Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR
Festungsroboter.
Aber nichts geschah.
Trimalorius schwitzte so stark, daß die Klimaanlage seines Raumpanzers Schwierigkeiten hatte, die überschüssige Luftfeuchtigkeit herauszufiltern. Sein Herz klopfte fast schmerzhaft schnell, und die Angst war zu einem kalten Klumpen in seiner Magengegend geronnen.
Den Tod zu finden, dachte er, während man die Unsterblichkeit sucht …
Aus den Augenwinkeln erhaschte er einen Blick auf Di Greys Gesicht, und das blasierte Lächeln des Fremd Weltenspezialisten erschien ihm mit einemmal gezwungen, wie eine schlechte Maske.
Merkwürdigerweise verflog seine Angst.
Und dann öffnete sich der Tunnel vor ihnen zu einer halbrunden Halle mit hochgewölbter Decke und schwarz-weiß gemustertem Boden. In der pechschwarzen Rückwand waren Hunderte von — jetzt erloschenen — Displays eingelassen, zentriert um das silbern schimmernde Rechteck eines großen, massiven Schotts. Von den weißen Quadraten des Schachbrettbodens ging fahles, kaltes Licht aus, das Trimalorius frösteln ließ, als hätte er einen Kühlraum betreten.
Er bremste ab und sank langsam am Rand des Schachbrettmusters zu Boden. Sein Instinkt warnte ihn, die gescheckte Fläche zu betreten. Di Grey landete dicht neben ihm.
Trimalorius sah zu dem silbernen Schott hinüber.
Ein dunkles Muster war in das Metall eingelassen — das Symbol des Eisernen Imperiums, die Hand, die ein Milchstraßensystem umschloß.
Die Schaltzentrale, dachte der Händler. Hinter dem Schott liegt die Schaltzentrale der Festung! Wir haben es geschafft!
Das Erbe Orat-Madurs — die Sechs Tafeln — und der Unsterblichkeitskristall!
Plötzlich eine Erschütterung, als wäre ein schweres Gewicht aus großer Höhe auf den Boden gefallen.
Di Grey drehte sich halb, und der Händler folgte seiner Bewegung.
Er stieß einen erstickten Schrei aus.
Eine Stahlplatte hatte sich von der Decke gesenkt und den Tunnel versperrt.
Sie waren gefangen!
Im nächsten Moment öffneten sich rund um das Tor zur Schaltzentrale verborgene Luken, und die massiven, spiralförmigen Abstrahlpole feuerbereiter Energiekanonen wurden sichtbar.
Aus! durchfuhr es Trimalorius. Dies ist das Ende, das Ende …
Er stand da, den Tod vor Augen, die Unsterblichkeit so greifbar nah und dennoch unerreichbar …
Flaming Bess reagierte rein instinktiv, als sie in der Finsternis des Containerbahnhofs das Glitzern sah: Roboter, die lautlos hinter den kantigen Umrissen verrotteter Metallbehälter aufstiegen und zielstrebig auf sie zusteuerten. Durch einen kurzen Fingerdruck auf die Gürtelkontrollen ihres Raketentornisters aktivierte sie die Korrekturdüsen und wurde mit einem harten Ruck aus der Flugbahn geworfen. Rasch stieg sie hinauf zur gerippten Decke, an der hier und da — wie verglühende Sterne — rote Notleuchten brannten und vergeblich versuchten, den riesigen Bahnhofskomplex im Herzen der Festung zu erhellen.
Abrupt änderten die Roboter ebenfalls ihren Kurs und folgten ihr in die Höhe. Es waren sieben der plumpen, mit elastischen Tentakeln versehenen Kampfmaschinen, die auch das Gros der Angreifer im Antigravschacht gestellt hatten.
Bess steuerte zur Seite, und gab gleichzeitig einen Feuerstoß aus ihrem Destruktor auf den Robotpulk ab. Der rote Energieblitz traf den Düsenring der Führungsmaschine, die in einem blendenden Feuerball explodierte. Zwei weitere Roboter flogen direkt in die sich rasch ausdehnende glühende Kugel hinein und verdampften. Die restlichen vier Maschinen spritzten auseinander.
Hochkonzentrierte Energiestrahlen, die wie Lichtmesser die Finsternis zerschnitten, zuckten aus ihren Waffententakeln. Einen Moment lang schien Flaming Bess direkt in das Gitterwerk aus tödlicher Energie hineinzufliegen, dann trug der Schub des Raketentornisters sie auch schon seitlich davon, der rostig aufragenden Pyramide einer elektromagnetischen Rangiereinheit entgegen.
Unter ihr die stumpf gewordenen Silberbänder mehrspuriger Containerstraßen, gesäumt von den Stahlskeletten mächtiger Ladekräne.
Die Roboter waren in der Dunkelheit des Bahnhofskomplexes verschwunden.
Flaming Bess bremste ab und landete weich auf einem Sims im oberen Drittel der Pyramide. Sie duckte sich und spähte in die rotdurchgloste Schwärze der weitläufigen Halle.
Verdammt, wo steckte Ka?
Der Clansmann war beim Betreten des Containerbahnhofs dicht hinter ihr gewesen, doch seit dem Angriff der Roboter fehlte jede Spur von ihm. Sie schaltete kurz den Funkempfänger ein;
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