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Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Titel: Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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das machen. Jedenfalls kann die NOVA STAR die Gravosphäre nicht verlassen.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, die Sphäre zu zerstören?«
    »Nein. Vorn Einsatz der Bordwaffen rate ich dringend ab. Die gravitationellen Abstoßkräfte sind so stark, daß sogar die lichtschnellen Laserstrahlen gestoppt werden. Das gleiche Phänomen wie in einem Schwarzen Loch, dessen Anziehungskraft nicht einmal das Licht entkommen kann; nur haben wir es hier mit der gegenteiligen Wirkung zu tun. Im besten Fall werden die Laserstrahlen verpuffen.«
    »Und im schlechtesten Fall?« fragte Bess.
    »Werden uns unsere eigenen Laser grillen.« Chipansky grinste verzerrt. »Also lassen Sie die Finger von den Waffenschaltungen. Die Computerreagie ren auf Hitze sehr empfindlich.«
    Bess unterbrach die Verbindung und sah zu Clu ster hinüber, aber der Admiral wich ihrem Blick aus. Seine finstere Miene verriet, wie tief ihn Chipanskys Worte getroffen hatten. Hätte Bess wirklich den Befehl zum Einsatz der Bordwaffen gegeben, wie er es verlangt hatte …
    »Vielleicht sollten wir es trotzdem versuchen«, sagte Ka in das bedrückte Schweigen hinein. »Wenn wir ein Geschütz mit niedrigster Leistung abfeuern … «
    Bess lehnte ab. Sie wollte kein Risiko eingehen. »Wir warten ab«, erklärte sie. »Die Dhrakanen werden die Gravosphäre nicht unbegrenzt aufrechterhalten. Um zu uns an Bord zu kommen, müssen sie das Feld abschalten. Und dann … «
    » … erledigen wir ihre verdammte Raumstation mit einer vollen Breitseite.« Cluster schlug mit der Faust auf die Deckplatte seines Pultes. »Das wird das verräterische Gesindel lehren, daß man uns Menschen nicht ungestraft angreift. Ka, wenn das Gravofeld erlischt, müssen Sie sofort das Feuer eröffnen. Aus allen Waffen, ohne zu zögern. Verstanden?«
    Der Clansmann maß ihn mit einem gleichgültigen Blick. »Ich erhalte meine Befehle von der Kommandantin, nicht von Ihnen.«
    »Und ich«, sagte Flaming Bess mit erzwungener Ruhe, »werde einen derartigen Befehl auf keinen Fall geben.«
    »Sollen wir etwa kampflos kapitulieren?« brauste der Admiral auf.
    »Nein, aber wir sollten die Dhrakanen nicht unterschätzen. Sie werden mit einem Angriff rechnen — und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Ein Feuerüberfall auf die Station wäre nicht nur sinnlos und gefährlich; wir würden jede Chance auf eine friedliche Verständigung verspielen.«
    Der Admiral lachte höhnisch. »Glauben Sie tatsächlich, daß die Echsen ein Interesse an einer friedlichen Verständigung haben? Wir sind in ihrer Hand! Wir sitzen in der Falle, sind ihnen ausgeliefert! Jede Wette, daß wir es in Kürze mit einem Enterkommando zu tun bekommen. Statt unsere Zeit mit überflüssigen Diskussionen zu verschwenden, sollten wir an alle verfügbaren Männer Waffen ausgeben. Ich … «
    Cluster stockte. Ungläubiges Erstaunen zeichnete sich auf seinem zerfurchten Gesicht ab, und etwas wie Entsetzen flackerte in seinen Augen, die an Bess vorbei auf einen Punkt auf der Grundebene der Zentrale starrten.
    Langsam drehte Flaming Bess den Kopf.
    Zwischen ihrem Kontrollpult und Glory Moons Spezialsitz flimmerte die Luft. Die Psychonautin war hinter dem Flimmern nur noch verschwommen erkennbar, und der große Hauptbildschirm, auf dem das Rot des energetischen Fesselfelds brodelte, schien in Nebel zu versinken. Dann begann der Nebel von innen heraus zu leuchten, in einem kalten g rün, und das grüne Leuchten wurde heller und heller.
    Bess fuhr von ihrem Sitz hoch.
    Täuschte sie sich, oder schälten sich aus dem grünen Leuchten tatsächlich die Umrisse einer Gestalt?
    »Vorsicht, Bess!« Katzensteins Stimme war heiser vor Erregung. »Ein Transmitter! Das grüne Leuchten ist ein Transmitterfeld!«
    Die Dhrakanen, dachte Bess. Sie kommen …
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Cluster nach seiner Waffe griff. Sie funkelte ihn an, und der Admiral löste zögernd die Hand vom Griff seines Strahlers.
    Das grüne Leuchten erlosch.
    Und dort, wo sich soeben noch das Transmitterfeld befunden hatte, stand ein Dhrakane.
    Er war schuppig und fremd, aber er hatte keine Ähnlichkeit mit Pra-Yaswän, dem dhrakanischen Wissenschaftler, der im Terminus-System gestorben war.
    Er war die Bestie aus dem Abgrund der geologischen Zeitalter, das Tier, das Millionen Jahre lang die Welt beherrscht hatte, eine Kreatur wie eines wahnsinnigen Schöpfers fleischgewordener Traum: mit hornig geschuppter Haut und knöchern gepanzertem Schädel, die Augen klein und

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