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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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haben?
    »An deiner Stelle würde ich dem Baron nichts erzählen«, fuhr er fort. »Sonst würde er das neue Jahr nicht erleben, nicht einmal, wenn ich sterben müsste, weil ich gewisse Instruktionen
hinterlassen habe. Ein junger Aristokrat kann viel Unfälle erleiden. Insbesondere, wenn er so abenteuerlustig ist.« Boshaft kicherte er. »Das müsste dir genügen, mein Mädchen, falls dich die Todesgefahr, in der dein Freund Frankie schwebt, nicht beeindruckt. Übrigens, Edgington würde dir ohnehin nicht glauben. Wir kennen uns seit unserer Kindheit. Aber du? Was weiß er schon von dir, abgesehen von gewissen Amüsements zwischen deinen Schenkeln?«
    Die Klinke der Verbindungstür zum Salon wurde wieder herabgedrückt.
    Blitzschnell trat Sir Nathaniel von Maggie weg, durchquerte den Frühstücksraum und verließ ihn durch die Tür, die in den Korridor führte. Nur sekundenlang erwog Maggie, ihm in den Rücken zu schießen. Doch das durfte sie nicht tun, es würde Frankie umbringen und, großer Gott, auch den Baron.
    In hilflosem Zorn starrte sie vor sich hin, bis Charles’ Stimme sie aus ihren Gedanken riss. »Was ist geschehen, Maggie?«
    Sie schaute in seine ernsten Augen, betrachtete die sorgenvoll gerunzelte Stirn. Jetzt war nichts mehr von der Distanz zu spüren, die er in der Rolle des aristokratischen Gastgebers wahrte. Nein, sie durfte ihn nicht einweihen. Niemals würde er ihr gestatten, die Juwelen zu stehlen. Wenn er Bescheid wüsste, stünde außerdem sein Leben auf dem Spiel. Zweifellos würde er überstürzte Maßnahmen ergreifen, wenn er ihr nicht glaubte, Sir Nathaniel über ihren Verdacht informieren oder ihn zur Rede stellen, falls er ihre
Anschuldigung für bare Münze nahm. Vielleicht würde er Scotland Yard verständigen oder ähnliche Dummheiten machen. Dann würde er ebenso wie Frankie sterben. »Nichts«, erwiderte sie, »alles in Ordnung. Mir war nur ein bisschen schwindlig …« Als sie ihm anmerkte, dass er ihr nicht glaubte, fügte sie hinzu: »Ich habe Angst. Letzte Nacht habe ich kaum geschlafen. Und ich musste dich allein sehen, wenn auch nur für ein paar Minuten.«
    Halt dich von mir fern, flehte sie stumm. Doch sie wagte nicht, es auszusprechen. Zudem würde er ohnehin nicht auf sie hören. Alle Menschen, die ihr zu nahe kamen, brachten sich in Gefahr. In diesem Moment beschloss sie, alles zu tun, um ihn zu retten. Ohne Rücksicht auf Frankie. Ihretwegen durfte ihm kein Leid geschehen.
    In seinen Augen erschien ein sanfter Ausdruck. »Du wirst mich heiraten. Niemals lasse ich dich gehen. Bald kannst du mich so oft sehen, wie du willst.«
    »Vielleicht …«, murmelte sie und erstickte beinahe an dieser Lüge. »Bitte, versprich mir, Charles, etwas für mich zu tun.«
    »Was?«
    »Wer könnte gewusst haben, dass du dich für Lily Barrett einsetzt? Wenn diese Woche vorbei ist, solltest du ihren Gönner, den Colonel, danach fragen.« Irgendwann musste Charles die Wahrheit erfahren. Und sei es nur, um sich vor dieser Viper zu schützen, seinem falschen Freund. Doch er musste es selbst herausfinden, wenn es für ihn zu spät war, leichtfertig zu handeln, um sie zu retten und sich selbst zu schaden. »Wenn er behauptet, niemand habe es gewusst,
frag Miss Barrett, ob sie es irgendjemandem erzählt hat. Vielleicht ihren Nachbarn, ihrer Vermieterin oder sonst wem. Sollte das zutreffen, musst du feststellen, wer informiert wurde.«
    »Ja, das werde ich tun«, versprach er, ohne seinen Argwohn zu verbergen.
    »Frag deine Schwester, ob irgendjemand sie dazu angestiftet hat, Miss Barrett zu brüskieren. Und ob diese Wette die Idee einer anderen Person war.«
    »Irgendetwas weißt du«, konstatierte Charles. »Was ist es, Maggie? Geht es um Gifford?« Seine Stimme nahm einen gefährlichen Klang an.
    »Das weiß ich nicht. Ich vermute es …« In Gedanken bat sie ihn, er möge ihr diese Lüge verzeihen. »So vieles ist möglich. Aber es gibt noch keine Beweise. Lass mir noch etwas Zeit.« Zeit genug, damit er sie nicht zurückhalten konnte. »Ich muss einiges herausfinden. Und Charles …«
    »Ja?«, fragte er tonlos.
    »Was immer passiert, schwöre mir, dass du dich um meine Kinder kümmerst.« Verdächtige Worte, gefährliche Worte. Aber Maggie musste sie aussprechen.
    »Gar nichts wird passieren. Dafür will ich sorgen. Trotzdem können sich deine Freunde auf mich verlassen.«
    »Danke«, flüsterte sie. Es ist schon passiert, Charles. So wie ich es prophezeit habe …

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