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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Hustenanfall. »Bei allen Sternen!« röchelte er. »Dieses Zeug ist ja noch schlechter als Ihre Menschenkenntnis!«
    Der Barkeeper rümpfte beleidigt die Nase. »Was verstehen Sie schon von Alkohol! Außerdem, wenn Sie Beschwerden haben, wenden Sie sich an den Hersteller. Ich schätze, es kann nicht mehr lange dauern, bis unser trunksüchtiger Dichter und passionierter Schwarzbrenner Biggs Beiderbecke auftaucht, um im Casino sein Unwesen zu treiben.«
    Harp wandte sich ab und schlurfte zum anderen Ende der Glastheke, an der sich soeben Glory Moon und eine zierliche, mandeläugige Frau in einem knappen Body-Stocking niedergelassen hatten, die er als Cyna Than identifizierte, eine Radiologin aus Dr. Gos Medi-Team. Glory Moon, die kaffeebraune Psychonautin der NOVA STAR, trug einen hautengen, hochgeschlossenen Anzug aus milchweißem Albinoechsenleder, und die Anschlußbuchsen der goldenen Neurokontakte an ihren Schläfen funkelten wie polie rte Münzen.
    Der Keeper setzte ein weltmännisches Lächeln auf und beugte sich über die Theke.
    »Nun, meine Hübschen, was darf’s denn sein, hm?« Glory Moon und Cyna Than wechselten einen Blick, der Harp ganz und gar nicht gefiel.
    »Ich bezweifle, daß wir Ihre ›Hübschen‹ sind, Harp«, sagte Glory Moon kühl. »Ersparen Sie uns bitte Ihre plumpen Vertraulichkeiten.«
    Der Keeper schluckte. »Aber ich wollte doch nur freundlich sein!«, protestierte er.
    »Sicher«, nickte Cyna Than. »Aber meine Erfahrung als Frau sagt mir, daß die Freundlichkeit eines Mannes nur Mittel zum Zweck ist.«
    »Zweck?«, echote Harp ratlos. »Was für ein Zweck?«
    Die Radiologin sah ihn mit großen, unschuldigen Augen an. »Sie wissen es wirklich nicht?«
    »Ich weiß es wirklich nicht«, versicherte der Keeper. Cyna Than schnippte mit den Fingern. »Offenbar ein Mutant, Glory. Ist er nicht putzig?«
    »Er ist unsere große Hoffnung«, stimmte die Psychonautin zu. »Vielleicht ist diese Mutation sogar ansteckend. Wäre das nicht goldig, Cyna?«
    »Es wäre phantastisch. Dann könnten harmlose Frauen wie wir endlich ihren Vurguzz trinken, ohne von aufdringlichen Vertretern der Spezies Mann belästigt zu werden.«
    Die beiden Frauen lächelten Harp zuckersüß an.
    »Aber ich bin doch der Keeper!« verteidigte sich Harp mit einem Unterton von Hysterie. »Ich muß meine Gäste doch fragen, was sie trinken wollen!«
    »Vurguzz«, sagte Glory Moon.
    »Vurguzz«, schloß sich Cyna Than an. »Sehen Sie, Harp, so einfach und unkompliziert ist es, wenn man sich nur ein wenig Mühe gibt; jede Frau wird Ihnen dankbar dafür sein.«
    Finster dreinblickend, füllte Harp zwei Spiralgläser und schlurfte grummelnd davon.
    »Er lernt es noch«, bemerkte Glory Moon.
    »Wir werden es ihm schon beibringen«, sagte Cyna Than. Sie stieß die Psychonautin an und wies auf einen großen, dicken Mann mit rosigen Pausbacken, Doppelkinn und spiegelnder Halbglatze, die von einem Kranz golden gefärbter , hochstehender Haare umrahmt wurde. Dicht über seiner Nasenwurzel saß ein roter Edelstein von der Größe eines Streichholzkopfes. So exzentrisch wie die Frisur war auch seine Aufmachung — pelzbesetzte, schreiend bunte Pantoffel, grün-rot-karierte Pluderhose, schwarze Rüschenbluse und ein Dutzend protzige Halsketten. In der rechten Hand hielt er einen silbernen Spazierstock, in der linken ein spitzenbesetztes Seidentuch, mit dem er sich unaufhörlich imaginäre Schweißtropfen von der Stirn tropfte.
    Trimalorius, der galaktische Kauffahrer, Forscher und Abenteurer, der während der Konfrontation mit der uralten kosmischen Festung ARAK-NOR zur NOVA STAR gestoßen war, nachdem er sein eigenes Schiff verloren hatte* (*siehe Flaming Bess 5, Raumfestung ARAK-NOR ).
    In seiner Begleitung befand sich eine schlanke, hochgewachsene Frau mit engelhaft schönen Gesichtszügen und Augen kalt wie Trockeneis. Ein elegantes Kleid aus farbveränderlichem Synthetikstoff brachte ihre Figur vorteilhaft zur Geltung, und ihr feines blondes Haar war hochgesteckt und mit Glitter bestäubt.
    »Schau an«, murmelte Glory Moon. »Unsere geschätzte Bordintrigantin, die betörend schöne und absolut skrupellose Lady Gondelor … Ihre Frechheit ist fast bewundernswert. Ich hätte nicht gedacht, daß sie es wagen würde, ins Casino zu kommen.«
    Cyna Than musterte Gondelor — ehemals reichste Frau des Sternenbundes und erbitterte Gegnerin von Flaming Bess — mit einer Mischung aus Faszination und Abneigung.
    »Ich dachte immer, Gondelor

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