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Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Titel: Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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der Region, wo die Gesetze von Raum und Zeit nicht galten, in der Zwielichtzone, die die Auserwählten durchqueren mußten, wollten sie ins Land der Verheißung gelangen.
    Anakin Do wiegte sich im Rhythmus einer lautlosen Melodie hin und her, das Glasschwert noch immer hoch erhoben, während Mahmed die Hand ausstreckte und eine fordernde Bewegung machte, seine Jünger zu sich in die Schatten rief.
    Kommt! flüsterte es aus dem Schattentor. Vereint euch im Geist und kommt! Gebt mir eure Kraft, gebt euch ganz hin, und kommt! Damit das Tor geöffnet wird. Folgt der Gesegneten, die in meinem Namen handelt, und laßt euch von der Flamme des Opfers den Weg zeigen, der euch zu mir führt.
    Anakin Dos Tanz war bei den letzten Worten immer wilder, ekstatischer geworden, und das Glasschwert wirbelte wie ein flirrender Lichtblitz durch die Luft.
    »Das Opfer!« schrie sie mit entstellter Stimme, die Kospodin durch Mark und Bein schnitt, einer Stimme, in der sich das blutige, heidnische Erbe einer Menschheit verriet, die zwar die Sterne erreicht, aber die dunklen Triebe der Urzeit nie abgeschüttelt hatte.
    »Das Opfer, mein Prophet!« schrie Anakin Do. »Erwähl das Opfer!«
    Ihr derwischhafter Tanz und das pfeifend die Luft zerschneidende Glasschwert schienen die Schatten zu vertiefen, die Barriere zwischen den Dimensionen immer durchlässiger zu machen und die Ballung unbegreiflicher Energien zu verstärken. Düstere Schleier legten sich über die atemlos wartenden Auserwählten.
    Mahmed schickte sich an, seine Jünger zu sich ins Reich der Schatten zu holen …
    Wieder erklang — durch die Dimensionsbarriere verzerrt — die Stimme Mahmeds.
    Ich bin euer Prophet, euer Licht, euer Leben, und für euch werde ich den Menschen opfern, der mir von allen am liebsten ist. Dies ist die höchste Ehre, und diese Ehre gebührt nur einer … Steh auf, Gahl Belfort, steh auf und tritt vor. Komm, Gahl, komm! Dein Prophet ruft dich!«
    Und Gahl stand auf, voller Glück und Stolz, daß der Prophet sie unter so vielen Menschen auserwählt hatte, den Weg ins Land der Verheißung zu bahnen, und trat vor Anakin Do.
    Die Linderghast-Hexe tanzte weiter, und die anderen Linderghast-Frauen — die wahren Kultisten, die aus freien Stücken Mahmeds Ruf gefolgt waren — bildeten einen Kreis um Anakin Do und Gahl Belfort.
    Plötzlich hielten sie gebogene, gläserne Messer in den Händen und nahmen ebenfalls den rituellen Tanz auf.
    Zwei der grünäugigen Frauen streiften Gahls Gewand ab, so daß sie nackt, mit demütig gesenktem Kopf dastand, schutzlos, wehrlos, zur Opferung bereit.
    Die Schatten verdichteten sich.
    Der Tanz der Linderghast-Hexe brach ab.
    Mit dämonisch funkelnden Augen hob sie das Glasschwert zum tödlichen Streich.
    In diesem Moment riß Calvin Kospodin seinen Nadler hoch und schoß. Der haarfeine Energiestrahl traf das Glasschwert und ließ es wie unter einem gewaltigen Hammerschlag zersplittern.
    Ein Aufschrei ging durch die Reihen der Kultisten.
    Anakin Dos Gesicht verzerrte sich vor Entsetzen und Zorn. Ihr Kopf ruckte herum, ihre fiebrig glühenden Augen suchten nach dem Frevler — und dann sah sie den Jetpiloten. Eine Sekunde lang trafen sich ihre Blicke.
    Die Kultisten schrien wild durcheinander, gestikulierten. Einer von ihnen hielt plötzlich einen Laser in der Hand.
    Anakin Do entriß dem Kultisten die Waffe und legte auf Kospodin an.
    Der Jetpilot feuerte.
    Die Linderghast-Hexe wurde genau zwischen den Augen getroffen. Sie erstarrte, schien mitten in der Bewegung einzufrieren. Der Laser entglitt ihrer kraftlosen Hand. Und als Anakin Do endlich stürzte, tot zusammenbrach, da geschah irgend etwas mit den Energien aus der Schattenwelt, die sich in diesem Raum zusammengeballt hatten.
    Mit dem Tod Anakin Dos gerieten sie außer Kontrolle.
    Die Schatten implodierten. Ein Stöhnen und Ächzen, ein wahnsinniges Kreischen erfüllte die Luft. Der Boden bebte, und aus dem Schattenreich gellte ein alles durchdringender mentaler Schrei, in dem sich Wut und Schmerz mit einer grausigen Verzweiflung mischten, die wie ein Messer durch Kospodins Herz schnitt. Die Schatten legten sich dichter und dichter um die ätherische Gestalt des Propheten, und die von ihm entfesselten Kräfte wirbelten ihn davon, ins Nichts, in die Finsternis der ewigen Schatten.
    Gleichzeitig erwachten die Beeinflußten aus ihrer hypnotischen Trance.
    Panik brach aus, während die Kultisten in plötzlicher Raserei kreischten, die Augen irr, die Gesichter Fratzen

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