Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince
das Gefühl, er würde beobachtet. Aber so war es ja schließlich auch. Das Spielfeld war von Nymphen umzingelt, die sich, ohne auf den Regen zu achten, selbst berührten und an ihren Fingern saugten, während sie ungeduldig darauf warteten, dass sich das Spiel endlich in die übliche Orgie verwandelte.
Er warf den Frauen einen gereizten Blick zu. »Warum habt ihr die eingeladen?«, fragte er mürrisch. »Verdammt sollt ihr beide sein! Ich habe es so satt. Seid ihr denn gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich Nymphen nicht ausstehen kann?«
»Nö«, sagte Uilleam und nahm noch einen Schluck. »Jedes Lebewesen mit einem Penis mag Nymphen.«
Munro leerte seine Flasche bis auf den letzten Tropfen und fügte hinzu: »Das ist eine medizinische Tatsache, so ist es eben.«
Garreth wusste, dass Uilleam und Munro es gut meinten, aber er konnte es einfach nicht mehr ertragen. »Ich mag sie aber nicht. Sie sind zu … zu … «
»Schön?«
»Wollüstig?«
»Zu leicht zu haben«, sagte Garreth. »Sie sind einfach zu leicht zu haben. Ich möchte endlich einmal eine Frau haben, die eine Herausforderung für mich darstellt. Eine, die nicht nur deshalb mit mir ins Bett geht, weil ich vermutlich ein König bin.« Als Munro den Mund öffnete, um etwas zu sagen, wiederholte Garreth: »Aye, vermutlich .«
Munro schüttelte feierlich den Kopf. »Und du glaubst immer noch, dass Lachlain zurückkehren wird?«
Über dieses Thema stritten die drei mittlerweile schon seit anderthalb Jahrhunderten – seit der Zeit, in der Garreths älterer Bruder verschwunden war, nachdem er sich auf die Jagd nach Vampiren begeben hatte.
Uilleam und Munro hielten Garreth immer wieder vor, dass es keinen Sinn habe, noch länger auf Lachlain zu warten. Er solle akzeptieren, dass sein Bruder tot war, vor allem nachdem so viel Zeit seit seinem Verschwinden vergangen war. Einhundertfünfzig Jahre – auf den Tag genau, diesen Tag. Sie warfen ihm vor, dass er die Vergangenheit nicht ruhen lasse und er sich weigere, seine Verantwortung als König zu akzeptieren.
Sie hatten recht.
»Wann wirst du endlich einsehen, dass er nicht mehr wiederkommt?«, fragte Uilleam. »In zweihundert Jahren? Fünfhundert?«
»Niemals. Nicht solange ich fühle , dass er am Leben ist.« Auch wenn Vampire den Rest seiner unmittelbaren Familie ermordet hatten, spürte Garreth, dass Lachlain noch lebte. »Nicht so lange ich es so fühle wie in diesem Augenblick.«
»Du bist genauso schlimm wie Bowen«, sagte Uilleam. Er leerte seine Flasche – und öffnete die nächste.
Bowen war Garreths Cousin und nurmehr die Ruine eines Mannes, seit er seine Gefährtin verloren hatte. Er litt in jedem wachen Moment seines Lebens Höllenqualen, und doch vermochte er den Verlust nicht zu akzeptieren und seinem Leben ein Ende zu setzen, wie es die meisten Lykae-Männer in seiner Lage getan hätten.
»Ich bin ganz und gar nicht wie Bowen«, sagte Garreth. »Er musste mit ansehen, wie seine Gefährtin aufgespießt wurde, er sah ihren Tod. Für Lachlains Tod gibt es keinerlei Beweise.« Nein – ich suchte und suchte und fand … nichts.
»Das Spiel geht weiter!«, rief einer der Dämonen.
Garreth schüttelte sich, um seine Erinnerungen loszuwerden, nahm noch einen Schluck Whiskey und betrat zusammen mit seinen Männern wieder das Spielfeld.
Caliban fletschte die Zähne in Richtung seiner Gegner, eine Geste, die Garreth erwiderte, während ihre Teamkameraden ein Gedränge bildeten.
Der Ball war wieder im Spiel. Einer der Dämonen schnappte ihn sich, passte ihn zu Caliban. Garreth erkannte seine Chance und rannte auf ihn los, pumpte mit den Armen, um mehr Geschwindigkeit zu machen … schneller … schneller … Dann warf er sich mit einem Satz auf den Dämon und riss diesen mit seinem ganzen Gewicht zu Boden.
Als sie zu Boden gingen, brach Caliban ein Stück seines Horns ab, und er brüllte wütend auf. »Dafür wirst du büßen, Lykae!«
Lucia die Jägerin verfolgte ihre Beute schon seit vielen Meilen. Verdutzt nahm sie zur Kenntnis, dass die Spuren, denen sie folgte, sie immer näher an einen Ort heranführten, an dem so etwas wie ein Kampf stattzufinden schien. Lautes Gebrüll und wilde Flüche drangen an ihr Ohr.
Was denn – eine Prügelei? Ohne die Walküren einzuladen? Und das in unserem Territorium? Wenn schon jemand verbotenerweise ihren Grund und Boden betrat, sollte er doch zumindest den Anstand haben, die Gastgeber zu den Streitigkeiten einzuladen.
Als sie das Schlachtfeld
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