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Flammenbrut

Titel: Flammenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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herausgefordert,
     ließ Paul eine seiner Hände sinken, riss ihren Bademantel auf und packte, ohne sich um ihre Gegenwehr zu scheren, ihre Brust.
     Dann bohrte er ihr die Finger ins Fleisch.
    «Paul   …
Nein
…!»
    Die Hand an ihrer Kehle würgte sie und erstickte ihre Schreie. Sein Bein drängte sich zwischen die ihren und machte sie bewegungsunfähig.
     Sie hatte nicht genug Platz, um zu treten oder ihm das Knie in den Leib zu rammen. Sie zerrte an seinem Handgelenk. Winzige
     Lichtpunkte standen ihr vor Augen. Sie spürte seine Hand an ihrer Taille; er riss an dem Gürtel, der den Bademantel noch immer
     geschlossen hielt.
    Nein! Gott, nein!
    Mit einem Mal hörte sie auf, sich zu wehren. Paul, der das Schwinden ihres Widerstandes gespürt hatte, blickte auf. Sie zwang
     sich, ihn über seine Hand hinweg anzulächeln.
    «…   Schlafzimmer   …», krächzte sie.
    Einen Augenblick lang rührte er sich nicht von der Stelle, und sie glaubte, er sei zu betrunken, zu berauscht, um noch auf
     sie zu hören. Dann legte sich ein Grinsen über seine Züge. Er trat zurück, und als der Druck auf ihrer Kehle nachließ und
     sein Bein zwischen ihren hervorglitt, rammte sie ihm mit aller Kraft ihr Knie in die Weichteile.
    Aber sie hatte zu früh angegriffen. Ihr Knie rutschte von |32| seinem Schenkel ab, und noch während er zurücktaumelte, bekam er sie bereits wieder zu fassen. Sie rannte durch die Tür, spürte
     ihn dicht hinter sich, während sie durch den Flur taumelte. Als sie die oberste Treppenstufe erreicht hatte, bekam er ihren
     Bademantel zu fassen, hielt ihn fest und zerrte Kate in einem ungleichen Kampf zurück. Sie konnte die Tür unten offen stehen
     sehen, wirbelte in ihrer Verzweiflung herum und entriss ihm den Bademantel.
    Als der Stoff freikam, prallte sie gegen die Wand, und ihre Zähne schlugen schmerzhaft aufeinander. Paul stolperte in die
     andere Richtung, in das offene Treppenhaus. Er prallte vom Geländer ab und stürzte polternd die Treppe hinunter. Dann krachte
     er gegen die Tür, die gegen die Wand schlug, und blieb schließlich lang hingestreckt auf dem gefliesten Boden liegen.
    Atemlos lief Kate zu ihm hinunter. Seine Augen waren fest geschlossen, der Mund zu einem gequälten «Ah» erstarrt, als sie
     über seine Beine trat und die Wohnungstür öffnete. In seiner Benommenheit leistete er keinen Widerstand, als sie ihm die Hände
     unter die Achseln schob und ihn rückwärts aus dem Flur zerrte. Er war schwer, aber sie musste ihn nicht weit ziehen. Erst
     als seine Hüften die Veranda hinunterpolterten, schien ihm klar zu werden, was da mit ihm geschah.
    «Hey», murmelte er und versteifte sich, woraufhin Kate ihn fallen ließ. Sein Kopf krachte auf den Betonweg, aber noch während
     ihm das «Au!» über die Lippen kam, rannte sie bereits zurück ins Haus. Sie schlug die Haustür zu und lehnte sich keuchend
     dagegen. Ihr Rücken und ihre Schultern schmerzten, so sehr hatte sie sich anstrengen müssen.
    Draußen herrschte einige Sekunden lang Stille, dann |33| hörte sie ihn ächzen und fluchen, während er sich mühsam hochhievte.
    «Scheiße!» Noch ein Ächzen. «Nutte!»
    Sie hörte, wie er ein paar Schritte auf die Veranda zu machte. «Wenn du immer noch da bist, wenn ich nach oben komme, rufe
     ich die Polizei!», schrie sie.
    Hastig zog sie ihren Bademantel enger und lief hinauf ins Wohnzimmer. Dort trat sie vorsichtig neben das Fenster und schob
     sich so weit vor, bis sie nach unten auf den Weg schauen konnte. Paul stand am Tor, rieb sich den Hinterkopf und starrte voller
     Zorn auf die Veranda. Dann blickte er zum Fenster hoch. Kate wich zurück, aber sie wusste nicht, ob er sie bereits gesehen
     hatte. Schließlich drehte er sich mit einem letzten finsteren Blick um und stapfte langsam davon.
    Kate sah ihm nach, bis sie ihn in dem fahlen Abendlicht nicht mehr erkennen konnte. Dann sackte sie in sich zusammen. Ihre
     Beine waren wie aus Gummi, und sie schaffte es gerade noch bis zu einem Stuhl, bevor sie unter ihr nachgaben. Sie zog sich
     den Bademantel über der Brust zusammen und legte sich beide Arme um den Leib.
    Das plötzliche Schrillen der Türklingel ließ sie auffahren.
O Gott, was ist jetzt?
Vorsichtig trat sie wieder ans Fenster und spähte hinaus. Wer es auch war, er stand auf der Veranda, wo man ihn nicht sehen
     konnte. Sie zögerte und schlich sich dann wieder nach unten. Als sie auf halber Höhe der Treppe war, klingelte es abermals,
     und sie wäre beinahe

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