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Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Titel: Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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zertrümmert. Ich brauche einen Arzt.«
    »Solange der Dhrakane den Kabinengang blockiert, sind wir von den übrigen Decks abgeschnitten«, erwiderte Bess kühl. »Sie werden noch eine Weile auf Dr. Go warten müssen.«
    »Aber ich bin verletzt!« protestierte der Admiral. Sein Blick war gläsern. Offenbar stand er unter Schock. »Verletzt, hören Sie?«
    Katzenstein maß ihn mit einem verächtlichen Blick. »Besser als tot — wie Ihre beiden Männer.«
    Cluster versank in brütendes Schweigen.
    Im Kabinengang rumorte es. Dann erklang wieder das zornige Gebrüll derEchse, gefolgt von heftigen Schlägen.
    »Er versucht, das Schott zum Zentrallift zu zerstören«, meldete Glory Moon über Bordlautsprecher.
    »Daran wird er sich die Zähne ausbeißen«, knurrte Katzenstein. »Das Schott besteht aus zehn Zentimeter dickem Stahl, meine Liebe.«
    »Ich bin nicht Ihre Liebe«, wies ihn die Psychonautin zurecht. »Außerdem unterschätzen Sie unseren Gast. Er wird das Schott in ein paar Minuten zertrümmert haben.«
    Katzenstein sah Bess betroffen an. »Und jetzt?«
    Sie ließ sich an ihrem Kontrollpult nieder. »Großalarm für das gesamte Schiff. Falls sich der Dhrakane aus dem Kabinengang befreit, evakuieren wir das 6. OD und lassen es von McLaskys SD und Clusters Raumsoldaten abriegeln. Ich hoffe, er kommt zur Vernunft, wenn er erkennt, daß seine Lage aussichtslos ist.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann«, mischte sich Admiral Cluster ein, »werden ihn meine Leute erledigen.« Er lachte grimmig. »Auf meine Leute ist Verlaß. Sie werden solange kämpfen, bis sie den Tod ihrer beiden Kameraden gerächt haben.«
    Katzenstein verschränkte die Arme. »Ich frage mich nur«, sagte er gedehnt, »wie die Dhrakanen an Bord der Station darauf reagieren werden. Selbst wenn wir ihn überwältigen oder töten — wir sitzen immer noch in der Falle.«
    Flaming Bess sah zum Hauptbildschirm, ins brodelnde Rot des energetischen Fesselfeldes. Sie dachtean die Frage, die bisher von keinem gestellt worden war: was wollte der Dhrakane auf der NOVA STAR? Welchen Auftrag hatte er bekommen?
    Vielleicht hing von der Beantwortung dieser Frage ihr aller Leben ab.
    Nachdenklich schaltete sie den Interkom ein und wählte den Rufkode des Sicherheitsdienstes.
    Auf dem Kabinengang dröhnte das Schott unter den Schlägen des Dhrakanen. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis es unter dem wütenden Ansturm nachgab.
     
     
     
    »Nun?« sagte Lady Gondelor, als Supervisor Vordermann Frust ihre Suite in der Bugsektion des 1. Oberdecks betrat.
    Der knochige Mann mit den streng nach hinten gekämmten Haaren und der großen, dunkel getönten Technobrille, die seinen hageren Gesichtszügen etwas Eulenhaftes verlieh, ließ sich in einen der bequemen Servosessel fallen. Düster starrte er auf den runden Bildschirm, der wie ein Fenster in die Seitenwand der Suite eingelassen war und das blutrote Wallen der Energiesphäre zeigte. Seit einer Stunde befand sich das Raumschiff in der dhrakanischen Gravofalle.
    Diese verdammten Echsen! dachte Frust. Er räusperte sich.
    »Der Dhrakane ist aus dem Kabinengang des Kommandodecks entkommen und in den Schacht des Zentrallifts eingedrungen. Das 6. OD wird evakuiert. Der SD riegelt alle Zugänge zu den unteren Decks ab. Clusters Raumsoldaten werden mit schweren Waffen ausgerüstet. Wahrscheinlich werden sie die Echse erledigen, sobald alle Flüchtlinge das Sechste verlassen haben.«
    Gondelor schüttelte ihr langes blondes Haar und lehnte sich lächelnd zurück. Die Nachricht schien sie mit Befriedigung zu erfüllen. »Soviel zu den dhrakanischen Freunden unserer Kommandantin … Und wie ist die Stimmung unter den Flüchtlingen?«
    »Noch ist keine Panik ausgebrochen, aber … « Er machte eine vielsagende Handbewegung. »Die Leute haben Angst.«
    »Um so bedauerlicher, daß Sie noch immer kein Belastungsmaterial gegen Flaming Bess aufgetrieben haben. Wenn wir beweisen könnten, daß sie schon einmal als Kommandantin versagt hat … «
    Der Vorwurf war nicht zu überhören. Daß sie in dieser Situation daran denken kann! durchfuhr es Frust. Während dieses schuppige Ungeheuer nur ein paar Decks höher sein Unwesen treibt!
    Laut sagte er: »Es ist nicht meine Schuld. Sie wissen, daß meine Leute seit Tagen jeden Winkel des Schiffes durchsuchen. Die meisten Lagerräume sind inzwischen erforscht, ihre Bestände registriert — aber nirgendwo haben wir einen Hinweis auf den Verbleib der ursprünglichen Besatzung der NOVA STAR

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