Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
Vom Netzwerk:
Schleimhautwand der Röhre wuchs und sich dann mit wilden zappelnden Bewegungen abnabelte, zu Boden fiel und ohne Zögern angriff.
    Während er mit weiten Sprüngen auf sie zuhetzte, veränderte er sich. Das teigig weiche Protoplasma verhärtete sich und bildete gleichzeitig armlange Stacheln mit feucht glänzenden Spitzen, als wären sie dick mit öligem Gift bestrichen. Binnen Sekunden hatte sich der Protoplasmaklumpen in ein gepanzertes, stachelbewehrtes kleines Ungeheuer verwandelt, das wie ein Geschoß heranraste.
    Flaming Bess riß den Destruktor aus dem Holster und feuerte.
    Ein roter Energieblitz zuckte aus der Mündung und traf den Antikörper im Sprung. Er verging in einem weißen Glutball. Die Druckwelle und die Hitze der Explosion lösten an der Schleimhaut heftige Kontraktionen aus. Die ganze Röhre zog sich krampfhaft zusammen.
    Bess verlor den Boden unter den Füßen und wurde gegen die bebende Wand geschleudert, prallte ab und brachte Di Grey zu Fall, der sich mit artistischer Geschicklichkeit bis zu diesem Moment auf den Beinen gehalten hatte.
    »Du bist tatsächlich eine umwerfende Frau«, sagte er ironisch, während sie über den tanzenden Boden rollten. »Aber wenn das der Beginn einer Romanze ist, dann möchte ich nicht das Ende erleben … «
    Allmählich beruhigte sich die Röhre wieder. Die Kontraktionen nahmen ab, die Wände glätteten sich, und aus unsichtbaren Drüsen quoll eine bräunliche Flüssigkeit, die sich wie ein Schutzfilm über die verbrannten Hautstellen legte.
    Ein paar Meter von Bess und Di Grey entfernt erhob sich Katz vom Boden. Sein weißer Raumanzug war über und über mit milchigem Schleim beschmiert. Fluchend sah er sich nach seinem Strahlgewehr um.
    »Wenn Sie Ihre Waffe suchen«, ließ sich Trimalorius mit unverhohlenem Spott vernehmen, »hier ist sie. Hoffentlich können Sie wenigstens damit umgehen, wenn Sie schon nicht in der Lage sind, sie festzuhalten.«
    Der Händler lachte glucksend und warf Katzenstein die Waffe zu.
    Di Grey und Bess standen ebenfalls auf.
    Bess machte sich Vorwürfe, mit dem Destruktor geschossen zu haben.
    Die High-Tech-Waffe aus den Laboratorien der Erde hatte eine zu zerstörerische Wirkung. Aber wenn sie nur einen Moment länger gewartet hätte, wäre der Antikörper heran gewesen, und diese Stacheln … Es war bestimmt nicht angenehm, davon durchbohrt zu werden.
    »Wir sollten unsere Waffen auf Lähmwirkung umschalten«, schlug Di Grey sachlich vor. »In unser aller Interesse. Ich … «
    »Vorsicht!« rief Katzenstein.
    Aus der Schleimhautwand tropften Dutzende von Antikörpern, verwandelten sich während des Abnabelungsprozesses in stachelstarrende, horngepanzerte Ungeheuer und warfen sich rudelweise auf die Eindringlinge.
    Di Grey stieß Bess zur Seite, riß das Energiegewehr hoch, schaltete noch in der Bewegung auf Paralysebeschuß um und eröffnete das Feuer. Die Waffe entlud sich mit einem leisen Singen. Die Lähmstrahlen waren unsichtbar, aber ihre Wirkung war verheerend — die Antikörper spritzten auseinander, überschlugen sich, zuckten und zappelten wie Fische auf dem Trockenen und verwandelten sich innerhalb von Sekunden in weiche Protoplasmaklumpen zurück.
    Katzenstein und Trimalorius feuerten ebenfalls.
    Nach kurzer Zeit war alles vorbei. Die Röhre war knietief mit gelähmten Antikörpern bedeckt.
    Flaming Bess gab ihren Gefährten ein Zeichen und eilte weiter. »Schießt auf die Wände!« befahl sie. »Vielleicht behindert das die Antikörper.«
    Wo die Lähmstrahlen auftrafen, verfärbte sich die Schleimhaut, trocknete aus und schrumpelte zusammen. Aus den Augenwinkeln sah Bess Hunderte von Antikörpern wie Maden im rosigen Fleische wimmeln, die vergeblich versuchten, die verschrumpelte Haut zu durchdringen. Eine Ahnung ließ sie nach oben blicken, und im gleichen Moment tropfte ein Antikörper von der Decke und riß sie zu Boden. Sie konnte nichts mehr sehen — das Protoplasmawesen war zu einem Fladen zerflossen und umhüllte ihren Helm und ihren Oberkörper. Instinktiv schlug sie um sich, aber schon zog sich der Kokon zusammen und preßte ihr die Arme an den Körper. Der Druck wurde stärker. Sie bekam kaum Luft, und ihr Helm knirschte besorgniserregend.
    Der weiche, elastische Boden erbebte unter schweren, rasch näher kommenden Schritten, dann — gedämpft — das Singen eines Paralysegewehrs. Bess’ Gesicht wurde taub, doch der Antikörper erschlaffte und fiel von ihr ab. Kräftige Hände zogen sie hoch.
    »Bist

Weitere Kostenlose Bücher