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Flammende Versuchung

Flammende Versuchung

Titel: Flammende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Waffe entsicherte und seinen Griff um den Abzug verstärkte. Sein einziger Trost war, dass Deirdre in der Finsternis lag und Meggie helfen konnte, jetzt, da er so dumm gewesen war zuzulassen, dass er aus dem Spiel geworfen wurde.
    Der Lauf der Pistole glänzte düster im Licht der Laterne, und das schwarze Loch schien immer größer zu werden, während Calder zusah, wie Baskins tintenverschmierte Finger sich weiter langsam um den Abzug krümmten.
    »Nein!«
    Ein Schrei, ein flatternder blauer Wirbelwind, ein scharfes Krachen -
    Und Deirdre lag keuchend zwischen ihnen auf dem Boden und presste die Hände auf den sich ausdehnenden roten Fleck an ihrer Seite.

Sechsundvierzigstes Kapitel
    D eirdre!
    Calder war mit einem Satz bei ihr, doch Baskin griff in sein Hemd und zog eine weitere Duellpistole heraus. »Weg von ihr, Bestie!« Baskin wedelte wild mit der zweiten Pistole. »Das ist allein Eure Schuld! Seht doch nur, wozu Ihr mich getrieben habt!«
    Calder hätte die wilden Drohungen mit der Pistole missachtet, wenn sie nicht auch Meggie gegolten hätten. Seine Tochter lag zusammengekrümmt auf dem Boden, die Augen weit aufgerissen und voller Schrecken, während sie auf das Blut starrte, das Deirdre verlor.
    Baskin kniete an Deirdres Seite und tätschelte unbeholfen ihr Gesicht. »Meine Liebste, mein Herz – was habe ich nur getan! Rede mit mir!«
    Deirdre ergriff mit einer blutverschmierten Hand die seine. »Baskin, es ist vorbei«, keuchte sie. »Ihr müsst uns gehen lassen. Ich brauche einen Arzt. Legt einfach die Pistole weg und lasst uns gehen.«
    Baskin zuckte zusammen. »Nein! Ich brauche dich! Ich -« Er stand auf und zog Deirdre ebenfalls hoch. Sie schrie auf, aber als Calder ihr zu Hilfe kommen wollte, richtete Baskin die Pistole wieder auf Meggie.
    »Getauscht ist getauscht, Brookhaven«, schrie Baskin wild mit brechender Stimme. »Da habt Ihr Euer schniefendes Gör.« Er wich zurück zum Phaeton, mit Deirdre
fest im Arm. Sie ging mit ihm, obschon sie kaum in der Lage war, sich aufrecht zu halten, und warf einen Blick über die Schulter zurück auf Calder.
    Da stand er, nicht in der Lage, ihr zu helfen, unfähig, Meggie allein zu lassen, qualvoll in Stücke zerrissen, als er zusehen musste, wie Baskin mit dem Phaeton waghalsig in die Nacht davonraste, die halb ohnmächtige Deirdre an seiner Seite.
    Dann rannte er zu Meggie. Es dauerte einige Sekunden, bis er die Knoten gelöst hatte, die sie gefangen hielten, doch dann war sie frei und lag in seinen Armen. Er hielt sein kleines Mädchen fest, die Wange in ihrem Haar, während ihre knochigen Knie sich ihm spitz in die Seite bohrten. Sie klammerte sich eine Weile schniefend an ihn.
    Dann hob sie den Kopf von seiner Brust und schaute ihn an. »Papa, wird Dee sterben?«
    Auf diese Frage hatte er keine Antwort. Übelkeit erregende Sorge hatte den Platz seines Herzschlags eingenommen. Er konnte nichts weiter tun, als Meggie auf die Schultern zu nehmen, sich die Laterne zu schnappen, die Baskin zurückgelassen hatte, und sich auf den Weg zu machen. Baskin war weiter in den Heath gefahren. Und auch wenn es ihn schier umbrachte, entschied sich Calder für die andere Richtung.
    Ein Stückchen weiter die Straße hinunter hatte er ein paar Gasthäuser gesehen. Er musste Meggie in Sicherheit bringen, und er brauchte Hilfe bei seiner Suche nach Deirdre.
    O Gott, Deirdre! Halte durch. Bitte, halte durch.

     
     
    In Brook House ging Sophie unruhig auf und ab, und ihre langen Beine durchmaßen unaufhörlich denselben Teppich.
    Fortescue war nicht zurückgekehrt. Und auch sonst keiner von Brookhavens ergebenen Dienern. Nur Patricia war da, denn sie hatte sich in dieser Zeit der Not um Sophie und Deirdre kümmern sollen.
    Nur dass Deirdre nicht da war. Sie war in ihr Zimmer gegangen und dann verschwunden. Sophie wurde blass, als sie sich vorzustellen versuchte, wie es gewesen sein musste, in der Dunkelheit den Baum hinunterzuklettern, aber da kein verletzter Körper neben dem Stamm lag, hatte es Deirdre wohl unversehrt hinunter geschafft.
    Um wohin zu gehen?
    Sophie wusste, wo sie an ihrer Stelle wäre – sie wäre Lord Brookhaven auf den Heath gefolgt, um nach Meggie zu suchen. Und das ließ ihre Sorge nur noch größer werden.
    Patricia brachte ihr eine neue Kanne mit Tee, aber Sophie winkte nur ab. »Patricia, ich glaube, du solltest raus und die Dienstboten zurückholen. Sie sollen alle auf den Heath und dort nach Lady Margaret suchen.«
    Doch wie bereits ein paarmal

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