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Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Titel: Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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undurchdringlichen Energiefeldes. »Sie sehen ja selbst … «
    »Richtig. Ich sehe es selbst. Ich kenne unsere Situation. Und ich bin ganz und gar nicht zufrieden. Alles, was ich von Ihnen höre, sind absurde Vorschläge.«
    »Sie sind überreizt«, stellte Frust milde fest. »Sie sollten zwölf Stunden schlafen und dann die Lage neu überdenken.«
    Gondelor sagte nichts. Sie setzte sich wieder, starrte düster vor sich hin. »Haben Sie mit Cluster gesprochen?« fragte sie schließlich.
    Frust nickte. »Allerdings ohne viel zu erreichen. Der Admiral ist unzufrieden; er würde lieber gestern als heute zum Sternenbund zurückkehren und den Kampf gegen die Herculeaner fortsetzen. Aber solange die Flüchtlinge hinter Flaming Bess stehen, wird er nichts unternehmen. Offenbar hofft er, daß die Kommandantin irgendwann von allein zur Vernunft kommen und die Suche nach der Erde abbrechen wird. Eine vergebliche Hoffnung.«
    »Cluster ist ein alter Narr«, sagte Gondelor verächtlich.
    »Ein Narr, der den Befehl über zweihundert Raumsoldaten hat«, erinnerte der Supervisor. »Wir sollten ihn als potentiellen Verbündeten im Auge behalten.« Geistesabwesend zupfte er einen Staubflusen von seinem grauen Jackett. »Schade, daß dieser Attentäter — der Techniker, Teng — keinen Erfolg gehabt hat. Das hätte uns mit einem Schlag von allen Sorgen befreit … Sie haben doch Kontakt zu McLasky. Ist der SD der Verschwörergruppe inzwischen auf der Spur?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Der SD schnüffelt überall im Schiff herum, aber alles, was McLasky bisher vorzuweisen hat, sind ein Haufen abstruser Theorien.«
    »Trotzdem sollten Sie McLasky dazu bewegen, den Fahndungsdruck ein wenig, äh, zu mäßigen? Ich, würde es bedauern, wenn Tengs Hintermänner aufgespürt würden. Sie könnten uns noch nützlich sein … «
    »McLasky wird sich darauf nicht einlassen. Er hat zuviel Angst, seinen Posten als Chef des Sicherheitsdienstes zu verlieren. Wahrscheinlich würde er sogar mich verhaften, wenn er annehmen würde, daß ich für die Attentate verantwortlich bin.«
    »Und? Sind Sie es?«
    Gondelor lächelte zynisch. »Ich bin Perfektionistin; wenn ich ein Attentat plane, dann gelingt es auch. Diese Leute sind Amateure, und ich arbeite nicht mit Amateuren. Nein, Frust, sie schaden uns mehr als sie uns nützen.«
    »Vielleicht versuchen sie es erneut — mit mehr Glück.«
    »Nein, wir müssen die Sache selbst in die Hand nehmen.«
    Frust bemerkte das Glitzern in ihren Augen. »Sie haben einen Plan!« erkannte er.
    Gondelor verzog die glittergeschminkten Lippen zu einem versonnenen Lächeln. Aber die Kälte ihrer Augen strafte das Lächeln Lügen. »Ich denke, es gibt eine Möglichkeit, Flaming Bess als Versagerin hinzustellen, unfähig, für die Sicherheit der Menschen an Bord zu sorgen.«
    »Wie wollen Sie das anstellen?«
    »Sie sagten, der Dhrakane ist auf demWeg ins 6. OD?«
    Der Supervisor schauderte unwillkürlich. »Und ich hoffe, daß ihn die Soldaten bald erledigen werden. Er hat zwei von Clusters Männern umgebracht und mit bloßen Fäusten ein zentimeterdickes Stahlschott zertrümmert. Wir haben ein Ungeheuer an Bord, eine drei Meter große und von Kopf bis Fuß gepanzerte blutrünstige Bestie, die alles niedermacht, was sich ihr in den Weg stellt.«
    »Das ist genau das, was wir brauchen«, sagte Gondelor. »Eine Bestie, die das ganze Schiff in Panik versetzt. Natürlich nützt sie uns nichts, solange sie im evakuierten 6. OD bleibt.«
    Frust starrte sie an. »Ich weiß zwar nicht genau, was Sie vorhaben, aber ich kann Ihnen schon jetzt sagen, daß es mir nicht gefällt … «
    »Der Dhrakane muß aus dem Sechsten entkommen«, bekräftigte die Lady. »Noch sind die Flüchtlinge auf Flaming Bess’ Seite, aber wenn der Dhrakane erst einmal ein oder zwei der unteren Decks verwüstet hat, werden sie Bess die Schuld an der Katastrophe geben.«
    »Aber im 4. und 5. OD befinden sich über siebenhundert Menschen! Darunter viele Frauen und Kinder!«
    »Sie enttäuschen mich, mein lieber Frust. Ich hätte nicht erwartet, daß Sie auf Ihre alten Tage noch sentimental werden. In dem Spiel, das wir spielen, können wir uns Sentimentalitäten nicht leisten.«
    »Eine drei Meter große Killerechse, die sich nicht einmal durch massive Stahlplatten aufhalten läßt, ist kein Spielzeug.« Frust beugte sich nach vorn. »Wie dem auch sei — Sie scheinen zu vergessen, daß das 6. OD hermetisch abgeriegelt ist. Jeder Zugang wird streng

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