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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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…«
    »Kommt sofort zurück!«, zischte er. »Parr hat Melanie getötet und ist entwischt! Ich bin allein und habe keine Ahnung, wo im Gebäude sie sich versteckt!«
    King brach die Verbindung ab und linste in den Kontrollraum. Weder Ranieri noch Parr schienen hier zu sein, darum hastete er zu dem verschlossenen Schrank im hinteren Teil und holte seinen Revolver heraus. Er verfluchte sich selbst, weil er so arrogant gewesen war, sich für eine Walther PPK als Notfallwaffe zu entscheiden. Ihm gefiel die stromlinienförmige Eleganz des kleinen Revolvers. Außerdem hatte er angenommen, dass er eher einen zeremoniellen als einen praktischen Zweck würde erfüllen müssen. Wer hätte sich eine Situation vorstellen können, in der er überhaupt sechs Schuss brauchen würde, ganz zu schweigen von den siebzehn einer halb automatischen Waffe? Er hatte eine Armee erschaffen, damit sie sich um derlei schmutzige Details kümmerte, und wo war sie jetzt?
    Verflucht sollten Ranieri und Parr sein. Er wollte sie tot sehen.
    Mit einem Blick auf den Monitor prüfte er die Tracker und sah, dass Hobart und Julian in erfreulich hohem Tempo auf dem Rückweg waren. Allerdings war die Entfernung noch zu groß, um zu seiner Beruhigung beizutragen.
    Er pirschte sich zur Tür und lugte nach draußen. Doch da war nichts als das Knarzen und Ächzen eines mehr als hundert Jahre alten Hauses. Ein Labyrinth voller Verstecke und potenzieller Hinterhalte.
    Schließlich identifizierte er das unangenehme Gefühl, das wie schwere Eiszapfen an seinen Eingeweiden zerrte. Es war Angst. Banale, dumme, hilflose Angst vor Ereignissen, die er nicht kontrollieren konnte.
    Wie konnten sie es wagen, ihn in diese Situation zu bringen? Er war doch so weit gekommen, hatte so viel erreicht? Der Zorn gab ihm seine innere Balance wieder.
    Sie würden dafür bezahlen, dass sie dieses Gefühl in ihm weckten. Sie würden beide bezahlen.
    Laut schreiend.
    Schmerz
. Die Lichtblitze, jeder Ruck, jedes Schaukeln taten entsetzlich weh.
    Zoes Augen brannten, es dröhnte in ihren Ohren. Ein warmer Blutstrom sickerte aus ihrer Nase. Daran war sie gewöhnt. Es war eine vertraute Nebenwirkung ihrer speziellen Medikamente, aber es kitzelte.
    Zoe versuchte, nach oben zu fassen, um sich zu kratzen. Ihre Schultern fühlten sich an, als lägen glühende Kohlen in den Gelenken. Ihre Arme waren auf dem Rücken gefesselt. Der Schmerz wurde immer greifbarer. Es war dunkel, und sie hatte das Gefühl zu ersticken. Eine muffig stinkende Plastikplane bedeckte ihr Gesicht. Sie kämpfte, hustete, spuckte Blut.
    Die Plane wurde weggezogen, sodass sie von kaltem, süßem Sauerstoff und blendend hellem Licht überflutet wurde.
    »Wachst du endlich auf?« Jemand schlug ihr ins Gesicht und löste damit ein heißes Feuerwerk der Agonie in ihrem Kopf aus. »Hast du schön geschlafen?«
    Sie blinzelte die Tränen aus ihren Augen, die sich so geschwollen anfühlten, als wollten sie ihr aus dem Kopf springen. Zoe fokussierte ihren Blick auf das Gesicht über ihr.
    Das Gefühl von Abneigung stellte sich eine Sekunde schneller ein als das Wiedererkennen. Hobart. Dieser nutzlose Drecksack war in ihrem Team in Seattle gewesen. Er war es, der sie durch unzulängliches Equipment und unzureichende Kommunikation in die Scheiße geritten hatte. »Was tust du hier?«
    »Den Müll entsorgen«, antwortete Hobart.
    Sie versuchte erneut, sich zu befreien. »Binde meine Hände los.«
    Hobart lächelte. »Nein.«
    Ihre Alarmglocken schrillten los. »Was meinst du mit ›nein‹? Mach verdammt noch mal meine Hände los! Wenn ich King erzähle, was du …«
    »King wird dir dein Level Zehn geben, sobald wir zurück sind«, höhnte Hobart. »Du bist am Ende, Schlampe. Du bist ausgesondert.«
    Zoe schoss nach oben und hätte es fast geschafft, ihm den Kopf ins Gesicht zu rammen, aber er wich gerade noch rechtzeitig aus.
    »Nein!«, schrie sie hysterisch. »Ich genieße sein volles Vertrauen! Nur ich! Er hat mich auf eine Mission geschickt, um …«
    »Es war eine Selbstmordmission. Er wollte dich loswerden. Jeder mit etwas Grips im Kopf konnte das erkennen. Du bist ein Wrack, Zoe. Süchtig nach Melimitrex. Er wollte dir das Level-Zehn-Kommando erteilen, sobald du die McClouds und die Ranieris erledigt hättest, was wirklich ein leichter Auftrag war, der keinerlei Intelligenz erforderte. Aber selbst das hast du nicht hingekriegt. Wie armselig. Wirklich peinlich für eine von uns.«
    Zoe schüttelte den Kopf, wollte seine

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