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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Menschenlager von R’o-Chyn tatsächlich angetan worden war …
    »Sie wollen nicht mit mir zusammenarbeiten, Bess?« sagte er laut.
    »Sie kennen die Antwort.«
    Krom gab den beiden Verhörspezialisten einen Wink. Sie knieten nieder und öffneten den Deckel der Verhöreinheit. Mehrere Schalter, Dioden und Displays waren rings um einen tellergroßen, parabolischen Projektor angeordnet.
    »Dool?«
    Der Adjutant nahm Haltung an. »Sir?«
    »Demonstrieren Sie unseren, hm, Gästen die Wirkungsweise der Methusalem-Verhöreinheit«, befahl der Kriegsherr.
    »Jawohl, Sir.« Dool wandte sich an Flaming Bess. »Die Methusalem-Verhöreinheit basiert auf … «
    »Dool?« Krom sprach ganz sanft, fast zärtlich.
    »Sir?«
    »Sie sollen die Wirkungsweise demonstrieren.«
    »Oh.« Der Adjutant schien einen Moment lang verwirrt. »Natürlich, Sir. Welcher Gefangene soll der Methusalem-Strahlung ausgesetzt … «
    Krom unterbrach ihn erneut. »Wir räumen ihnen noch eine Gnadenfrist ein. Vielleicht kommen sie zur Vernunft, wenn sie sehen, welches Schicksal sie erwartet.«
    »Aber …« Dool wurde bleich. »Sie meinen …«
    Krom nickte. Er genoß die Furcht des Klons, die Todesangst, unter der seine eiserne Selbstbeherrschung zerbrach.
    »Ich verstehe«, sagte Dool. »Ich bin bereit. Die Verhöreinheit ist auf maximale Leistung eingestellt. Ich werde versuchen, in den rund sechzig Sekunden, die mir bis zum Exitus bleiben, die psychischen Wirkungen des Methusalemprozesses zu beschreiben. Das dürfte die erzieherische Wirkung auf die Gefangenen erhöhen.«
    »Das wäre möglicherweise eine angemessene Strafe für Ihren Ungehorsam «, erklärte Krom, »aber ich brauche Sie noch. Nehmen Sie einen der Spezialisten.«
    Dool war sichtlich erleichtert. Auf seinen Wink trat einer der Verhörspezialisten ohne das geringste Zögern in den Abstrahlbereich der Parabolantenne.
    Der andere Spezialist legte einige Schalter um. Die Verhöreinheit begann leise zu brummen.
    Plötzlich leuchtete die Antennenschüssel auf. Ein fahlblauer Lichtbogen spannte sich vom Projektor zu dem regungslos dastehenden Klonsoldaten. Sekundenlang schien er von innen heraus zu leuchten.
    Ein Beben durchlief seinen Leib.
    Er keuchte.
    Dann setzte die Veränderung ein. Seine Haut erschlaffte und wurde mit jeder Sekunde faltiger, runzliger, grau und welk, schließlich dünn und gelb wie altes Pergament. Sein junger, muskulöser, durchtrainierter Körper schien unter der schwarzen Uniform zu schrumpfen, auszutrocknen. Er keuchte wieder, ein raschelnder, unmenschlicher Laut, schrecklicher als jeder Schrei, jeder Hilferuf.
    Der Klonsoldat verfiel rapide.
    Unter der Methusalemstrahlung verwandelte er sich in einen ausgemergelten, gebrechlichen Greis, und der Alterungsprozeß schritt weiter voran. Schließlich brach er zusammen; er war tot, bevor er aufschlug.
    Das Brummen der Verhöreinheit verstummte.
    Der zweite Verhörspezialist nickte befriedigt. »Dreißig Sekunden, Sir. Die optimale Alterungsrate — rund zwei Jahre pro Sekunde. Exitus durch Altersschwäche.«
    Krom nickte. Er wartete, um Flaming Bess Gele genheit zu geben, den mumifizierten Leichnam des Klons in allen Einzelheiten zu betrachten, dann fragte er freundlich: »Nun, was halten Sie davon? Selbstverständlich ist es möglich, den Methusalemprozeß langsamer ablaufen zu lassen oder nach einer bestimmten Zeit zu stoppen.«
    Ungeduldig suchte er in ihrem Gesicht, ihren Augen nach einem Zeichen von Furcht, Panik, Verzweiflung, doch alles, was er fand, war Zorn — und Abscheu.
    »Ich könnte Sie um zwanzig oder dreißig Jahre altern lassen«, fuhr er fort. »Oder Ka in einen gebrechlichen alten Mann verwandeln. Wie würde Ihnen das gefallen, Bess?«
    »Wenn es Ka nicht gelingt, Sie zu töten«, preßte sie hervor, »dann werde ich es tun. Und sollte es mich mein eigenes Leben kosten!«
    Krom sah sie kalt an. »Ich gebe Ihnen eine Stunde Bedenkzeit. Wenn Sie dann immer noch nicht bereit sind, mit mir zusammenzuarbeiten, wird der Clansmann dem Methusalemprozeß unterzogen. Ich denke, eine Alterungsrate von einem Jahr pro Stunde dürfte sowohl für Sie, als auch für ihn eine beeindruckende Erfahrung sein.«
    Er wandte sich ab.
    »Ich hoffe«, sagte er über die Schulter hinweg, »Sie kommen noch rechtzeitig zur Vernunft. Es gibt nichts Deprimierenderes als eine schöne Frau, die in der Blüte ihrer Jugend steht, verwelken zu sehen … Finden Sie nicht auch?«

9.
     
    Sie waren wieder allein auf der

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