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Flammenbucht

Flammenbucht

Titel: Flammenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
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Verteidigung! Wenn die Tathrilya weiterhin unfähig ist, die Quelle zu beherrschen, solltet Ihr die Hilfe der Arphater annehmen. Die Kubeth-Priesterin Sai'Kanee verlangt Zutritt zum Dom. Ihr solltet ihn ihr endlich gewähren, schon allein um den Frieden mit den Arphatern zu wahren.« Bars Balicor sah den Fürsten entrüstet an. »Eine Ungläubige soll den Silbernen Dom entweihen? Das kann nicht Euer Ernst sein, Fürst Baniter! Dieses Weib wird nur Tathrils Zorn wecken!«
    »Auf Eure Befindlichkeiten können wir in dieser Lage keine Rücksicht nehmen«, gab Baniter zurück. »Wir haben der Kaiserin zugesagt, daß ihre Priesterin den Dom betreten kann. Vielleicht gelingt es Sai'Kanee, die Türen des Verlieses zu öffnen.«
    Er blickte wieder zu dem Goldei. Quazzusdon hatte die Augen geschlossen, schien ganz in sich vertieft; und Baniter fragte sich, ob er in die Sphäre eintauchte, um mit seinen fernen Brüdern zu sprechen.
Was mag er dort sehen? Was mag dort vor sich gehen?
Er wußte wenig über die unheimliche Welt der Sphäre; doch nun, da die Schiffe der Goldei erschienen waren, wünschte er sich, mehr über sie zu erfahren.
    Uliman Thayrin hatte sich unterdessen von dem Goldei abgewandt. »Ich habe das Herz der Quelle gespürt«, sagte er leise. »Es sehnt sich nach Freiheit. Ich mußte die Quelle mit Gewalt zwingen, mir Kraft zu verleihen.« Er spürte die fragenden Blicke der Fürsten. »Es ist zu gefährlich, das Verlies der Schriften zu öffnen. Laßt die Türen besser verschlossen.«
    Zum ersten Mal sah Baniter eine Spur von Angst in den Augen des Kindes.
Wer hat dir all dieses Wissen über die Magie beigebracht, Uliman? Wer hat dich in die Geheimnisse der Sphäre eingewiesen?
Der Kaiser kehrte zu seinem Thron zurück. »Bringt den Goldei fort; ich will ihn nicht mehr sehen. Dann laßt uns darüber sprechen, wie wir diese Stadt verteidigen können, falls die Echsen uns angreifen.«
    Als Baniter Geneder nach endlosen Debatten über die notwendigen Verteidigungsmaßnahmen in seine Gemächer zurückkehrte, fand er die Räume verdunkelt vor. Zwischen den geschlossenen Samtvorhängen drang nur durch einen winzigen Spalt Tageslicht in den Raum. Auf der Seidendecke des Bettes erkannte Baniter seine Frau. Jundala hatte die Haare gelöst; ihre blonden Locken hingen auf ihre Schultern herab. Ihrem Gesicht konnte er entnehmen, daß sie bereits längere Zeit auf ihn gewartet hatte.
    Er näherte sich langsam dem Bett. Als er neben ihr Platz nahm, wandte sich Jundala ihm zu. »Ist es wahr, Baniter? Ist es wahr, was deine Leibritter erzählten?«
    Er versuchte erst gar nicht, es zu leugnen. »Sie war hier. Ich hatte sie nicht hergebeten; sie kam aus eigenem Antrieb.« Er spielte nervös mit der silbernen Kette an seinem Hals. »Es läßt sich schwer erklären, Jundala… ich schätze, sie hatte schon seit langem den Plan gefaßt, mich zu verführen. Doch ich habe sie zurückgewiesen.« »Du solltest ehrlich zu mir sein«, sagte Jundala leise. »Wir haben in diesen Dingen stets Vernunft bewahrt, nicht wahr? Ich habe dir deine zahlreichen Gespielinnen in Gehani nie nachgesehen.«
    »Du hast selbst alle Freiheiten gehabt«, erinnerte er sie. »Dieser Bursche aus Bolmar, der dich seit Kindestagen verehrt - Talomar Indris heißt er, nicht wahr? Er besuchte dich oft in Gehani, ohne daß ich mit der Wimper zuckte. Und dieser junge Kaufmannssohn aus Thoka, den du eine Weile lang in unserer Burg empfingst…« »Du brauchst nicht all meine Liebhaber aufzuzählen.« Ihre Stimme klang ermattet. Sie wies auf das Bett. »Hast du wenigstens den Anstand gehabt, von der Dienerschaft ein neues Laken aufziehen zu lassen, nachdem du dich mit ihr vergnügst hast?«
    »Ich sagte dir doch, ich habe sie zurückgewiesen!« wiederholte Baniter gereizt. »Und wenn ich ihren Verführungskünsten nachgegeben hätte, so wäre es meine Sache! Wir haben uns schon vor Jahren geeinigt, uns gegenseitig keine Verbote aufzuerlegen.«
    »Verbote? Diese Frau ist keine Dienerin, keine törichte Magd oder Kleinadelige, die du sonst so gerne beglückst! Inthara ist die Königin von Arphat. Die Kaiserin Sithars.« Sie schüttelte den Kopf. »Wie konntest du so dumm sein, Baniter! Weißt du nicht, in welche Gefahr du uns bringst? Wenn diese Liebschaft bekannt wird, ist dies dein Ende! Man wird dich als Verräter brandmarken wie deinen Großvater; und für Binhipar und Scorutar wäre es ein willkommener Anlaß, dich endgültig loszuwerden! Man wird dich verhaften,

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