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Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Titel: Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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bewacht. Der Dhrakane kann nicht entkommen.«
    »Nicht ohne unsere Hilfe.«
    »Und wie wollen Sie diesem Monstrum helfen?« Frust lachte hart. »Es an die Hand nehmen und an den Wachen vorbei ins Fünfte führen?«
    »Reden Sie keinen Unsinn. Natürlich können wir nicht offen auftreten. Niemand darf etwas von unserer Rolle in diesem Spiel erfahren.«
    »Offenbar rechnen Sie fest damit, daß ich bei Ihrem wahnsinnigen Plan mitmache.« Der Supervisor schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie es. Ich bin kein Selbstmörder.«
    Gondelor seufzte. »Ihre Aufgabe wird es sein, den Weg des Dhrakanen zu verfolgen. Suchen Sie unter irgendeinem Vorwand die Zentrale auf; Ihnen wird schon etwas einfallen. Über einen Minisender, den Sie versteckt bei sich tragen, halten Sie uns über den Fortgang der Jagd auf dem laufenden.«
    »Uns?«
    »Mich — und Brisco.« Sie klatschte kurz in die Hände; hinter Frust, gedämpft durch die dicken, kostbaren Naturteppiche, mit denen Gondelors Suite ausgelegt war, ertönten Schritte.
    Er drehte sich um.
    Ein bulliger, fast zwei Meter großer Mann mit kahlgeschorenem Schädel, einem breitflächigen, brutal wirkenden Gesicht und kleinen schlauen Augen hatte durch eine verborgene Tür den Raum betreten. Er blieb stehen, verschränkte abwartend die Arme. In seinem schwarzen, speckigen Lederoverall erinnerte er Frust unangenehm an die herculeanischen Klon-Soldaten, aber er trug an der Stirn, direkt über der Nasenwurzel, das Zeichen der Zyn-Kampfschule; einen eisernen, fünfzackigen Stern, durch einen chirurgischen Eingriff unverrückbar mit dem Schädelknochen verbunden.
    »Ein Gladiator«, stellte Frust fest. »Ich dachte, alle Gladiatoren wären beim Angriff der Herculeaner auf Zyn ums Leben gekommen.«
    »Brisco ist kein einfacher Gladiator«, erklärte Gondelor. »Er war vor dem Krieg langjähriger Champion in den Arenakämpfen. Als Zyn von den Herculeanern erobert wurde, befand er sich in einem Trainingscamp auf den Villard-Asteroiden — was er selbst am meisten bedauert. Er schlug sich auf eigene Faust zum Kreuz des Ostens durch und gelangte mit einem der letzten Flüchtlingstransporte nach Terminus.«
    »Und jetzt arbeitet er für sie.« Vordermann Frust fragte sich, auf welche Weise Gondelor den Gladiator für seine Dienste bezahlte. Nun, es spielte keine Rolle.
    »Brisco«, fuhr Gondelor fort, »wird nach Ihren Anweisungen an einer geeigneten Stelle im 5. OD eine Sprengladung anbringen, natürlich so dosiert, daß die Explosion das Schiff nicht gefährdet, aber einen Durchbruch zwischen dem Fünften und dem Sechsten schafft.«
    Umständlich setzte Frust seine Technobrille wieder auf; er sah Gondelors Gesicht prismatisch zerlegt, eine Komposition in fließenden Farben, die jede Muskelbewegung, jede noch so versteckte Gefühlsregung seinen Blicken enthüllten: Rot für Haß; Blau für Zorn; Gelb für Lüge; Grün für Gier; Grau für Verachtung.
    Ihr Antlitz war ein Portrait aus Rot, Gelb und Grau.
    Es überraschte ihn nicht; die üblichen Farben.
    »Nun?« sagte Gondelor ungeduldig. »Die Zeit drängt, Frust. Sie müssen sich sofort entscheiden.«
    Der Plan klang vielversprechend, und auf eine verrückte, grausame Weise war er attraktiv. Selbst wenn er fehlschlug, würde Frust über jeden Verdacht erhaben sein. Ein Minisender ließ sich schnell und unauffällig vernichten. Geringes Risiko und große Aussicht auf Erfolg — ein guter Plan.
    »In Ordnung«, sagte Frust. »Ich bin einverstanden.«
    Gondelor atmete erleichtert auf und gab Brisco einen Wink. »Mach dich sofort auf den Weg ins 5. OD«, befahl sie. »Du weißt, was du zu tun hast.«
    »Sie können sich auf mich verlassen, Lady«, grollte der Gladiator. Er machte auf dem Absatz kehrt und verließ mit schweren, fast unbeholfen wirkenden Schritten die Suite. Aber die Unbeholfenheit täuschte. Brisco war nicht ohne Grund Champion der Zyn-Gladiatoren geworden. Wahrscheinlich, dachte Frust, war er sogar für einen Clansmann wie Ka ein gefährlicher Gegner …
    »Ihr Sender.« Gondelor reichte ihm das kaum erbsengroße Funkgerät. Frust ließ es in der Seitentasche seines grauen Jacketts verschwinden und stand auf.
    »Alles hängt von Ihnen ab«, fügte die Lady hinzu. »Wenn es Ihnen nicht gelingt, sich Zutritt zur Zentrale zu verschaffen, dann … «
    »Keine Sorge«, unterbrach der Supervisor. »Vielleicht genieße ich nicht das Vertrauen der Kommandantin, aber ich bin immer noch Mitglied des Flüchtlingsrates. In einer derart

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