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Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Titel: Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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des Wahnsinns, und sich die Glasmesser tief in das eigene Fleisch stießen.
    Sterbend, ihr Blut verströmend, sanken sie neben der toten Linderghast-Hexe nieder.
    Und Gahl, die erst jetzt begriff, was um sie herum vor sich ging, begann zu schreien.
    Calvin Kospodin sprang mit einem Satz von dem Kistenstapel, drängte sich rücksichtslos durch die panisch hin und her wogenden Menschenmassen, bis er Gahl endlich erreicht hatte.
    »Calvin!« schrie sie. »Calvin!«
    Sie flog in seine Arme, und er hielt sie fest, drückte sie zärtlich an sich.
    »Was … was ist passiert?« flüsterte sie. »Ich … Mahmed! Er hat … Das Blut, all das Blut!«
    »Es ist gut, Liebste«, flüsterte Kospodin. »Dir droht keine Gefahr mehr. Mahmed ist fort, für immer fort. Alles ist gut, Gahl.«
    Für einen Augenblick ließ er sie los, bückte sich, hob ihr Gewand auf und legte es ihr um die nackten Schultern.
    »Alles ist gut, Gahl«, wiederholte er.
    Und er hoffte, daß dies wirklich die Wahrheit war, daß sich die Schattenwelt für alle Ewigkeit um den Propheten geschlossen hatte und er nie wieder an Bord der NOVA STAR zurückkehren würde. Auch wenn dies bedeutete, daß sie niemals erfahren würden, wer sich hinter der Maske des Propheten verbarg …
    Dann aktivierte er sein Multifunktionsarmband und nahm Verbindung mitdem Sicherheitsdienst auf.
     

9.
     
    Sie waren den Kampfrobotern der Festung entkommen, aber sie wussten nicht, was aus Ka und Flaming Bess geworden war, und von nun an war die Angst ihr ständiger Begleiter.
    Trimalorius hielt das doppelläufige Strahlgewehr mit beiden Händen umklammert, duckte sich hinter das verrottete Wrack einer Transportkapsel, die vor Jahrtausenden von der elektromagnetischen Leitspur des internen Verkehrssystems abgekommen und gegen einen Stahlpfeiler geprallt war, und beobachtete, wie Di Grey mit großen, schwebenden Sprüngen in der finsteren Höhle des Maschinensaals verschwand.
    Der Händler befeuchtete nervös seine Lippen.
    Trotz der restlichtverstärkenden Eigenschaften seiner Helmscheibe konnte er kaum etwas erkennen. Die einsame Notleuchte, die weit hinten in der riesigen Kaverne wie ein verlöschender Stern brannte, lieferte gerade genug Helligkeit, um die Maschinenanlagen als plumpe Silhouetten von dem düsteren Hintergrund abzuheben. Und um nicht erneut von den Robotern aufgespürt zu werden, mußten sie auf den Einsatz der Funkgeräte verzichten.
    Trimalorius schnaufte.
    Spätestens seit dem katastrophal gescheiterten Anflug mit der BIG BAZAAR hatte er gewußt, daß die alte Raumfestung keinesfalls die Ruine war, für die er sie gehalten hatte. Obwohl äußerlich zernarbt und innerlich halb verrottet, funktionierte ein Teil ihrer Verteidigungsanlagen noch mit tödlicher Präzision.
    Unter den gegebenen Umständen war es fraglich, ob sie es überhaupt bis zur Schaltzentrale schaffen würden.
    Und was war, wenn Bess und dieser Clansmann die Zentrale zuerst erreichten?
    Die Kommandantin der NOVA STAR war eine gefährlich kluge Frau. Zweifellos ahnte sie bereits, daß er ihr nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit von den Sechs Tafeln des Orat-Madur erzählt hatte. Ihr musste bewußt sein, daß er eigene Ziele verfolgte. Wenn sie den Speicherkristall fand …
    Er verdrängte die unerfreulic hen Gedanken.
    Damit konnte er sich befassen, wenn es soweit war. Jetzt kam es darauf an, mit heiler Haut ins Herz von ARAK-NOR zu gelangen.
    Unruhig starrte er in die Finsternis. Verdammt, wo blieb Di Grey? Hoffentlich war er nicht in eine Falle geraten … Unsinn! Der Fremdweltenspezialist war kein Mann, der sich überrumpeln ließ. Er würde immer noch Zeit für einen Schuß haben, wenn er angegriffen wurde.
    Plötzlich schälte sich eine helle Gestalt aus der Dunkelheit. Di Grey! Endlich!
    Mit einem genau berechneten Sprung überbrückte der Fremdweltenspezialist die letzten Meter und landete sicher neben dem Kapselwrack, Sein Gesicht hinter der Helmscheibe war eine totenbleiche Maske.
    Trimalorius schauderte unwillkürlich.
    Der Kerl war ihm unheimlich! Und dann dieses ständige spöttische Glitzern in den Augen … Als könnte er seine Gedanken lesen und wüßte genau, was ihn so magisch zur Schaltzentrale zog.
    Di Grey beugte sich nach vorn und preßte seinen Helm gegen Trimalorius’ Visier.
    »Alles in Ordnung«, sagte er mit verzerrter Stimme. »Der Maschinensaal scheint sicher zu sein. Keine Spur von den Tentakelrobotern. Natürlich will das nichts heißen — da die Notbeleuchtung

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