Bett?«
    »Irgendwie muss man sich ja schützen.«
    Sie stieß einen »Muss das jetzt auch noch sein« -Seufzer aus. »Du weißt doch,

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